Das Ende von Benkos Dolchstoß-Legende

Geheime Unterlagen belegen, dass René Benkos insolvente Signa-Gruppe bereits lange vor der Zinswende Gelder zu einem damals geradezu unglaublichen Zinssatz von zwölf Prozent aufnehmen musste. Von Mubadala, einem Staatsfonds aus Abu Dhabi.

von Das Ende von Benkos Dolchstoß-Legende © Bild: APA/Hans Klaus Techt

René Benkos Signa-Gruppe ist im August 2021 zu keiner Bank gegangen ist, um sich die offenbar dringend benötigten 150 Millionen Euro zu leihen. Der stets so selbstbewusst auftretende Signa-Gründer aus Tirol musste zu diesem Zeitpunkt bereits – man glaubt es kaum – exorbitant hohe Zinsen bezahlen, um frisches Geld für eine Tochterfirma aufzustellen.

News hatte Einsicht in geheime Dokumente, die René Benkos Reisen bzw. Treffen im Schlepptau des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz in völlig neuem Licht erscheinen lassen. Denn Benko bekam von den Scheichs Geld. Viel Geld. Gegen Sicherheiten und hohe Zinsen. Die Scheichs konnten offenbar das Risiko ihres Investments in die Signa-Firmen durchaus realistisch einschätzen und Benko saftige Zinsen für ihr Risikokapital in Rechnung.

Ein Beispiel: Im August 2021 floss von Mubadala, dem milliardenschweren Investment-Fonds aus Abu Dhabi, der auch an der OMV eine Minderheits-beteiligung hält, für die mittlerweile ebenfalls finanzmarode Signa Development Selection AG ein Darlehen über 150 Millionen Euro. Für sage und schreibe 12 Prozent Zinsen, wie aus einer News vorliegenden internen Dokumentation hervorgeht. Für eine Laufzeit von nicht mehr als 5 Jahren. Besichert wurde der Kredit mit Aktien an der Signa Developement.

In Summe scheint Mubadala mit mehr als 550 Millionen Euro als indirekte Gläubigerin der mittlerweile insolventen Signa Holding in internen Papieren auf.

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