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Wechseljahre im Alter: Anzeichen und Hilfe bei Beschwerden

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Wechseljahre

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Jede Frau kommt ab einem bestimmten Alter in die sogenannten Wechseljahre. Die hormonelle Umstellung in dieser Zeit stellt für viele Frauen eine körperliche und emotionale Herausforderung dar. Was genau im Körper passiert, wie die ersten Anzeichen aussehen und was man bei Beschwerden tun kann.

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre, medizinisch ausgedrückt das Klimakterium, beschreiben eine Art Übergangsphase im Leben einer Frau in der sich der Körper verändert. In dieser Veränderungsphase wird die reproduktive Funktion der Eierstöcke wieder eingestellt wird. Es passiert sozusagen eine Umstellung von einer fruchtbaren Lebensphase in eine unfruchtbare.

Und genau dieser Umstellungsprozess ist für viele Frauen auf körperlicher ebenso wie auf emotionaler Ebene eine sehr große Herausforderung, da dieser Prozess zugleich das Ende einer durchaus prägenden Lebenszeit widerspiegelt. Und der eigene Körper auch noch das seine dazu beiträgt, dass diese Zeit der Umstellung durch Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen nochmals zusätzlich erschwert wird.

Aus medizinischer Sicht verringern mit dem Beginn der Wechseljahre die Eierstöcke allmählich ihre Hormonproduktion. Dadurch werden im Körper Hormonschwankungen ausgelöst und der Eisprung wird immer seltener. Später, nach dem letzten Eisprung, tritt dann die Menopause ein und die Monatsblutungen bleiben fortan aus. Von diesem Zeitpunkt an können keine Eizellen mehr natürlich heranreifen und so ist auch eine Schwangerschaft nicht mehr möglich.

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In dieser Zeit des Umbruchs durchleben der Körper und besonders auch die Psyche einige grundlegende Veränderungen. Wobei man vor dieser Lebensphase trotzdem keinesfalls Angst haben muss. Die Zeit und alles, was danach noch kommt bringt viel Schönes mit sich. Aus dieser Perspektive werden die Wechseljahre jedoch nur sehr selten gesehen. Vielmehr bekommt man durch Medien und Werbungen stets die herausfordernden Begleiterscheinungen vor Augen gehalten.

Viele Frauen denken auch, dass Sie gar nicht wissen, wie sie eine solch anstrengende Lebensphase überhaupt überwinden sollen und vergessen dabei ganz darauf, dass sie das ja alle schon einmal geschafft haben - nämlich im Zuge der Pubertät. Auch hier haben Körper und Psyche schon einiges bewerkstelligen müssen. Der Mensch per se hat nicht nur das Potenzial die schwierigsten Lebensphasen zu überwinden. Er hat zugleich auch die Angewohnheit es, sobald alles überstanden ist, wieder zu vergessen. Es sei denn man beschäftigt sich kognitiv zu intensiv damit und lässt der Psyche gar keine Zeit zur Ruhe zu kommen.

Wenn man es zulässt, werden es Körper und Psyche anstandslos schaffen, diese Zeit zu durchtauchen. Auch, wenn vielleicht schlaflose Nächte dabei sein werden und Hitzewallungen. Das sind Symptome die der Körper braucht, um sich neu zu orientieren.

In welchem Alter beginnen sie?

Ganz genau kann man das so nicht sagen, da es sich hierbei um einen individuellen körperlichen Prozess handelt. In der Regel spricht man aber von einem Beginn zwischen 45 und 50 Jahren – hier treten meist die ersten Anzeichen der Wechseljahre auf. Im Alter von circa 52 Jahren, sagen Experten, haben dann in etwa die Hälfte der Frauen ihre letzte Regelblutung. Die Übergänge zwischen den Phasen sind jedoch fließend und von Frau zu Frau unterschiedlich und variabel.

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Was sind die ersten Anzeichen?

Die ersten Anzeichen sind meist Hitzewallungen. Diese werden auch als wichtigster klinischer Parameter gesehen. Weitere zusätzliche Symptome im Zusammenhang mit der Menopause sind Symptome wie beispielsweise:

  • Zyklusunregelmäßigkeiten – wobei es hier davon abhängt, ob die Antibabypille eingenommen wird oder nicht. Die Einnahme der Pille regelt trotz Klimakterium noch den Zyklus.

  • Veränderungen der Schleimhäute (trockene Scheide und trockene Schleimhäute)

  • Schlafstörungen

  • Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, depressive Verstimmung, Niedergeschlagenheit, Ängste

  • Konzentrationsstörungen

  • Gelenksbeschwerden

  • Herzrasen/Herzklopfen und Blutdruckschwankungen

  • Gewichtszunahme

  • Haarausfall

  • Hautveränderungen

  • Libidoverlust

Dabei handelt es sich lediglich um eine Auswahl verschiedener Symptome, die auftreten können (aber nicht müssen).

Neben den oben beschriebenen Beschwerden erleben Frauen die Wechseljahre in ihrer individuellen Wahrnehmung oft sehr unterschiedlich. Eine Verallgemeinerung kann man nicht festmachen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie man mit den Anzeichen und Beschwerden umgeht und wie viel Platz man ihnen einräumt. Manche Frauen gehen sehr entspannt damit um und halten es mit Dora Heldt und ihrem Buch "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt"*. Andere Frauen wiederum lassen sich von außen mehr beeinflussen und beschäftigen sich sehr gezielt mit Überlegungen, welche Beschwerden die Wechseljahre nun mit sich bringen könnten und warten regelrecht auf einzelne Beschwerden. Der Widerspruch daran ist, je mehr man sich mit etwas, wovor man Angst hat, beschäftigt; umso eher wird es auch eintreten.

Am besten hilft hier eine möglichst entspannte Einstellung, viel Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung.

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Können auch Männer in die Wechseljahre kommen?

Auch Männer kommen in die Wechseljahre. Bedingt durch einen altersbedingten Rückgang des Testosterons und die damit verbundenen Beschwerden. Dazu gehören neben einem allgemeinen Leistungsabfall auch Konzentrationsschwächen, Nervosität (ein dünneres Nervenkostüm),
Gewichtszunahme und Erektionsstörungen.

Auch Hitzewallungen und Schlafstörungen können hier ebenso auftreten.
Für Männer ist diese Lebensphase genauso herausfordernd wie für Frauen. Es ist in beiden Fällen ein körperlicher und psychischer Veränderungsprozess der Zeit braucht.

Welche Beschwerden sind häufig?

Am häufigsten sind Hitzewallungen, Schlafstörungen und teilweise auch Gewichtsveränderungen zu beobachten. Mit einer bewussten Ernährung, Bewegung, viel frischer Luft und Geduld mit sich selbst bekommt man das aber alles wieder ganz gut hin.

Laut einiger repräsentativer Studien sind die Hitzewallungen, die am schlimmsten beschriebenen Beschwerden. Und das meist etwa ein Jahr nach der letzten Regelblutung, dem letzten Menstruationszyklus.

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Was kann man bei Beschwerden tun?

Ein jährlicher Frauenarztbesuch zur Vorsorge wird ab dem 40. Lebensjahr ohnehin empfohlen. So kann man sich hier gezielt austauschen und beraten lassen, wenn man Fragen zu den Wechseljahren hat.

Sollte man auch dazwischen unter Beschwerden oder gar Schmerzen leiden, ist es immer wichtig einen Arzt aufzusuchen und die dahinterliegenden Symptome abklären zu lassen. Von einer Selbstmedikation sollte man unbedingt Abstand nehmen. Auch wenn es mittlerweile unzählig viele rezeptfreie Mittel für Beschwerden in den Wechseljahren gibt, sollte immer persönlich mit dem Arzt besprochen werden, welche davon tatsächlich für einen geeignet sind.

Dasselbe gilt auch für Männer. Bei Beschwerden und Schmerzen sollten Sie bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Und auch hier gilt es ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorge zum Urologen zu gehen.

Abgesehen von der ärztlichen Hilfe, hilft es sich mit seiner eigenen Einstellung und Psyche auseinanderzusetzen - und den Wechseljahren so Sinn zu geben. "Wechseljahre sind wie ein Vergrößerungsglas, das aus der Psyche das hervorholt, was da ist - Themen, Herausforderungen, Probleme", sagt Lebens- und Sozialberaterin Irene Fellner in einem Interview mit News.at (2018). Sie räumt zwar ein, dass es Dinge gibt, die dabei helfen, Symptome zu lindern – sei es nun aus der klassischen Medizin oder aus der Alternativmedizin. "Aber die Wurzel ist woanders und ich finde es viel intelligenter, sich mit der Wurzel zu beschäftigen. Und das ist die Frage: Wohin möchte die Energie, was möchte ich ins Leben bringen, was ist mir wichtig, wo soll mein Feuer hineinfließen?", erklärt Fellner.

Auch gesunde Ernährung, Bewegung bzw. sportliche Betätigungen und eine neue Sinnhaftigkeit im Leben können einen Teil dazu beitragen, die Wechseljahre attraktiver werden zu lassen.

Wann sind die Wechseljahre vorbei?

Bei manchen Frauen hört die Periode schon im Alter von 45 Jahren oder auch früher auf. Andere wiederum erleben die Menopause erst mit Mitte 50.

Bis wann die hormonelle Umstellung dann jeweils ganz abgeschlossen ist, kann man jedoch nicht verallgemeinert sagen. Meist vergehen hier dann noch einige weitere Jahre.

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Psychische Gesundheit

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