Smalltalk lernen: Themen, Tipps und gute Fragen

Eine lockere Konversation – mit fremden Menschen – zu führen, kann man lernen. Smalltalk ist eine Schlüsselfähigkeit, die auch dazu dient, neue Kontakte zu knüpfen und die eigene Karriere voranzutreiben. Aber nicht nur beim Netzwerken, auch in anderen gesellschaftlichen Situationen kann es hilfreich sein, die Kunst des Smalltalks zu beherrschen. Tipps von Kommunikations-Trainerin und Coach Angela Pengl-Böhm.

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Smalltalk © Bild: iStockphoto/Rawpixel Ltd

Inhaltsverzeichnis

Smalltalk hat etwas Mystisches. Der erste Satz, die erste Frage ist wie ein Eisbrecher. Gelingt der Einstieg, stellt sich eine Verbindung zwischen den beiden Gesprächspartner:innen ein, das ist die Basis für eine angenehme Gesprächsatmosphäre und späteres Vertrauen. Misslingt hingegen der Start, dann wird es holprig. Peinliches Schweigen könnte die Folge sein.

Was bedeutet Smalltalk? (Definition)

Smalltalk ist eine lockere, spontane und ungezwungene Konversation zwischen Menschen und dient dazu, sich unverbindlich auszutauschen, sich kennenzulernen, über allgemeine Themen zu sprechen, um beispielsweise bei einer Veranstaltung mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Laut Duden bedeutet es leichte, beiläufige Konversation und es sind beide Schreibweisen erlaubt: Smalltalk und Small Talk. Obwohl Smalltalk meist sehr oberflächlich bleibt, kann er doch eine wichtige Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen einnehmen und gerade beim Networking auch eine Karriere-Booster sein. Diese Gesprächsform können Sie überall einsetzen, egal ob bei beruflichen Veranstaltungen, als kleine Unterhaltung im Fahrstuhl oder bei einer privaten Feier beziehungsweise einer Party.

Wozu dient Smalltalk? Warum ist er wichtig?

Smalltalk ist wichtig, um eine angenehme und freundliche Atmosphäre zu schaffen. Es dient dazu, Kontakte zu knüpfen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und eine persönliche Beziehung aufzubauen. Smalltalk ist somit eine Schlüsselqualifikation im Berufsleben. Erst wenn es eine gute Verbindung zwischen zwei Menschen gibt, kann man besser miteinander kommunizieren, können tiefsinnigere Gespräche entstehen oder beginnt man übers Geschäft zu reden. Smalltalk ist auch in Verhandlungssituationen nützlich. Wenn man vor der Verhandlung ein lockeres Gespräch führt und sich beispielsweise über private Interessen austauscht, kann man die Wünsche und Bedürfnisse des Gegenübers eher besser verstehen, was wiederum zu einer Win-Win Situation führen kann.

Warum ist Smalltalk oftmals anstrengend?

Smalltalk kann anstrengend sein, wenn der Gesprächspartner kein Interesse zeigt oder sich das Gespräch im Kreis dreht. Oft passiert es bei Veranstaltungen auch, dass einem immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden. Dabei gilt es, höflich zu bleiben und respektvoll zu antworten. Gerade introvertierte Menschen tun sich mit Smalltalk schwer und es kostet sie Überwindung, fremde Menschen anzusprechen. Da empfehle ich den Weg der kleinen Schritte: überlegen Sie sich ein paar gute Einstiegsfragen und suchen Sie sich beim ersten Mal einen Gesprächspartner, der Ihnen sympathisch erscheint. Wenn dieser Smalltalk gelingt, sprechen Sie beim nächsten Mal dann schon mit zwei oder mehr Personen. Wie bei den meisten Dingen im Leben, macht auch beim Smalltalk Übung den Meister.

Wie führt man guten Smalltalk? Welche Themen eignen sich?

Ein guter Smalltalk beginnt mit einem guten Einstieg. Gerade Fragen sind gute Eisbrecher, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Zeigen Sie Interesse an Ihrem Gesprächspartner, lassen Sie ihn oder sie ausreden und verzichten sie am Beginn auf Floskeln wie "Schönes Wetter heute" oder "Wie läuft’s bei Dir?" Ein guter Gesprächseinstieg gelingt durch offene Fragen und eine gute Konversation lebt von Fragen und Antworten und geeigneten Themen wie beispielsweise:

  • Sport
  • Freizeitgestaltung
  • Reisen
  • Essen und Trinken
  • aktuelle Ereignisse
  • Fragen zur Veranstaltung, auf der man sich gerade befindet

Was sind gute Smalltalk-Fragen? (Beispiele)

Gute Small-Talk Fragen sind W-Fragen:

  • Was meinen Sie dazu?
  • Wie sehen Sie das?
  • Welche Erfahrung haben Sie damit gemacht?
  • Welcher Redner hat Sie am meisten beeindruckt?
  • Wie oder wo haben Sie von der Veranstaltung erfahren?
  • Welches Thema hat Sie am meisten angesprochen? Wie fanden Sie den Vortrag?

Der Klassiker unter den Einstiegsfragen im Business "Was machen Sie beruflich?" wirkt eher abgedroschen. Vielleicht starten Sie besser mit einer Gemeinsamkeit, wenn Sie auf einer privaten Party eingeladen sind: „In welchem Verhältnis stehen Sie zur GastgeberIn? Wer mutig ist, könnte auch mit einem Kompliment starten – mit einem Zwinkern auf das köstliche Dessert: "Sie haben Geschmack. Auch ich liebe Erdbeer-Törtchen!"

Wenn Sie in einer fremden Stadt sind, könnten Sie den Gesprächspartner auch nach seinem Lieblingsrestaurant fragen. Wenn Sie bei einer Lesung sind, wäre ein guter Opener: Welche Bücher von dieser Autoroin haben Sie bereits gelesen? Wenn Sie bei einem Vortrag eines Reiseveranstalters sind, könnten Sie fragen: "Was war die außergewöhnlichste Reise, die Sie bisher unternommen haben?" oder "Wohin geht Ihre nächste Reise?" oder "Welche Reiseziele stehen auf Ihrer Bucket List?"

Was kann man fragen, wenn man keine gemeinsamen Themen hat?

Wenn Sie mit dem Gegenüber keine offensichtlichen gemeinsamen Themen haben, versuchen Sie einen inspirierenden Einstieg, etwa mit einer Reflexionsfrage: "Was motiviert Sie im Beruf?" oder "Was haben Sie heute schon Positives erlebt?" Zur Inspiration dient auch die Frage "Welches Buch lesen Sie gerade?"

  • "Was motiviert Sie im Beruf?"
  • "Was haben Sie heute schon Positives erlebt?"
  • "Welches Buch lesen Sie gerade?"

Smalltalk mit Chefinnen, Kollegen, Kundinnen, bei der Bewerbung: Worauf achten? (Tipps)

Beim Smalltalk mit Vorgesetzten, Kolleg:innen oder Kund:innen ist es wichtig, höflich, respektvoll und professionell zu bleiben. Hilfreich ist eine gute Vorbereitung – sich informieren, welche aktuellen Themen das Unternehmen gerade beschäftigt, das letzte Interview, das die Chef:in gegeben hat, lesen und in der Konversation ansprechen, die neuesten Entwicklungen des Betriebes aufgreifen und aktuelle Entwicklungen in der Branche thematisieren. Vermeiden Sie beim Smalltalk mit höhergestellten Personen oder im Bewerbungsgespräch kontroversielle Themen und begeben Sie sich mit ihrer Meinung nicht aufs Glatteis.

Smalltalk-Tipps

Wie kann man Smalltalk lernen oder üben?

Learning by doing heisst die Devise. Wer sich vorsichtig ans Thema Smalltalken herantasten möchte, versucht es zunächst einmal im privaten Setting. Wenn es dort gut gelingt, kann man sich dann auf Business-Parkett wagen und mit einfacher Konversation beginnen. Auch hier gilt – wie beim Bewerbungsgespräch – eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg, um neue Kontakte zu knüpfen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Zur Autorin

Angela Pengl-Böhm
© Dorelies Hofer Angela Pengl-Böhm

Angela Pengl-Böhm, geb. 1968, ist Kommunikationstrainerin und Business Mental Coach. Sie unterstützt ihre Klienten dabei, besser zu kommunizieren, sicher und souverän aufzutreten, erfolgreich zu präsentieren und Menschen mit Worten zu begeistern. Sie möchte Menschen dazu inspirieren zu lernen, zu wachsen und das volle Potential auszuschöpfen.
Hier geht es zu ihrer Homepage.

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