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Patrick Budgen, lebensbejahender Fernsehmoderator mit Grenzerfahrungen

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Patrick Budgen, ORF-Moderator

Patrick Budgen, ORF-Moderator

©imago images/SEPA.Media
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Die vergangenen Jahre waren für ORF-Moderator Patrick Budgen keine leichte Zeit. Eine Krebserkrankung zwang ihn zur Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit. Trotzdem bleibt er lebensfroh.

Steckbrief Patrick Budgen

  • Name: Patrick Budgen

  • Geboren: Am 9. September 1983 in Wien

  • Sternzeichen: Jungfrau

  • Beruf: Moderator beim ORF ("Wien heute", "Guten Morgen Österreich"), Journalist, Autor, Moderator bei Veranstaltungen

  • Ausbildung: Studium Journalismus und Medienmanagement an der FH Wien (Abschluss 2003)

  • Familienstand: Partner Alex

  • Kinder: keine

Wer ist Patrick Budgen?

Patrick Budgen ist seit 2012 Moderator der Lokalnachrichtensendung „Wien heute“, die täglich vom Fernsehsender ORF 2 ausgestrahlt wird. Er moderiert außerdem die Frühstücksfernsehsendung „Guten Morgen Österreich“. Im Laufe seiner Karriere hat er zahlreiche Fernseh- und Radiobeiträge für den ORF gestaltet, ist dort inzwischen Chef vom Dienst und kann außerdem auch abseits des Rundfunks für die Moderation von Veranstaltungen gebucht werden.

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Patrick Budgen im Studio von "Guten Morgen Österreich"

© ORF/Thomas Ramstorfer

Der Nachname klingt englisch. Zufall?

Patrick Budgen wurde 1983 als Sohn eines englischen Vaters geboren. Der Eindruck stimmt also.

Wann klingelt bei Patrick Budgen der Wecker?

Wenn Patrick Budgen die ORF Frühstückssendung „Guten Morgen Österreich“ moderiert, muss er früh raus. Dann klingelt der Wecker bereits um 4:30 Uhr Morgens erzählte er einst der "Kleinen Zeitung".

Über welchen Ausbildungsweg führte Patrick Budgens Reise zum ORF?

Budgen wusste laut eigener Aussage schon früh, dass er Journalist werden wollte. Aber er wählte nicht den Weg über das Publizistikstudium, sondern besuchte lieber die Fachhochschule Wien. Dort belegte er den Journalismus und Medienmanagement-Studiengang. Zu seinen Lehrer:innen zählt unter anderem Falter-Herausgeber Armin Thurnher. Der ließ seine Studierenden, unter anderem Budgen, den FH-Seminarraum C109 „gefühlte 100 Mal in verschiedenster Art und Weise“ beschreiben. „Das hat mich nachhaltig beeindruckt, dass man einen Raum so unterschiedlich beschreiben kann“, so Budgen in einem Alumni-Interview für seine ehemalige FH. Zu Studienbeginn füllte Patrick Budgen einen Zettel aus, auf dem er das „Fernsehen“ als Berufswunsch angab. Den Zettel habe er zwar nicht zurückbekommen, aber der Berufswunsch habe sich erfüllt. Auch, weil er nie locker lies, und sich fünf bis sechs Mal für ein Praktikum beim ORF bewarb, bis sich der Sender schließlich erbarmte und ihm einen Platz bei „Wien Heute“ verschaffte. Geplant war ursprünglich ein Monat, daraus wurden inzwischen Jahre. Geholfen beim Karriereeinstieg haben Patrick Budgen auch die auf der FH erworbenen Kontakte, die er auch heute immer noch gerne bei Bedarf kontaktiert.

Berufliche Herausforderungen

Vielleicht war es seine Liveberichterstattung aus der Landespolizeidirektion Wien am Abend des Terroranschlags vom zweiten November 2020. Eher zufällig landete Budgen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: Im Stiegenhaus direkt unter dem Tagungszimmer des Einsatzstabs. Budgen konnte so Interviews mit politischen Entscheidungsträger:innen und Pressesprecher:innen aus nächster Nähe abgreifen. Eigentlich hatte Budgen lediglich vorgehabt, sich einen Lokalaugenschein zu verschaffen, um an nächsten Tag in „Guten Morgen Österreich“ besser über den Anschlag moderieren zu können. Daraus wurde dann ein stundenlanger Live-Einsatz unter Extrembedingungen. Eine ganz andere Extremerfahrung hatte Budgen da bereits hinter sich gelassen, nämlich seine Krebserkrankung.

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Patrick Budgen mit Eva Pölzl

© IMAGO images/K.Piles

Krebsdiagnose

Es war im Herbst 2019, als Patrick Budgen begann, über Schlappheitsgefühle zu klagen. Auf der linken Seite seines Halses spürte er einen Knoten. Er ging zu Ärzt:innen, die diagnostizierten einen Infekt. Von dieser Diagnose wichen sie auch dann nicht ab, als die Schwellungen in den folgenden Wochen nicht zurückgingen, sondern im Gegenteil neue Schwellungen von Lymphknoten hinzukamen. Für seine Entzündungen bekam Budgen Antibiotika verschrieben. Weil sich aber nichts besserte, forschte Budgen weiter nach einer glaubwürdigen Diagnose. Die erhielt er schließlich im Februar 2020 in der Klinik Favoriten: „Lymphdrüsenkrebs“, ein Schock. Befallen waren der Hals, die Brust und das Knochenmark im Oberschenkel.

Einsiedlerkrebs: Das Buch über die Erkrankung

Dann kam die erste Coronawelle. Budgen, der sich einer Chemotherapie unterwerfen musste, gehörte nun zur Hochrisikogruppe. Für ihn bedeutete das für die Dauer der Krebstherapie strenge Isolation. Über seine Erlebnisse dieser Tage verfasste Patrick Budgen ein Tagebuch, dass später in Buchform mit dem Titel „Einsiedlerkrebs“ veröffentlicht wurde.

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Patrick Budgen mit seinem Buch "Einsiedlerkrebs"

© imago images/SEPA.Media

Budgens Umgang mit der Krebserkrankung

Am Anfang sei es ein Gefühl gewesen, als habe man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, so Budgen in einem Interview für den ORF. Die Schockstarre habe er jedoch schnell überwunden, gefolgt von der Zielsetzung, schnell wieder gesund zu werden. Der Schreibprozess für das Buch habe ihm dabei als „Psychohygiene“ geholfen. Ein großer Beistand waren wohl auch die Mitarbeiter:innen des Pflegepersonals auf der Krebsstation, die Patrick Budgen während der Covid bedingten Isolation während der mehrmonatigen Chemotherapie begleiteten. Auch Freund:innen und Familienangehörige seien während dieser Zeit näher an ihn herangerückt, erzählt Budgen. Eines sei ihm besonders bewusst geworden: Die Erfahrung der eigenen Endlichkeit. Auch die verarbeitet er in seinem Buch „Einsiedlerkrebs“.

Einsiedlerkrebs: Wie ich aus dem schlimmsten Jahr meines Lebens das Beste machte

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Schluss – mit lustig!: Wahre Wiener Begräbnisgeschichten

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Zweites Buch "Schluss mit Lustig! Wahre Wiener Begräbnisgeschichten"

Wieder ein Buch über den Tod? Nein, in Budgens zweitem Buch geht es weniger um den Tod an sich, als mehr um die Begleitumstände. Zumindest die Begleitumstände, wie sie von den Hinterbliebenen erlebt werden. Im Buch „Schluss mit Lustig!: Wahre Wiener Begräbnisgeschichten“ lässt Patrick Budgen den Leiter der zentralen Kundenservicestelle der Bestattung Wien Peter Holeczek aus dem Nähkästchen plaudern. Und der liefert insgesamt 71 Anekdoten über tatsächlich geschehene Begräbnispannen. Die Zahl 71 ist dabei kein Zufall. Es handelt sich um die Nummer der Straßenbahnlinie, die in Wien Simmering den Zentralfriedhof ansteuert. Dem Tod soll mit dem Buch der Schrecken genommen werden. So sagt zumindest der Verlag „edition a“, der das Werk veröffentlicht hat.

Patrick Budgen privat

Patrick Budgen behält eine starke Kontrolle darüber, welche Teile seines Lebens er mit der Öffentlichkeit teilt, und welche nicht. Familienmitglieder oder Partner Alex hält er von unerwünschter Aufmerksamkeit fern. Manches teilt er aber doch, zum Beispiel auf Twitter. Dort konnten Interessierte im April 2022 erfahren, dass sich Patricks Budgens Stromrechnung von 25 Euro schlagartig auf 109 Euro erhöht hatte. Derartige Kostensprünge fallen wohl inzwischen unter das Schlagwort „Generationenerfahrung“. Das Budgen Ende 2022 erstmals zu Weihnachten und zu Silvester frei hatte, war dort ebenfalls nachzulesen.

Patrick Budgen und die Mode

Patrick Budgen ist sehr modebewusst. Er hat über 30 Jacken im Kleiderkasten. Das erzählte er zumindest der Modejournalistin Martina Reuter. In seinen eigenen Worten klingt das so: „Ja es ist wahr, ich habe einen Jackentick. Parkas, Tufflecoats, Hoodies, Mäntel – alles ist dabei. Ich empfinde eine Jacke als das wichtigste Kleidungsstück denn das knallt sofort ins Auge“.

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