Mit der Initiativbewerbung zum Traumjob

Um Zugang zum verdeckten Stellenmarkt zu bekommen, hilft eine Initiativbewerbung. Das heißt, man bewirbt sich, auch wenn das Wunschunternehmen aktuell keine relevanten Stellenanzeigen veröffentlicht hat. Die Chancen? Ganz gut: Rund 70 Prozent aller Jobs werden laut karrierebibel.de so vergeben. So hat die perfekte Initiativbewerbung auszusehen.

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Initiativbewerbung © Bild: iStockphoto

Inhaltsverzeichnis:

Was ist eine Initiativbewerbung?

Die Initiativbewerbung, auch Blindbewerbung genannt, ist eine Bewerbung auf eine nicht ausgeschriebene Stelle eines Unternehmens.

Vorteile

Dadurch vergrößern Bewerber:innen ihren Pool an möglichen Jobs, da sie auf den sogenannten verdeckten Stellenmarkt zugreifen können. Dabei ergeben sich folgende Vorteile gegenüber einer klassischen Bewerbung:

  • Der Arbeitssuchende macht den ersten Schritt, indem er sich auf eine nicht ausgeschriebene Stelle bewirbt. Damit wird dem Unternehmen vermittelt, dass der Jobsuchende Initiative ergreifen kann.
  • Bewerber:innen können ihre Motivation miteinbringen. Bei der klassischen Bewerbung versuchen die Jobsuchenden Personaler mit ausgeschriebenen Qualifikationen zu überzeugen.
  • Persönliche Anrede/Adressierung möglich, wenn im Wunschunternehmen ein:e Ansprechpartner:in bekannt ist

Im Durchschnitt schauen sich Personaler:innen eine einzelne Bewerbung lediglich 30 Sekunden an. Da eine Initiativbewerbung nicht speziell auf eine ausgeschriebene Stelle ausgerichtet ist, ist die Konkurrenz kleiner und die Personaler können sich mehr Zeit nehmen.

Bewerber:innen bleiben den Personalern mit einer Initiativbewerbung besser im Gedächtnis. Das kann dazu führen, dass sich die Personalverantwortlichen für eine Stelle in der Zukunft melden.

Nachteile

Da es keine Stellen gibt, die ausgeschrieben sind, ist es natürlich naheliegend, dass das Wunschunternehmen wirklich zu dem Zeitpunkt keine offenen Stellen hat. Des Weiteren kann es sein, dass der/die Arbeitssuchende bei der Blindbewerbung eine/n falsche/n Empfänger:in gewählt hat. Skills, die unbedingt in eine Initiativbewerbung mit hinein gehören, passen zudem oftmals nicht zu jener Stelle, die vielleicht verfügbar ist, was das Profil des/der Jobsuchenden schnell uninteressant macht. Außerdem ist für eine Initiativbewerbung ist eine zeitaufwendige und intensive Recherche notwendig.

Aufbau einer Initiativbewerbung

Zunächst ist es wichtig, dass die Bewerbung der Norm DIN 5008 entspricht. Diese DIN bestimmt unter anderem, wie breit die Seitenabstände sein sollen und wie groß die Zeilenabstände zu machen sind. In die Kopfzeile gehören die Kontaktdaten des Bewerbers. Die Adresse des Wunschunternehmens kommt unter die Kopfzeile. Als Betreff eignen sich die Worte Initiativbewerbung oder Bewerbung.

Literaturtipps:

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Inhalt der Initiativbewerbung

Einleitung

Es ist wichtig, das Anschreiben informativ, aber nicht zu verkopft zu schreiben. Daher sollten Bewerber:innen schnell das Interesse der Personalabteilung wecken. Dies gelingt zum Beispiel mit einem Satz, mit dem die Personaler nicht gerechnet haben. Weiter gehört in die Einleitung, der persönliche Beweggrund des/der Bewerber:in, warum man sich genau für diese Firma entschieden hat. Mit der Einleitung sollten die Personaler:innen an die Bewerbung gefesselt werden, sodass der Bewerber:in sich deutlich von anderen Bewerber:innen abheben können.

Hauptteil

Im Gegensatz zur Einleitung, ist es im Hauptteil nicht mehr erforderlich, die Personaler:innen zu überraschen. Hier sollten Stärken und Kompetenzen möglichst konkret und anschaulich präsentiert werden. Dabei dürfen die Soft-Skills nicht zu kurz kommen. Zudem werden weitere Qualifikationen genannt. Diese können zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse, Programmierer-Skills, Coaching-Zertifikate etc. sein. Falls möglich, kann im Hauptteil ein/e Kunde/Kundin oder ehemalige/r Vorgesetzte:r erwähnt werden, der den/die Bewerber:in empfehlen kann. Dieser darf in der Initiativbewerbung als Referenz angegeben werden.

»Der Schluss soll der Türöffner für das Vorstellungsgespräch sein. «

Schluss

Der Schlussteil einer Initiativbewerbung sollte eine kraftvolle Abschlussformulierung beinhalten, mit der Bewerber:innen im Gedächtnis bleiben. Zudem haben Diskretionsvermerk, Kündigungsfristen und ähnliche Elemente hier ihren Platz. Auf keinen Fall sollte der Schlussteil im Konjunktiv geschrieben werden. Der Schluss soll der Türöffner für das Vorstellungsgespräch sein.

Beispiele, für einen guten Schlusssatz sind etwa:

  • Ich freue mich auf Ihre Antwort!
  • Ich freue mich darauf, Sie bei meinem Vorstellungsgespräch persönlich kennenzulernen.

Da der Schluss dafür verantwortlich ist, dass Jobsuchende dem Unternehmen im Gedächtnis bleiben, darf im Schlussteil unter Umständen auch eine seriöse Pointe vorkommen. Dabei könnte es in diese Richtung gehen:

  • Ab dem 1. Mai kann ich bei Ihnen anfangen. Und Sie können sicher sein: Ich bin der erste im Büro.
  • Übrigens: Zur Arbeit bei Ihnen werde ich mit dem Rad fahren. 14 Kilometer von Tür zu Tür – genau eine halbe Stunde. Ich hab’s ausprobiert.
  • Ich freue mich auf das Vorstellungsgespräch bei Ihnen. Als Theaterfreund kann ich nur sagen: Vorhang auf!

Welche Anhänge werden mitgeschickt?

Neben dem Anschreiben gehört folgendes zur Initiativbewerbung:

  • tabellarischer Lebenslauf
  • Bewerbungsfoto
  • Zeugnisse und Zertifikate (nur relevante!)
  • Gehaltswunsch (im Anschreiben)
  • Empfehlungsschreiben
  • Dienstzeugnis(se)

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Initiativbewerbung: Muster sinnvoll?

Mit einer Initiativbewerbung zeigen Bewerber:innen nicht nur Initiative, sondern auch Mut und Engagement. Durch Standardsätze oder Muster-Bewerbungen wird der Eindruck des/der mutigen und engagierten Bewerbers/Bewerberin jedoch schnell wieder zerstört. Darum Vorsicht vor Mustern und Vorlagen. Es reicht auch nicht, diese abzuändern. eine Initiativbewerbung muss deshalb stets komplett selbst geschrieben werden. Personalverantwortliche erkennen sofort, wenn Bewerber:innen ein Muster verwenden oder Standard Floskeln verwenden.

(Wann) nachfragen?

Falls auf die Bewerbung keine Rückmeldung kommt, ist es sinnvoll, mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen. Nur so können eventuelle Unstimmigkeiten in der Bewerbung oder im Lebenslauf erklärt werden.