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Ingrid Brodnig: „Aggressive Profile blockieren! Die wollen Zeit und Energie rauben“

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Ingrid Brodnig (39) war Redakteurin bei „Falter“ und „profil“ und ist seit sieben Jahren als Expertin für digitale Mediennutzung. Heute gilt sie dazu als Erklärbärin der Nation, schreibt Bücher und eine 14-täglich erscheinende Kolumne im „Standard“

1. Als Expertin für digitale Kommunikation: Sind Sie da eher Journalistin, Pädagogin oder Aktivistin?

Vorrangig sehe ich mich als Journalistin. Ein bisschen breiter gefasst auch als „Erklärbär“, zB, dass ich Social-Media-Wutwellen erkläre.

2. Wie sehr sind Sie selbst Ziel von Attacken auf Social Media? Empfehlen Sie eine Standardreaktion?

Ich bin zum Glück kein Promi wie Armin Wolf. Tipp: Im Extremfall kann ein Freund/eine Freundin den Kanal vorübergehend betreuen & moderieren.

3. Postings, die einem selbst nicht mehr richtig erscheinen, löschen? Oder gibt es bessere Lösungen?

Jede & jeder hat das Recht, Altes auch zu revidieren oder dazuzulernen. Wenn es breit Thema war, eventuell den eigenen Sinneswandel erklären.

4. Sie sind auf jedem Kanal präsent: Wie ist Ihre persönliche Rangordnung der digitalen Plattformen?

Instagram, X, Facebook, Bluesky, Linkedin: Ich mag zB Instagram, weil es recht freundlich ist. X ist mühsam, aber viele Medienleute sind dort.

5. Musk missbraucht X für eine rechte politische Agenda. Was tun dagegen? Plattform verlassen?

Die Antwort braucht mehr als 140 Zeichen. Wenn man sich X antut, hilft es, aggressive Profile zu blockieren. Die wollen Zeit & Energie rauben.

6. Vor einem Jahr wurde Bluesky als X-Alternative gehypt. Doch es ist umgehend stagniert. Warum?

Weil viele bedeutende Personen aus Medien/Politik nicht zu Bluesky wechselten oder wenig dort posten. Social Media lebenvon Herdeneffekten.

7. LinkedIn scheint nach langer Stagnation unaufhaltsam zu boomen. Wie beurteilen Sie dieses Tool?

Ja, LinkedIn ist bemerkenswert: Startete als graues Mäuschen unter den Plattformen, ist aber heute sehr lebendig & oft ein konstruktiver Ort.

8. Was halten Sie von Plänen für öffentlich-rechtliche Social Media? Könnte das ein Ausweg werden?

Fänd ich toll, nur sollte man realistisch bleiben: So etwas ersetzt nicht TikTok/YouTube, sondern wäre eher das Arte unter den sozialen Apps.

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