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Eveline Wild: Die Konditor-Weltmeisterin liebt die süße Versuchung

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Eveline Wild

©Elke Mayr
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Eveline Wild gehört zu den prominentesten Konditorinnen Österreichs. Bekannt ist die gebürtige Tirolerin unter anderem als ORF-Fernsehköchin. Zusammen mit ihrem Verlobten, dem Hauben-Koch Stefan Eder, lebt sie in der Steiermark und führt das Hotel "Der WILDe EDER". Zwei gemeinsame Kinder krönen das Glück.

Steckbrief Eveline Wild

  • Name: Eveline Wild

  • Geboren am: 5. Oktober 1980 in Innsbruck, Tirol

  • Wohnt in: St. Kathrein am Offenegg, Steiermark

  • Ausbildung: gelernte Konditorin

  • Beruf: Konditorin, Patissière, TV-Köchin

  • Familienstand: verlobt mit Haubenkoch Stefan Eder

  • Kinder: Kilian (*2013) und Loretta (*2020)

  • Offizielle Webseite: https://www.der-wilde-eder.at

Eveline Wild ist auf einem Bauernhof in Inzing, einer Ortschaft nahe Innsbruck, aufgewachsen. Sie ist nicht die einzige Prominente, die der Ort hervorgebracht hat. "Andi Knoll, Benni Hörtnagl, Nadine Beiler - irgendwie sind das sehr lustige Leute, die daher kommen", meint Wild im Gespräch mit News.at. Sie ist das älteste von vier Kindern, hat zwei Brüder und eine Schwester, die allesamt immer noch in Inzing wohnen.

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Kindheitserinnerung: Eveline Wild mit ihrem Vater

 © privat

Das Aufwachsen auf dem Dorf als "Landei" sei super gewesen, meint Eveline Wild heute. Am Bauernhof habe es immer viel Arbeit gegeben, größere Ausflüge oder Urlaube gab es daher nicht, dafür fehlte die Zeit. Dies sei ihr aber erst rückblickend aufgefallen, als Kind habe sie es nicht vermisst, so Wild.

Eveline Wild und die Liebe zur Patisserie

Die Leidenschaft für die Patisserie erwachte bereits in sehr jungen Jahren. Als kleines Mädchen begleitete Eveline Wild ihre Mutter immer zum Friseur und vertrieb sich die Wartezeit ein paar Häuser weiter in der lokalen Konditorei. "Der Ort hatte einen ganz eigenen Charme, den es so heute gar nicht mehr gibt", schreibt sie auf ihrer Homepage. Süßes Windgebäck, glasierte Petit Fours und meisterhafte Torten - "Ich habe es geliebt", so Wild. Auch ihre Mutter habe viel gebacken, "aber diese raffinierten Kreationen beim Konditor waren etwas Besonderes. Und letztendlich meine berufliche Inspiration."

Nach der Schule absolvierte Eveline Wild eine Lehre als Konditorin, die sie mit Auszeichnung abschloss. Hätte es einen Plan B gegeben? "Ja, aber alles, was in Frage gekommen wäre, hat die gleiche Ader. Alles hat mit hübschen Dingen zu tun", erklärt sie im Interview mit News.at. Auch Floristin oder Schneiderin hätte sie werden können. Ein Interesse gab es auch für Grafik und Fotografie, "aber das war ja für mich nicht greifbar. Wenn ich zu meinen Eltern gesagt hätte, ich studiere Grafik oder Grafikdesign, hätten die mir ja den Vogel gezeigt", meint Wild.

Die Entscheidung, Konditorin zu werden, erwies sich als goldrichtig. Im Jahr 2001 nahm die Inzingerin an der Berufsweltmeisterschaft "World Skills" in im südkoreanischen Seoul teil und holte sich die Goldmedaille. Zwei Jahre später absolvierte Eveline Wild die Meister- und Ausbildnerprüfung - erneut mit "ausgezeichnetem Erfolg".

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Ein Blick ins Fotoalbum: Eveline Wild bei der Weltmeisterschaft in Seoul

 © privat

Ihr Beruf führte Eveline Wild schon durch halb Österreich, im Jahr 2008 ist sie in St. Kathrein am Offenegg in der Steiermark, dem Heimatort ihres Verlobten, dem Hauben-Koch Stefan Eder, sesshaft geworden. Das Paar führt gemeinsam das Vier-Sterne-Hotel "Der WILDe EDER", wo die gelernte Konditorin Koch- und Back-Kurse anbietet. Wer beispielsweise als Anfänger innerhalb eines halben Tages lernen möchte, die perfekte Sachertorte oder Schwarzwälder Kirschtorte für die nächste Familienfeier zu produzieren, der ist bei Eveline Wild an der richtigen Adresse.

Ihre Ganztageskurse richten sich hingegen an Menschen mit Vorkenntnissen. "Da setze ich voraus, dass jemand einen Biskuitteig machen kann", so Wild, denn "so ein Kurstag ist nicht lange und die Leute, die mir zu mir kommen, wollen ein möglichst breites Feld sehen."

Eveline Wilds Weg zur ORF-Köchin

Seit dem Jahr 2012 ist Eveline Wild auch im ORF als Köchin zu sehen. Beim Casting konnte die gebürtige Tirolerin nicht nur mit ihrer Zitronentarte überzeugen, sondern begeisterte auch mit ihrem natürlichen Charme vor den Fernsehkameras. Lange Zeit war sie in den Kochsendungen "Frisch gekocht" und "Schmeckt perfekt" an der Seite von Andreas Wojta und Alexander Frankhauser ("Andi und Alex") zu sehen. Auch neben Elisabeth Engstler präsentiere Eveline Wild ihre Back-Künste.

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Eveline Wild in der ORF-Sendung "Frisch gekocht"

 © ORF/Günther Pichlkostner

Bei Silvia Schneiders ORF-Sendung "Silvia kocht" ist Eveline Wild inzwischen nicht mehr in dieser Regelmäßigkeit zu sehen. Schneider habe ein "ganz anderes Konzept", bei ihr sind die Köche und Köchinnen jeweils eine ganze Woche lang zu sehen. Für die Konditorin wäre es "prinzipiell kein Problem", jeden Tag zu backen, doch für die Zuschauer:innen würde dies möglicherweise nicht so gut passen, meint sie.

Der "WILDe EDER", ein Familienhotel

Die Trauer über die verminderte Sendezeit hält sich in Grenzen, denn Eveline Wild ist auch so gut beschäftigt. Ihren TV-Auftritten verdankt sie aber ihre Berühmtheit, für die sie sehr dankbar ist, hat sie doch auch direkte positive Auswirkungen auf den Erfolg ihres Familienhotels, das vom "Almenlandgasthof Eder" über das "Wohlfühlhotel Eder" vor einigen Jahren schließlich zu "Der WILDe Eder" wurde. "Uns würde es vielleicht sonst gar nicht mehr geben", sagt Wild ehrlich. Es seien "zehn ganz harte Jahre" gewesen, "bevor irgendwann mal eine schwarze Zahl auf der Bilanz gestanden ist."

Es ist Knochenarbeit, nicht nur das 'Fernseh-Bling-Bling'

Durch ihre Präsenz im Fernsehen wurde auch bald ein Verlag auf Eveline Wild aufmerksam, das erste Backbuch erschien. Was jetzt so einfach klingt, war jedoch "Knochenarbeit". "Die Quintessenz, wenn ich jetzt über meine Vergangenheit nachdenke, ist: Ich habe immer gemacht - und zwar Tag und Nacht", erklärt die TV-Köchin, die nicht auf das "Fernseh-Bling-Bling" reduziert werden möchte, im Gespräch mit News.at.

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Eveline Wilds Erfolgsgeheimnis

Andere Menschen bezeichnen Eveline Wild als Perfektionistin, sie selbst "sieht Perfektion ganz woanders". "Wenn ich mich weltweit umschaue, wie wahnsinnig tolle Kunstwerke andere machen - da bin ich noch pflegeleicht, wenn ich mich mit solchen Nerds vergleiche", meint sie. Wichtig sei ihr, ihre Pralinen selbst zu machen. Während ihr Mann meint, sie müsse die Herstellung standardisieren, ist sie strikt dagegen, denn "dann ist der Zauber weg, weil da muss ich die Rezeptur so verändern, dass jeder Dodel damit umgehen kann, dann ist das nicht mehr das, was ich verkaufen will".

Wenn ich mich weltweit umschaue, wie wahnsinnig tolle Kunstwerke andere machen - da bin ich noch pflegeleicht, wenn ich mich mit solchen Nerds vergleiche
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Eveline Wild bei ihrer Lieblingsbeschäftigung

 © Elke Mayr
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Eveline Wilds Pralinen

 © Elke Mayr

Klar ist aber auch: Eveline Wilds Erfolg ist hart erarbeitet. Sie habe ihr ganzes bisheriges Berufsleben lang 60 bis 70 Stunden pro Woche gearbeitet und nie fünf Wochen Urlaub pro Jahr gemacht. Deshalb könne sie jetzt, mit um die 40, Erfolge verbuchen, die andere - wenn überhaupt - erst knapp vor der Pension erreichen. "Das ist halt der Preis, den man zahlt. Es ist nicht immer angenehm, aber ich habe es mir selber ausgesucht, insofern habe ich jetzt nicht das größte Selbstmitleid", erklärt die Konditor-Meisterin.

Wenn einem ein Orkan entgegenbläst, ok, dann gibt man auf. Aber wenn es nur ein Lüftchen ist, dann zieht man sich warm an und macht weiter

Bei der heutigen Jugend beobachtet sie, dass viele, sobald es schwierig wird, das Handtuch werfen. Dies sei jedoch grundfalsch. "Die Entwicklung passiert außerhalb der Komfortzone", weiß Eveline Wild. Einer Schulgruppe, die sie bei der Arbeit im Hotel besuchte, erklärte sie: "Gebt's nicht so schnell auf! Wenn einem ein Orkan entgegenbläst, ok, verstehe ich, dann gibt man auf. Aber wenn es nur ein Lüftchen ist, dann gibt man bitte nicht auf. Dann zieht man sich warm an und macht weiter." Weitermachen, wenn es wehtut - das würden viele heutzutage nicht mehr machen. Kritikfähigkeit sei aberzogen worden, viele seien inzwischen überbehütet, meint Wild.

Wie Eveline Wild mit Herausforderungen umgeht, zeigt auch ihre Antwort nach der bisher größten ihres Lebens. Diese sei noch nicht da gewesen, "weil im Endeffekt war immer eine noch größer als die vorige."

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Eveline Wilds Erfolg ist hart erarbeitet.

 © Elke Mayr

Eveline Wild privat

Im Jahr 2004 lernte Eveline Wild ihren heutigen Lebensgefährten, den 3-Hauben-Koch Stefan Eder, kennen, als der seine Großcousine in Sölden besuchte. Diese war ihre beste Freundin. Bei deren Hochzeit fing Eveline den Brautstrauß und die Liebesgeschichte nahm ihren Lauf. Schnell wurde klar: Das ist etwas Besonderes. Eveline wusste, dass Stefan niemals das elterliche Hotel verlassen würde, also zog sie zu ihm nach St. Kathrein in die Steiermark, wo die beiden wie schon erwähnt das Vier-Sterne-Hotel "Der WILDe EDER" führen. Das Paar hat inzwischen zwei Kinder, Sohnemann Kilian erblickte im Jahr 2013 das Licht der Welt, Töchterchen Loretta wurde 2020 geboren.

Ich habe immer gesagt, mit über 40 heirate ich nicht mehr
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Eveline Wild und Stefan Eder sind privat und beruflich verbandelt.

 © Elke Mayr

Eveline Wild und Stefan Eder leben "in wilder Ehe", wie sie es nennt. Wenn sie über ihn spricht, nennt sie ihn "meinen Mann". Seit 2020 sind die beiden verlobt. "Ich habe immer gesagt, mit über 40 heirate ich nicht mehr", verrät Eveline Wild, die im Oktober 2020 besagten runden Geburtstag feierte. Kurz zuvor machte ihr Stefan Eder einen Heiratsantrag. "So quasi, er ist jetzt aus dem Schneider", erzählt die TV-Köchin schmunzelnd. Einen Hochzeitstermin konnte das vielbeschäftigte Paar bis dato nicht finden, denn unter anderem kamen die Geburt ihrer Tochter sowie die Corona-Pandemie dazwischen.

Wie sieht die private Arbeitsteilung im Hause Wild/Eder aus? "Mein Mann hasst es zu kochen, wenn er muss", verrät Eveline Wild. Wenn das Paar frei hat, ist "eher simple Küche angesagt". Nudeln, Pizza, Lasagne, Toast - "Mama-Küche halt". Es wird aber auch auf ausgewogene Ernährung geachtet. "Salat essen die Kinder nicht, aber Gemüse. Da freue ich mich, das muss ich nicht dazuschwindeln", so die zweifache Mutter.

Ich verstehe Süßes nicht als Nahrungsmittel, sondern als Genussmittel
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Eveline Wild mit ihrem Mann Stefan Eder

 © Elke Mayr

Wie hält es die Patissière mit Süßigkeiten? "Tatsächlich verstehe ich Süßes, also Kuchen oder Pralinen, nicht als Nahrungsmittel, sondern als Genussmittel - vergleichbar etwa mit einem guten Glas Wein", sagt sie. Wenn man Süßes als Genuss behandle, habe man kein Problem mit der Menge, nur oftmals mit der Qualität, die es flächendeckend zu kaufen gäbe. Ihre Kinder würden "auch mal ein Gummibärli essen". Denn denn "alles, was uns gänzlich verboten wurde, war besonders interessant", weiß Eveline Wild aus eigener Erfahrung.

Karriere vs. Familie - wie klappt das?

Für ihre Kinder findet Eveline Wild nach eigenem Empfinden oftmals zu wenig Zeit. Sie hat mit den üblichen Klischees über eine erfolgreiche Frau zu kämpfen. "Heutzutage bist du ja quasi, wenn du dein Kind frühzeitig in den Kindergarten gibst, die Erfolgsfrau und nicht wirklich Mutter, weil warum hat man denn ein Kind, wenn man es so früh in den Kindergarten gibt?", bringt sie ein gängiges Vorurteil auf den Punkt. Sie versuche zwar, Einflüsterungen von außen nicht zu sehr an sich heranzulassen, oftmals fühle sich sich aber dennoch "wie die schlechteste Mutter überhaupt".

Mama, du bist YouTuberin!

Und dann gibt es Erlebnisse, die zeigen, dass sie alles andere als das ist. Erst kürzlich entdeckte ihr Sohn ihren YouTube-Channel - und war begeistert. "Mama du bist YouTuberin!", habe er entzückt festgestellt. "Da habe ich mich einmal kurz als gute Mutter gefühlt, weil das Kind stolz darauf ist, dass die Mama YouTuberin ist. Das war schon witzig, muss ich sagen", erzählt sie schmunzelnd.

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