Das schwedische Königshaus genießt, wie auch die Monarchien der Nachbarstaaten Dänemark und Norwegen, im Volk große Popularität. Carl XVI. Gustaf ist der siebente Bernadotte-König, Nachfahre des napoleonischen Marschalls Jean-Baptiste Bernadotte, der 1818 auf den schwedischen Thron gelangte. Die Königsfamilie gilt als bürgernah und ist in allen Schichten der Bevölkerung beliebt.
In seiner Zeit als Staatschef musste Carl Gustaf aber auch bereits einige Klippen umschiffen - etwa nach dem Erscheinen einer Biografie mit pikanten Details aus seinem Privatleben. "Es geht manchmal darum, das Leben von seiner positiven und humorvollen Seite zu nehmen", sagt der König heute dazu. Das habe ihm sein Großvater mit auf den Weg gegeben.
Monarch hat nur repräsentative Aufgaben
Eine Debatte über die Privilegien von Mitgliedern der Königsfamilie erübrigt sich in Schweden. Das Königshaus zahlt Steuern wie alle Bürger des Landes. Von Sondereinkünften aus Ländereien oder steuerfreien Apanagen ist keine Rede. Der Monarch hat nur repräsentative Aufgaben wahrzunehmen; er darf nicht einmal den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen und Gesetze beurkunden. Diese Funktion fällt in Schweden dem Reichstagspräsidenten zu.

Anfang des 20. Jahrhunderts musste sich der König dem Parlamentarismus beugen und verlor Kompetenzen. Das 19. Jahrhundert war von Machtkämpfen mit Staatsrat und Reichstag geprägt gewesen. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Republik als Option offen diskutiert. 1917 siegte erstmals die Linke, die Sozialdemokraten zogen in den Reichstag ein. Weitere Verfassungsänderungen folgten nach dem Krieg. Im Zweiten Weltkrieg wurde Gustaf V. trotz Machtverlusts zu einem Symbol. Unter seinem Nachfolger Gustaf VI. Adolf (1950-73) wurde das neue Grundgesetz ausgearbeitet, 1973 ersetzte es die Regierungsform von 1809. Der heutige König trat sein Mandat bereits als machtloser Monarch an.
König heiratete bürgerliche Deutsche
Seit 1976 ist König Carl Gustaf mit Silvia Sommerlath verheiratet. Die beiden waren sich vier Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen in München begegnet, wo sie als Hostess arbeitete. Die Tochter eines bürgerlichen deutschen Geschäftsmannes und einer Brasilianerin durfte Carl Gustaf damals nur heiraten, da er bereits König war, als Thronfolger wäre ihm dies nicht möglich gewesen.

Die Heirat mit der Heidelbergerin galt als Glücksfall, war doch Schwedens Monarchie in den 70er-Jahren einigermaßen angeschlagen. Die Königskinder - Kronprinzessin Victoria (37) sowie Prinz Carl Philip (35) und Prinzessin Madeleine (32) - besuchten keine elitären Internate, sondern reguläre schwedische Schulen.
Victoria dank Verfassungsänderung Kronprinzessin
Kronprinezssin Victoria wurde gründlich auf ihre spätere Aufgabe als Königin vorbereitet. Sie studierte unter anderem an der US-Eliteuniversität Yale und an der Katholischen Universität Angers in Frankreich und absolvierte Praktika etwa in schwedischen Regierungsämtern. Als Victoria 1977 geboren wurde, hatte sie noch keinen Anspruch auf den Königsthron. Erst eine Verfassungsänderung 1980 ermöglichte die weibliche Thronfolge. So wurde das älteste Kind des Königspaares - mit vollem Namen Victoria Ingrid Alice Desiree, Herzogin von Västergotland - Kronprinzessin und der jüngere Bruder Carl Philip muss sich in der Thronfolge hinten anstellen.
Am 19. Juni 2010 heiratete Kronprinzessin Victoria ihren ehemaligen Fitnesstrainer Daniel Westling. Am 23. Februar 2012 erblickte ihr gemeinsames Töchterchen Estelle das Licht der Welt.

Auch die zweite Tochter des schwedischen Königspaares ist bereits unter der Haube. Prinzessin Madeleine ehelichte am 8. Juni 2013 den New Yorker Banker Chris O'Neill. Seit Februar 2014 sind die beiden Eltern der kleinen Leonore.
Als letzter der Königskinder wagt sich demnächst auch Prinz Carl Philip vor den Traualtar. Er ist seit Juni 2014 mit dem schwedischen Ex-Model Sofia Hellqvist verlobt. Die Hochzeit soll im Sommer 2015 stattfinden und das nächste royale Großereignis darstellen.