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"Bei neurotypischen Menschen entsteht Burnout oft durch Arbeitsstress. Bei AuDHS (Kombinationsbegriff aus Autismus und ADHS) kommt er meist durch einen langfristigen Konflikt. Nämlich dem zwischen Erwartungen von außen und den eigenen Kapazitäten, etwa durch Reizüberflutung, Masking, mangelnde Rücksichtnahme oder Anerkennung des Leidensdrucks durch nahestehende Mitmenschen und soziale Missverständnisse", erklärt Katharina Schön, die selbst betroffen ist und als Coach arbeitet.
Er entsteht also, wenn das, was ich leisten kann, nicht zusammenpasst mit dem, was von mir erwartet wird - oder von dem ich glaube, dass es erwartet wird, so die New Yorker Psychologin und AuDHD‐Expertin Amy Marschall in einem Webinar des Magazins "Additude".
Dazu komme: Das Gefühl, nicht man selbst sein zu dürfen, wenn man dazugehören will - ein weiterer Stressor.
Katharina Schön hat erlebt, wie Masking sie in den Burnout brachte. Sie erklärt, welche Symptome darauf hindeuten können:
Rückzug ist erlaubt – und nötig. "Es dauert, so lange es dauert", so Amy Marschall. Sie rät: "Sei geduldig mit dir selbst, gib dir den Raum, dich wirklich auszuruhen." Dazu kann auch gehören, Ansprüche und Druck zu reduzieren, sich krankschreiben zu lassen. Und sich dann gut um sich selbst zu kümmern, auch um den Körper.
Katharina Schön gibt folgende 8 Tipps:
Und das Masking? Sollte man versuchen, nicht zu machen und "Unmasking" zu probieren, also die Maske oder die Masken absetzen, so Amy Marschall. "Das ist ein Prozess, und Experimentieren gehört dazu: "Wer bin ich, wenn ich nicht die ganze Zeit versuche, jemand zu sein, von dem ich denke, dass er so sein soll?" Das zu lernen bracht Zeit und Übung."
Aber "für deine mentale Gesundheit ist es unabdingbar, zu lernen, wer du wirklich bist", so Katharina Schön. Auch der Unmasking-Prozess sei schwer und nervenaufreibend. "Aber es lohnt sich. Ich habe gelernt auf meine Bedürfnisse und Grenzen zu achten und diese auch zu kommunizieren. Und das ist das gesündeste, was ich je gemacht habe."
ILLUSTRATION - Wenn nichts mehr geht: Wer als Betroffene ständig versucht, «neurotypisch» zu wirken, riskiert einen AuDHS-Burnout. (zu dpa: «AuDHS-Burnout: So helfen sich Betroffene selbst») Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++