Der 51-Jährige ist seit zwölf Jahren Innenpolitik-Ressortleiter bei Die Presse. Er hat seine journalistische Laufbahn als 18-Jähriger in seiner Heimatstadt Klagenfurt begonnen und findet: „Es ist alles erlaubt, was Harald Schmidt nicht ausdrücklich verboten hat.“ (X-Profileintrag).
1. Dr. med. univ. – Sie haben ein Medizinstudium absolviert. Warum wurden Sie trotzdem Journalist?
Ich war schon vorher Journalist bei der Kleinen. Habe acht Jahre beides parallel gemacht und bin draufgekommen, dass mir das eine mehr liegt.
2. Kompetenter Medizinjournalismus ist im Tagesgeschäft gefragter denn je. Warum nie dieses Ressort?
Wenn schon Journalismus, dann Politik- Journalismus.
3. Kleine Zeitung, profil, Presse: Die jeweils stärkste Prägung durch ihre beruflichen Stationen?
Kleine: Hubert Patterer und Reinhold Dottolo. Profil: Herbert Lackner und Christian Rainer. Presse: Hans Werner Scheidl und (mit Abstrichen) Michael Fleischhacker.
4. Ab 1991 zwölf Jahre Journalist in Kärnten: Wie stark wurde diese Phase durch Jörg Haider geprägt?
Sehr stark. Als Schüler war man pro oder kontra. Als Journalist musste man sich dem Phänomen umfassend nähern, eigene Urteile hinterfragen.
5. Leitartikel, Newsletter, Glosse – könnten Sie nur eine dieser Formen behalten: (Warum) welche?
Leitartikel. Nach wie vor die Königsdisziplin.
6. Was ist warum die bessere Form zur Vermittlung von Inhalten und Personen: Interview oder Analyse?
Ich bin kein großer Interview-Fan. Weder als Interviewer noch als Konsument. In der Analyse kann man Sachverhalte viel besser darlegen.
7. Sie galten zweimal auch als ein Chefredakteur-Geheimtipp für die Presse: Wie gehen Sie damit um?
Ich hätte das – zweimal – nicht wirklich mitbekommen.
8. 10.000 Follower, doch wenig aktiv auf X und kein Bluesky-Account. Wie stehen Sie zu Social Media?
Sehr kritisch. Die Welt wäre ohne Social Media besser. Wiewohl es mitunter lustig war auf Twitter. Wenn nicht der Scheiterhaufen brannte.
