Erythrit - die Alternative für Zucker?

Erythrit ist ein kalorienarmer, nicht allzu süßer Zuckerersatz, der oft als "gesunde" Zuckeralternative gelobt wird. Wahr oder falsch? Dieser Artikel klärt auf.

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Erythrit © Bild: Elke Mayr

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Zugegeben: Zuckerhaltige Lebensmittel schmecken lecker, allerdings können sie nicht nur eine Gefahr für die Zähne sein - sie können auch der Gesundheit schaden. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile viele Zuckerersatzstoffe, die anstelle von Zucker als Süßungsmittel verwendet werden. Erythrit ist diesbezüglich ein gutes Beispiel, das zeigt, dass Süßungsmittel auch Vorteile haben können. Größter Vorteil ist, dass Erythrit zwar angenehm süß schmeckt, aber keine negativen Auswirkungen auf den Insulinspiegel hat, was für Sportler und Menschen mit Diabetes gleichermaßen interessant sein dürfte.

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Was ist Erythrit?

Ähnlich wie Xylit und Sorbit gehört Erythrit zu den sogenannten Zuckeralkoholen, die mit herkömmlichem Haushaltszucker aufgrund ihrer chemischen Struktur nichts gemein haben. Zwar kommen Zuckeralkohole auch frei in der Natur vor, jedoch werden sie meist durch Fermentation gewonnen. Um Erythrit als Inhaltsstoff zu kennzeichnen, wird der Zuckerersatzstoff mit dem Zusatz E 968 deklariert.

Ist es gesünder als Zucker oder kann es auch schädlich sein?

Grundsätzlich ist es immer ratsam, Süßungsmittel so sparsam wie möglich in die Ernährung zu integrieren. Gegenüber Haushaltszucker hat Erythrit allerdings einige Vorteile. Der Zuckeralkohol ist zwar nicht ganz so süß wie Zucker, verleiht den Speisen jedoch eine angenehme Süße. Ein weiterer Vorteil ist, dass Erythrit nahezu keine Kalorien enthält, weshalb sich der Zuckerersatzstoff für die kalorienarme Ernährung eignet.

Erythrit hat zudem keinen Einfluss auf den Insulinspiegel, was vor allem für Diabetiker sowie für Menschen mit Übergewicht von Vorteil ist. Überdies kann Erythrit einen positiven Einfluss auf die Mundflora haben, da es nicht wie normaler Zucker verstoffwechselt wird. Karies verursachende Bakterien haben somit keine Nahrungsgrundlage.

Hinsichtlich der Verträglichkeit wird Erythrit im Allgemeinen als bekömmlich eingestuft, da der Körper den größten Teil wieder ausscheidet. Experten sprechen hier von etwa 90 Prozent. Trotzdem kann es in Einzelfällen zu leichten Verdauungsstörungen (Darmgeräusche, Blähungen) kommen, was jedoch eher bei hohen Dosierungen der Fall ist.

Erythrit, die Alternative für Zucker
© iStockphoto.com

Kann Erythrit wie Zucker verwendet werden?

Wer Erythrit kaufen möchte, kann den Zuckeraustauschstoff ebenso wie Haushaltszucker in der Küche verwenden, da er sich optisch kaum von Zucker unterscheidet. Das kristalline Pulver kann zum Beispiel über Desserts gestreut und zum Kochen und Backen verwendet werden. Bei der Dosierung ist allerdings zu bedenken, dass Erythrit mit einer Süßkraft von etwa 70 Prozent gegenüber Zucker etwas höher dosiert werden muss, um die gleiche Süße zu erreichen.

Wie lange ist Erythrit haltbar?

Erythrit soll eine Mindesthaltbarkeit von etwa zwei Jahren haben, wobei der Zuckeralkohol (ähnlich wie Zucker) auch länger gelagert werden kann, sofern er trocken aufbewahrt wird.

Ist Erythrit auch bei Diabetes empfehlenswert?

Erythrit wird selbst bei Diabetes empfohlen, da der Zuckeralkohol zwar süß ist, aber keinen Einfluss auf den Insulinspiegel hat. Da er ohne Insulin verstoffwechselt wird, hält er den Insulinspiegel in Balance. Bei anderen zuckerhaltigen Lebensmitteln ist dies nicht der Fall: Sie lassen den Insulinspiegel normalerweise stark ansteigen, da der Körper das Hormon für die Verstoffwechslung des Zuckers braucht. Bei Diabetikern ist die Insulin-Produktion jedoch gestört, sodass sie das Insulin durch eine Injektion zuführen müssen. Da Erythrit ohne Insulin auskommt, können Diabetiker auf eine Insulin-Injektion verzichten.

Erythrit vs. Stevia: Wo sind die Unterschiede?

Bei Stevia und Erythrit stellt sich natürlich die Frage, welcher Zuckerersatzstoff am besten ist. Hinsichtlich der Süßkraft hat Stevia eindeutig die Nase vorne, da es 300-fach süßer sein soll als Zucker. Aus diesem Grund reichen winzige Mengen aus, um Speisen zu süßen. Erythrit hat hingegen eine geringere Süßkraft als Zucker und bringt überdies einen Eigengeschmack mit, der an Lakritz erinnert. Dieser wird von vielen Menschen als gewöhnungsbedürftig empfunden.

Aus diesem Grund wird Erythrit mitunter ungern zum Backen verwendet, da es den Eigengeschmack auf die Backwaren übertragen kann. Ein Vorteil ist allerdings, dass Erythrit ebenso wie Stevia bei Diabetes verwendet werden kann, weil beide Zuckerersatzstoffe den Insulinspiegel in Balance halten.

Eine Frau hält Zuckerwürfel in der Hand und streckt den Daumen nach unten.
© iStockphoto.com

Worauf sollte man beim Kauf von Zuckerersatz achten?

Wer Erythrit kaufen möchte, kann mittlerweile auf viele Produkte zurückgreifen. Einer der bekanntesten Hersteller von Erythrit ist Xucker - eine deutsche Marke, die mittlerweile in vielen europäischen Ländern erhältlich ist.

Da die Produkte von unterschiedlichen Herstellern nicht alle gleich gut sind, sollten Verbraucher beim Kauf auf einige Dinge achten. Für die Herstellung von Erythrit werden zum Beispiel Pilzkulturen verwendet, die von einigen Herstellern oft gentechnisch verändert werden. Deshalb raten Experten Verbrauchern, beim Kauf von Erythrit ausschließlich auf Produkte zurückzugreifen, die mit dem Bio-Siegel ausgezeichnet sind und ohne Gentechnik auskommen. Seriöse Hersteller achten diesbezüglich darauf, die Produktkriterien übersichtlich aufzulisten. Selbst für die vegane Ernährung sollte Erythrit geeignet sein.

Ein weiterer Faktor beim Kauf von Erythrit ist die Farbe. Erythrit wird zum Beispiel auch in einer dunklen Variante angeboten, die braunem Zucker ähnelt. Wer Erythrit kaufen und als Zuckersatz verwenden möchte, kann diesbezüglich auch auf das weiße, kristalline Pulver zurückgreifen. Des Weiteren ist beim Kauf zu achten, dass das Produkt ausschließlich Erythrit enthält, da der Zuckeralkohol auch mit Stevia kombiniert oder mit Aromen oder anderen Zusatzstoffen angereichert wird. Diese können jedoch den Geschmack beeinträchtigen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.

Hinzu kommt die Lagerung: Wiederverschließbare Dosen sind beispielsweise nicht nur praktischer als Plastikverpackungen - sie sind meist auch umweltfreundlicher. Ein Preisvergleich lohnt sich übrigens, da es (je nach Hersteller und Markt) oft deutliche Preisunterschiede gibt.

Fazit: Was sind die Vor- und Nachteile im Vergleich zu handelsüblichem Zucker?

Verglichen mit herkömmlichem Haushaltszucker hat Erythrit viele Vorteile. Erythrit lässt sich nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich mit herkömmlichem Haushaltszucker vergleichen, auch wenn der Zuckeralkohol nicht ganz so süß ist. Aufgrund seiner Ähnlichkeit und Süße lässt sich Erythrit gut in den Alltag integrieren - ob zum Süßen von kalten Speisen oder zum Kochen und Backen.

Als kalorienarmes Produkt kann sich Erythrit vor allem für die kalorienbewusste Ernährung eignen, wobei der Zuckeralkohol vor allem von Diabetikern verwendet wird. Erythrit wird nämlich ohne Insulin verstoffwechselt, was bei Diabetes von großem Vorteil ist. Da der Körper etwa 90 Prozent der zugeführten Menge einfach ausscheidet, ist auch das Risiko von Nebenwirkungen gering. Größere Mengen können in Einzelfällen zu Darmgeräuschen oder Blähungen führen, obwohl Erythrit im Allgemeinen als bekömmlich eingestuft wird. Lediglich der Beigeschmack wird von einigen Verbrauchern als gewöhnungsbedürftig empfunden.

Quellen: