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CO2-Steuer in Österreich: Bepreisung für den Klimaschutz

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Die CO2-Steuer, auch CO2-Bepreisung genannt, soll in Österreich zum Klimaschutz beitragen. Seit Oktober 2022 kosten CO2-Emissionen, im Jahr 2023 ist der Preis erstmals erhöht worden. Das macht sich für Verbraucher:innen vor allem bei den Spritpreisen und Energiekosten bemerkbar.

Was ist die CO2-Steuer (der CO2-Preis)?

Im Zuge der ökosozialen Steuerreform, die im Februar 2022 im Bundesrat beschlossen wurde, hat klimaschädliches CO2 einen Preis bekommen. 2022 kosteten CO2-Emissionen in Österreich 30 Euro pro Tonne CO2. 2023 ist es in Österreich zur ersten Erhöhung des CO2-Preises gekommen.

Das macht sich für Verbraucher:innen vor allem bei den Spritpreisen und Energiekosten bemerkbar. Die CO2-Bepreisung betrifft all jene Unternehmen, die in Österreich fossile Energieträger wie beispielsweise Treibstoffe in Verkehr bringen. Diese Unternehmen müssen Emissionszertifikate erwerben, um die verursachten CO2-Emissionen abzudecken. Dadurch steigen die Preise und das soll wiederum dazu beitragen, den Verbrauch an fossilen Energieträgern und damit den CO2-Ausstoß zu senken. Für die österreichische Regierung wurde mit der CO2-Steuer ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität 2050 gesetzt.

Die überschüssigen Einnahmen der Steuer fließen in den regionalen Klimabonus zurück, der laut Umweltministerium als Abfederung des CO2-Preises in Österreich dient. Je weniger CO2 verbraucht wird, desto mehr Geld kann in den Klimabonus reinvestiert werden.

Auch interessant:

Wie hoch ist die CO2-Steuer 2023?

2023 beträgt der CO2-Preis in Österreich 32,5 Euro pro Tonne CO2. Eigentlich sollten 2023 bereits 35 Euro pro Tonne CO2 gezahlt werden, aber aufgrund der gestiegenen Energiepreise wurde ein Preisstabilitätsmechanismus wirksam. Dieser Mechanismus besagt: Wenn die Preise für fossile Energieträger stark steigen, dann steigt die zusätzliche CO2-Bepreisung nur halb so stark wie geplant.

Der CO2-Preis soll analog zum Modell der deutschen Bundesregierung jährlich angehoben werden: 2024 auf 45 Euro pro Tonne und 2025 auf 55 Euro pro Tonne. Ab 2026 soll der Preis laut Wirtschaftskammer Österreich (WKO) nicht mehr fix vorgegeben sein, sondern über ein noch nicht näher definiertes Emissionshandelssystem in Bezug auf die Klimaziele und deren Erreichung errechnet werden.

Was sind die Folgen für Spritpreise und Energiepreise?

Die CO2-Steuer hat in Österreich vor allem Auswirkungen auf die Sprit- und Energiepreise. Laut dem Verkehrsclub ÖAMTC führte der CO2-Preis von 30 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2022 zu einem Preisaufschlag von 8,2 Cent pro Liter bei Benzin und 9,0 Cent pro Liter bei Diesel Auch für Gas und Heizöl sind durch die CO2-Bepreisung die Preise gestiegen.

Preiseffekte auf fossile Energieträger:

Jahr/CO2-Preis

Benzin (Cent/Liter)

Diesel (Cent/Liter)

Erdgas (Cent/m3)

Heizöl (Cent/Liter)

2022/30 Euro pro Tonne CO2

8,2*

9,0*

7,3

9,7

2023/32,5 Euro pro Tonne CO2*

8,9

9,8

-**

-**

2024/45 Euro pro Tonne CO2

11,5

13,3

10,9

14,6

2025/55 Euro pro Tonne CO2

14,1

16,2

13,4

17,9

Quelle: Prognostizierte Wifo-Berechnungen (2021) aus Bericht "CO2 -Bepreisung in der Steuerreform 2022/2024"

* Preise laut ÖAMTC (Stand Jänner 2023); ** Preise nicht verfügbar

Klimabonus: Wie die Ausgleichszahlung funktioniert?

Als Ausgleich für die CO2-Steuer dient in Österreich der regionale Klimabonus. Dieser wird jährlich, ab September 2022, ausbezahlt und soll auch in den kommenden Jahren ausgeschüttet werden. Anspruch hat laut Umweltministerium jede natürliche Person, die ab dem Jahr 2022 mindestens 183 Tage (6 Monate) in Österreich mit einem Hauptwohnsitz gemeldet war - unabhängig von Staatsbürgerschaft und Alter. Personen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr steht der halbe Klimabonus zu. 2022 betrug der Klimabonus - inklusive 250 Euro Teuerungsbonus - 500 Euro pro Erwachsenen. 2023 ist die Höhe des Bonus vom Hauptwohnsitz abhängig.

Ausführlichere Infos zum Klimabonus finden Sie hier:
Klimabonus: Wie viel man bekommt und wer ihn bekommt

Die Höhe der Bonuszahlung ist abhängig vom Wohnort beziehungsweise der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Dabei wird von einem Sockelbetrag (z.B.: 100 Euro) ausgegangen und zusätzlich erhält man einen Regionalausgleich: Ländliche Regionen haben in der Regel ein schlechter ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz als Städte. Je besser die öffentliche Verkehrsanbindung am Wohnort ist, desto niedriger ist der Regionalausgleich - und umgekehrt. Menschen mit ländlichen Wohnorten und einem schlechter ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz, müssen eher auf ein privates Transportmittel zurückgreifen und erhalten somit einen höheren Bonus.

Um den Klimabonus zu erhalten, muss man aktiv nichts tun, er wird automatisch übermittelt, wobei die Auszahlung kann auf 2 Arten erfolgen: per Überweisung auf das Konto oder als Gutschein per Post.

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