Steckbrief Richard Lugner
- Name: Richard Siegfried Lugner
- Spitzname: Mörtel
- Geboren am: 11. Oktober 1932 in Wien
- Sternzeichen: Waage
- Wohnort: Untersievering, Wien 19
- Beruf: Baumeister, Geschäftsmann, Society-Löwe
- Familienstand: 4x geschieden; ledig
- Kinder: Söhne Alexander und Andreas (aus 1. Ehe mit Christine), Töchter Nadine (aus Liaison mit Sonja Jeannine) und Jacqueline (aus 4.. Ehe mit Christina Lugner)
Zwei Jahre lang musste Richard Lugner ohne den Opernball auskommen, da dieser in den Jahren 2021 und 2022 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfand. Im Jahr 2023 schlug endlich wieder seine große Stunde. Wie gewohnt brachte er auch heuer einen Stargast in die Staatsoper, diesmal handelte es sich um keine Geringere als Jane Fonda.

Dass Richard Lugner einmal dermaßen berühmt sein würde, war nicht abzusehen. In seiner Kindheit war er schüchtern, die Sucht nach dem Rampenlicht, das er seit Jahrzehnten für seine Zwecke zu nutzen weiß, war ihm nicht in die Wiege gelegt.
Richard Lugners Kindheit und Jugend
Er wurde am 11. Oktober 1932 als ältester Sohn von Richard Lugner Senior und seiner Frau Leopoldine in Wien geboren. Knapp zwei Jahre später erblickte sein jüngerer Bruder Roland, der im November 2022 verstorben ist, das Licht der Welt.

Die Beziehung der Brüder war sehr eng, in Richard Lugners Biografie "Die Mörtel Story" *, die Andrea Buday im Jahr 2007 anlässlich seines 75. Geburtstags herausbrachte, finden sich zahlreiche Bilder der beiden. Einige Fotos hat Richard Lugner schon vor einigen Jahren auch News.at zur Verfügung gestellt.

Anlässlich des Todes seines Bruders meinte Richard Lugner gegenüber "Heute": "Er war eher medienscheu, hat sich lieber um seine Frau und Tochter gekümmert." Roland Lugner war bei der Baumfirma seines berühmten Bruders als Polier angestellt, er wohnte in Breitenfurt, wo die Eltern im Jahr 1929 ein Grundstück gekauft hatten. Dieses wurde "brüderlich geteilt". Während Roland sich ein Haus baute, bewohnte Richard bis zum Jahr 1993 ein Wochenendhaus am Nachbargrundstück.

Richard Lugners Lugners Kindheit war geprägt vom frühen Verlust des Vaters. "Im Jahr 1942 habe ich ihn das letzte Mal in Wien gesehen. Da war ich zehn", erinnert sich Lugner gegenüber "MeinBezirk.at". Richard Lugner Senior war ursprünglich Rechtsanwalt und Hausverwalter in Wien, während des Zweiten Weltkriegs war er Oberstleutnant in Russland. "Jede Woche hat er geschrieben. Bis 1943", erzählt sein Sohn. Er galt als verschollen, sein Leichnam wurde bis heute nicht gefunden. "Meine Mutter hat die Briefe meines Vaters alle in eine Lade gelegt. Gelesen habe ich sie erst elf Jahre nach ihrem Tod", so Lugner.

Mutter Leopoldine Lugner und ihre Söhne wohnten zu Kriegsbeginn im 2. Wiener Gemeindebezirk in der der Oberen Donaustraße. Vom Augarten her hörten sie den Gefechtslärm. "Mein Bruder und ich haben dann so eine Angst gekriegt, wir haben nur noch gesagt: 'Wir wollen weg, wir wollen weg!'", erinnert sich Richard Lugner gegenüber orf.at. Mutter und Söhne packten das Nötigste ein und bestiegen den Zug Richtung Waldviertel. In Dorfstetten besaß der Vater eine Jagd, dort blieb man, bis der Krieg vorbei war, dann ging es zurück nach Wien.
Richard Lugners Karriere in der Baubranche
Dass er eine Karriere in der Baubranche starten durfte, hat Richard Lugner seiner Mutter zu verdanken. Leopoldine Lugner schrieb ihn - gegen seinen Willen - in der Bundesgewerbeschule für Hochbau ein und ließ ihn Biografien von Unternehmern wie Rockefeller oder Krupp lesen. Nach der Matura arbeitete Richard Lugner für drei Monate bei einer Baufirma, später für die Mineralölfirma Mobil. "Ich habe gearbeitet wie ein Wilder, damals gab es eine 48-Stunden-Woche, zwei Wochen Urlaub und, wenn man fünf Jahre bei der Firma war, drei Wochen - und das war's", erinnert sich der Baumeister gegenüber orf.at.
Die Konsequenz sollte sich auszahlen. Richard Lugner erlebte den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur mit, sondern war live dabei. Im Jahr 1962 gründete der damals 30-Jährige seine eigene Baufirma. Seine damalige erste Ehefrau Christine, die gerade mit dem ersten gemeinsamen Sohn Alexander schwanger war, arbeitete von Anfang an mit. Sie war Prokuristin und dafür zuständig, Aufträge an Land zu ziehen.
"Ich habe habe sie überall hingeschickt, weil ich viel zu schüchtern war", meint Richard Lugner. Kaum vorstellbar, wenn man sich seine heutigen Society-Auftritte ansieht. Er selbst kümmerte sich "um das Technische", das erklärte Ziel war von Beginn an die Expansion. Der Baumeister wollte nur ausgesuchte Projekte realisieren, wichtig waren ihm Image und Reputation, weshalb er das rote Logo seiner Baufirma vor allem in der Wiener Innenstadt sehen wollte.
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Bau der 1. Moschee führt zu großer Bekanntheit
Über die Stadtgrenzen bekannt wurden Richard Lugner und seine Baufirma unter anderem durch den Bau der ersten Moschee in Österreich in den Jahren 1975 bis 1978.

Ein Jahr lang zeichnete der Baumeister an den Plänen, es folgten langwierige Verhandlungen mit der saudischen Botschaft, sowie Forschungsreisen nach Tunesien, Marokko, Ägypten und die Türkei. Lugner selbst gibt an, durch den Moschee-Bau so richtig berühmt geworden zu sein.
Die Lugner City
Ein weiterer Meilenstein: Ende der 1980er-Jahre begann Richard Lugner auf den Gründen des früheren Galvanowerks Skolnik im 15. Bezirk sein eigenes Einkaufszentrum zu bauen. 1990 wurde die Lugner City eröffnet. Einige Jahre später begann der Baumeister sein nächstes Großprojekt, im September 2005 startete der Betrieb des Lugner Kino.

"Wir sitzen mittendrin im Haupteinzugsgebiet, das muss man nützen", erklärte Richard Lugner damals gegenüber dem Standard. "Punkten wollen wir vor allem mit Komfort", so der Baumeister.
Das Geheimnis von Richard Lugners Erfolg
Richard Lugner ist ein Meister der Selbstvermarktung. Seine ursprüngliche Prominenz hat er wie schon erwähnt dem Bau der ersten Moschee Österreichs zu verdanken. Dass er anschließend immer berühmter wurde, hat er durch Society-Auftritte geschafft. Anfangs gesellte er sich dabei in die Nähe der Prominenten, bald wurde er selbst einer.
Ein wichtiger Baustein ist der alljährliche Opernballbesuch mit internationaler Prominenz. "Der Opernball ist ein Event, den ich als Werbeweg benutze", erzählte der Baumeister im Gespräch mit Elke Eschberger, die sich im Jahr 2009 anlässlich ihrer Diplomarbeit "Das Geheimnis der Prominenz von Richard Lugner"* mit dem umtriebigen Society-Löwen auseinandersetzte. Durch ihn würden sich auch internationale Medien für den Ball in der Wiener Staatsoper interessieren. Und dennoch: "Aber das nutzt nichts, man haut halt den Lugner trotzdem, das ist so."
Richard Lugner polarisiert eben. Auch das gehört zu seinem Erfolgsgeheimnis, denn dadurch ist den Menschen nicht egal. Mehrmals wurde er bereits zu den "nervigsten Promis" Österreichs gewählt. "Richard Lugner wird von den Rezipienten als Projektionsfläche gesehen, 'auf die man seine eigenen Misserfolge und privaten Schwierigkeiten richtet und erkennt.'", zitiert Eschberger in ihrer Arbeit den Medienpsychologen Peter Vitouch. "Richard Lugner ist sich seiner eigenen Prominenz bewusst und weiß deren Vorzüge gewinnbringend einzusetzen. Er vermarktet sich selbst und seine Lugner City mit seinen zahlreichen Auftritten", resümiert die Autorin. Dies gilt bis heute.
Bücher über Richard Lugner:
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Richard Lugner und die Frauen
Richard Lugner hat bereits fünf Ehen hinter sich. Seine erste Ehefrau Christine Lugner, geb. Gmeiner, heiratete er im April 1961, davor war er bereits einige Jahre mit seiner Jugendliebe liiert. Wie bereits erwähnt, arbeitete die Mutter seine Söhne Alexander und Andreas als Prokuristin in seiner Baufirma. Dies sollte sich auch nach der Scheidung im Jahr 1978 nicht ändern.

Ein Jahr später heiratete Richard Lugner seine zweite Frau Cornelia Hahn. Die Ehe hielt nur wenige Jahre, der damalige Chef der OPEC, für die Lugner ein Gebäude am Ring baute, spannte sie ihm aus. Doch er trauerte nicht lange, von 1984 bis 1989 war Lugner mit Susanne Dietrich verheiratet. Diese fiel während einer Nasen-OP ins Koma und verstarb 1993.

Da war Richard Lugner bereits mit Ehefrau Nummer 4 verheiratet. Im Juli 1991 ehelichte er die 33 Jahre jüngere Christina Haidinger. Tochter Jacqueline krönte im Dezember 1993 das Glück. Viele Jahre galten die Lugners als Society-Traumpaar, doch im Jahr 2007 kam es zur schlagzeilenträchtigen Trennung von "Mausi". Damit begann die Tradition, seinen (Ehe)partnerinnen tierische Spitznamen zu geben.

Letztlich raufte man sich aber doch wieder zusammen, das Ex-Ehepaar Lugner ist bis heute befreundet. Eine Ehe sollte noch folgen, die einzige, die er im Nachhinein bereut, wie Richard Lugner heute sagt. Im September 2014 gab er Cathy Schmitz das Jawort, die Ehe wurde nach zwei Jahren geschieden. Davor und danach zeigte sich der Baumeister mit zahlreichen anderen - zumeist weitaus jüngeren - Damen, die er stets mit Tiernamen bedachte. Einige davon, darunter etwa Nina Bruckner, auch bekannt als "Bambi", wussten die Beziehung für ihre eigene Karriere zu nutzen.

Auch im stolzen Alter von 90 Jahren wird Richard Lugner nicht müde, nach der großen Liebe zu suchen. Die Schlagzeilen über sich und seine wechselnden Frauenbekanntschaften genießt er, denn sie sorgen dafür, dass er - und mit ihm die Lugner City - im Gespräch bleibt.