Julian Schütter: ÖSV-Athlet als Klima-Rebell

Im November 2022 gab Julian Schütter sein Debüt im Ski-Weltcup. Die Ergebnisse waren vielversprechend, nach einer Verletzung bei der Abfahrt von Kitzbühel musste er die Saison jedoch frühzeitig beenden. Bei der WM in Courchevel war er trotzdem - und zwar als Klima-Aktivist, denn Schütter beschäftigt sich seit Jahren aktiv mit seinem ökologischen Fußabdruck.

von Julian Schütter © Bild: APA/BARBARA GINDL

Steckbrief Julian Schütter

  • Name: Julian Schütter
  • Geboren am: 14. März 1998 in Schladming, Steiermark
  • Sternzeichen: Fische
  • Wohnt in: Innsbruck
  • Ausbildung: Ski-Akademie Schladming; Studium Wirtschaftsingenieurwesen/Erneuerbare Energien an der AKAD-Fernhochschule Stuttgart
  • Beruf: ÖSV-Skifahrer (B-Kader) - derzeit verletzt

Das wichtigste Rennen ist das gegen den Klimawandel. Das machte ÖSV-Skirennläufer Julian Schütter im Rahmen der Ski-WM in Courchevel deutlich. In einem offenen Brief mit dem Titel "Unser Sport ist bedroht" fordert der 24-jährige Schladminger FIS-Präsident Johan Eliasch sowie die Ratsmitglieder des internationalen Skiverbands (FIS) dazu auf, nachhaltiger zu agieren. Als Wintersportgemeinschaft müsse man die Führung im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen und den "Sport so schnell wie möglich klimaneutral stellen", sagt Schütter.

Die Forderungen im Brief - unter anderem eine Nettonullbilanz für alle FIS-Aktivitäten bis 2035 und eine Nachhaltigkeits-Strategie zur Halbierung der FIS-Emissionen bis 2030 - unterschrieben rund 140 Wintersportkollegen, unter ihnen die US-Athletin Mikaela Shiffrin, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde oder die Italienerin Federica Brignone. Verbände Österreichs und der USA unterstützen den Vorstoß, so wie auch die Firmen Atomic, Burton und Nike.

»Dies ist unser wichtigstes Rennen, lassen Sie es uns gemeinsam gewinnen«

Julian Schütter, der vor seiner Verletzung auf der Streif im Vorjahr bis Platz 39 der Weltrangliste im Super-G kam, studiert via Fernstudium "Wirtschaftsingenieurwesen/Erneuerbare Energien" an der Universität Stuttgart. Er spricht sich für eine CO2-Bepreisung von 180 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid aus, die "eine ungefähre Kostenwahrheit herstellen und Lenkungseffekt erzielen" würde. Sein Brief schließt ermutigend: "Dies ist unser wichtigstes Rennen, lassen Sie es uns gemeinsam gewinnen."