Armin Assinger: Vom Skifahrer zum "Mister Millionenshow" im ORF

Als Skirennfahrer blieben Armin Assinger die ganz großen Erfolge verwehrt, als ORF-Moderator und "Mister Millionenshow" gehört er seit zwei Jahrzehnten zu den ganz Großen der Branche. Was ist das Geheimnis seines Erfolgs? Warum polarisiert er? Und wie lebt Armin Assinger privat?

von Armin Assinger in der Millionenshow © Bild: ORF/Günther Pichlkostner

Steckbrief Armin Assinger

  • Name: Armin Ignaz Assinger
  • Geboren am: 7. Juni 1964 in Graz
  • Wohnt in: Hermagor, Kärnten
  • Ausbildung: Matura, Gendarmeriebeamter
  • Beruf: ehemaliger Skirennläufer, ORF-Moderator (u.a. Millionenshow)
  • Familienstand: seit März 2021 verheiratet mit Sandra Assinger, geb. Schranz
  • Kinder: Sohn David und Tochter Fiona mit seiner 1. Ehefrau Bettina Assinger

Armin Assinger wurde am 7. Juni 1964 in Graz geboren, seine Kindheit und Jugend verbrachte er im Kärntner Hermagor. Seiner Heimat ist der ehemalige Skirennfahrer, der seit vielen Jahren erfolgreicher Moderator ist, bis heute treu geblieben. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, aus beruflichen Gründen in eine Großstadt wie Wien zu ziehen, kommt daher ein knappes, deutliches "Nein".

Armin Assingers Erfolgsgeheimnis

Zunächst professioneller Skirennfahrer, später ORF-Co-Kommentator von Skirennen, inzwischen seit Jahren etabliert als Moderator - was ist Armin Assingers Erfolgsgeheimnis? "Das Geheimnis ist, dass es kein Geheimnis gibt! Ich habe einfach versucht, all das im Sport Gelernte und Erfahrene in das Leben danach mitzunehmen und anzuwenden. Das war mein einziger Plan. Das Glück, das mir im Rennfahren gefehlt hat, habe ich danach zurück- und dadurch bewiesen bekommen, dass sich alles im Leben ausgleicht", meint Armin Assinger gegenüber News.at.

»Das Glück, das mir im Rennfahren gefehlt hat, habe ich danach zurück- und dadurch bewiesen bekommen, dass sich alles im Leben ausgleicht«

Seine Karriere als TV-Moderator ist in der Tat ungleich größer als jene als Skirennfahrer. Zehn Jahre lang fuhr Armin Assinger für den ÖSV im Ski-Weltcup, zwei Saisonen musste er verletzungsbedingt komplett auslassen. Er errang insgesamt zehn Podestplätze, viermal stand der dabei ganz oben.

Armin Assinger auf der Skipiste
© imago images/HJS 1994: Armin Assinger auf der Rennpiste

Vom Skifahrer zum Co-Kommentator

Während seiner verletzungsbedingten Pause in der Skisaison 1989/90 war Armin Assinger erstmals als Co-Kommentator des ORF tätig. Nach seinem Rücktritt im März 1995 startete er seine 2. Karriere beim ORF. Assinger kommentierte und analysierte alpine Skirennen und wagte sich zudem auch als Kamerafahrer über die Pisten.

Das Etablieren der Kamerafahrten sei "schon sehr lässig" gewesen, meint Armin Assinger. Auch an das gemeinschaftliche Kommentieren mit dem legendären Robert Seeger erinnert er sich gerne zurück. Die Zuschauer durften sich dabei über ein wahres Kabarett freuen.

Armin Assinger mit der ORF-Kamera auf der Piste
© imago images/Schiffmann 2003: Armin Assinger fährt mit der ORF-Kamera über die Piste.

Armin Assingers beste Sprüche

  • "Da pfeifen die Komantschen!"
  • "Do wird's glott do eina - wia die Glotz'n vom Kojak!"
  • "Hände vor, Aussenski, Gas!"
  • "Heut hat er zeigt, dass er a Mann is und ka Wappler."
  • "Was der Sepperle kann, kann der Friedele a."
  • "Ganslaut! Der foahrt, der foahrt - i fang an schwitzen!"

Noch mehr Sprüche von Armin Assinger finden sie hier

Schon als Aktiver hatte Armin Assinger immer wieder einen lockeren Spruch parat. Als er seine Karriere beendete, meinte er etwa: "Ich hab g'hört, dass nächstes Jahr der trockenste Winter in Spanien seit Menschengedenken kommt. Also kann ich ruhigen Gewissens aufhören."

»Ich wollte den Zuschauern nicht so viel 'Assinger' zumuten«

Mit dem "Eintauchen in die Millionenshow" habe er seine Auftritte bei Skirennen schließlich deutlich reduziert, "weil ich den Zuschauern nicht so viel 'Assinger' zumuten wollte", meint er heute. "Mittlerweile bin ich bei drei bis vier Rennen dabei und das passt genau. Die Abwechslung macht's, denke ich. Sowohl für die Zuschauer als auch für mich", sagt Armin Assinger. Klassiker wie etwa die Abfahrt von Kitzbühel kommentiert er nun zusammen mit Oliver Polzer, der ansonsten inzwischen hauptsächlich Hans Knauss an seiner Seite hat.

Armin Assinger und die Millionenshow

Seit nunmehr 20 Jahren moderiert Armin Assinger die Millionenshow im ORF. Nach Rainhard Fendrich, der die Quizsendung, die im Jahr 2000 unter dem Titel "Alles ist möglich - Die 10-Millionen-Show" startete, sechs Folgen lang moderierte, und Barbara Stöckl, die von 2000 bis 2002 weltweit als erste Frau durch das Format führte, ist Assinger der dritte Moderator der Show.

Armin Assinger in der Millionenshow
© ORF/Günther Pichlkostner Seit 2002 moderiert Armin Assinger die Millionenshow

Anfangs wurde dem Kärntner, der fünf Jahre zuvor seine Karriere als Skirennläufer beendet hatte, nicht zugetraut, eine derartige Show zu "stemmen". Viele Kritiker hätten sich einen etablierten Moderator gewünscht, doch Assinger, der zuvor das ORF-Actionformat "Glück gehabt" (später "Extrem") moderiert hatte, bewies, dass er die richtige Wahl war. Er selbst meinte bei seiner Bestellung: "Die 'Millionenshow' zu moderieren ist wie am Start der Streif zu stehen und zu wissen, dass die Mausefalle auf dich zukommt - schaurig schön."

»Die Millionenshow ist wie ein Anker in unserer schnelllebigen Zeit«

Wie erklärt sich Armin Assinger den anhaltenden Erfolg des Quizformats? "Die Millionenshow ist wie ein Anker in unserer schnelllebigen Zeit, so wie der Tatort zum Beispiel, für die Menschen. Das Format überzeugt durch seine Einfachheit, als Zuschauer bist du sofort drin und der mögliche Gewinn ist einzigartig! Da kommt einfach keine andere Quiz-Idee heran", meint Assinger.

Armin Assinger in der Millionenshow
© ORF/Günther Pichlkostner Die Aufzeichnung der Millionenshow findet in Köln statt.

Für die Millionenshow reist Armin Assinger regelmäßig nach Köln. "Ich reise am späten Abend vor der Aufzeichnung an, am nächsten Vormittag gibt es eine Redaktionsbesprechung, dann beschäftige ich mich mit den Lebensläufen und Fakten unserer Kandidatinnen und Kandidaten. Danach wird noch gesportelt und um 14.30 Uhr geht es ab ins Studio", erklärt Armin Assinger. An einem Tag werden insgesamt drei Shows aufgezeichnet. Am nächsten Tag geht es dann "zeitig in der Früh zurück nach Österreich", so der ORF-Moderator.

Armin Assinger privat

Lange hält es Armin Assinger, wie schon eingangs erwähnt, nicht in der Großstadt. Sein Lebensmittelpunkt liegt in seiner Kärntner Heimat Hermagor, als Sehnsuchtsort nennt er sein Bankerl vor dem Haus auf dem Nassfeld. Seit einigen Jahren hat Armin Assinger - der Liebe wegen - auch einen Wohnsitz in Graz. Seit 2014 ist der ORF-Moderator mit der ehemaligen Leichtathletin Sandra Schranz liiert, im März 2021 wurde geheiratet.

Armin Assinger mit seiner Ehefrau Sandra
© imago images/SEPA.Media Armin Assinger mit seiner Ehefrau Sandra bei der Sporthilfe Gala 2021

Das Ehepaar Assinger teilt nicht nur die Liebe zum Sport. Armin Assingers Frau, die nach der Hochzeit seinen Nachnamen angenommen hat, ist Kriminalbeamtin, er selbst war einst ebenfalls bei der Gendarmerie. Gemeinsame öffentliche Auftritte gibt es immer wieder, sie sind jedoch selten.

»Ich halte mich nach wie vor, so gut es geht, an mein 'GPS-Prinzip': Über Geld, Politik und Sex rede ich nicht öffentlich«

Der Moderator, der in 1. Ehe mit Bettina Assinger verheiratet war und mit ihr zusammen oftmals die Society-Spalten füllte, hat dazugelernt. "Am Anfang war ich sicher das eine oder andere Mal etwas blauäugig, woraus ich dann aber meine Lehren gezogen habe. Homestorys hat es aber bei mir von Haus aus nie gegeben. Ich halte mich nach wie vor, so gut es geht, an mein 'GPS-Prinzip': Über Geld, Politik und Sex rede ich nicht öffentlich", erklärt Armin Assinger. Zusammen mit seiner Ex-Frau, die ebenfalls wieder verheiratet ist, hat er die inzwischen erwachsenen Kinder David und Fiona.

Armin Assinger über ...

... sein Lieblingsbuch
Dale Carnegie: Sorge Dich nicht, lebe!

... das Buch, das er zuletzt gelesen hat
Sebastian Fitzek: Der Heimweg

... seine Lieblingsserie
Jack Reacher

... sein Lieblingslied
Chaka Khan live: Ain’t nobody

... seine Lieblingsspeise
Kärntner Kasnudeln

Armin Assinger: Kindheit & Jugend

Armin Assingers Kindheit war von Sport und Schule geprägt. "Da ich weder in eine Skihauptschule noch ein Skigymnasium gegangen bin, sondern ins normale BORG in Hermagor, musste ich schulisch immer mehr als alle anderen leisten, um leichter für die Teilnahme an Skirennen frei zu bekommen", erinnert sich der Ex-Skirennläufer. Es sei für ihn "teilweise sehr hart" gewesen, denn "der eine oder andere Professor hat damals null Verständnis für den Sport mitgebracht". Dieser Umstand habe ihn schon früh erkennen lassen, "dass man im Leben um seine Sache kämpfen muss und dass einem grundsätzlich einmal nichts geschenkt wird".

»Der eine oder andere Professor hat damals null Verständnis für den Sport mitgebracht«

Welche Werte hat er von seinem Elternhaus mitbekommen? "Ehrgeiz, Fleiß, Durchhaltevermögen, nie auf die Selbstkritik vergessen, nicht abheben, den Glauben an dich selbst und an den Herrgott nicht verlieren", zählt Armin Assinger auf. Sein Vater habe ihn sehr geprägt, meint der Ex-Skirennläufer heute.

Als Jugendlicher sei "natürlich Franz Klammer" sein großes Vorbild gewesen, meint Armin Assinger. Als 12-Jähriger habe ihn der Olympiasieg seines Kärntner Landsmanns "schwer beeindruckt".

Armin Assinger und Franz Klammer
© imago images/SKATA 2011: Armin Assinger mit seinem einstigen Idol Franz Klammer beim Charity Race in Kitzbühel

Die größte Herausforderung

Auch wenn es Armin Assinger nicht gelang, auf der Skipiste ähnlich große Erfolge zu feiern wie sein Vorbild aus Jugendtagen, hat ihn seine Karriere als Rennfahrer doch deutlich geprägt. Seine größte Herausforderung sei sein zwei Jahre andauernder Weg zurück in den Skiweltcup gewesen, nachdem er sich 1989 bei der Lauberhornabfahrt in Wengen beide Knie zertrümmert hatte. "Diese Herausforderung war eine immense. Es geschafft zu haben und danach Rennen gewonnen zu haben, als keiner mehr einen Deut auf mich setzte, macht mich heute noch stolz und war äußerst prägend für mein weiteres Leben", meint er gegenüber News.at.

Armin Assinger polarisiert

Obwohl er seit zwei Jahrzehnten als absoluter ORF-Publikumsliebling gilt, gibt es auch Kritiker. "Ich denke schon, dass ich polarisiere. Ich vermute, dass dies meiner Art geschuldet ist, Dinge manchmal recht klar zum Ausdruck zu bringen oder auch meine Vorstellungen, Ideen und Gedanken deutlicher als andere zu formulieren. Das kann man auch als undiplomatisch bezeichnen", meint Armin Assinger. Er sei schon immer ein "kritischer Geist" gewesen, der Dinge oft hinterfragt und nicht wortlos hinnimmt. Der Grund dafür liege sicher in seiner Vergangenheit als Sportler, meint der ehemalige Skirennläufer: "Zu meiner Zeit ist nicht viel gelabert worden, sondern es wurde oft klar gesagt, was Sache ist. Wenn einer einen Topfen z’sammgefahren ist, ist ihm das vom Trainer so gesagt worden. Punkt. Da wurde nicht überlegt, ob das jemandes Gefühle verletzt oder der Zeitpunkt der Kritik der richtige ist."

»Ich denke schon, dass ich polarisiere. Ich vermute, dass dies meiner Art geschuldet ist, Dinge manchmal recht klar zum Ausdruck zu bringen«
Armin Assinger
© imago images/Eibner Armin Assinger - ein Publikumsliebling, der polarisiert

Armin Assinger, der Motivator

Neben seiner Karriere als Moderator ist Armin Assinger auch als Motivator tätig. Hier kommt sogleich sein Faible für deutliche Worte zum Vorschein. Auf die Feststellung, dass er auch Coachings gebe, antwortet er: "Falsch, ich halte Motivationsvorträge, in denen ich unser aller Leben mit einer Fahrt auf der Kitzbüheler Streif vergleiche. Coachings ist auch wieder so ein neumoderner Begriff, der mir zuwider ist." Er zeige seinen Zuhörer:innen einfach, "wie Hochleistungssportler mit dem täglichen Erwartungsdruck umgehen, wie sie Ängste überwinden, Formkrisen meistern, Siege richtig einordnen und sich immer wieder neu motivieren."

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Wenn es um seine Fans geht, trägt Armin Assinger das Herz nicht nur auf der Zunge, sondern auch am rechten Fleck. Wenn er erkannt und angesprochen werde, sei er "dankbar" darüber und nehme es mit Humor, denn "es wäre ja komisch, wenn einen die Leute nach 20 Jahren Hauptabendsendung nicht erkennen würden".

Zum Abschluss wollen wir noch wissen: Was könnten sich andere vom Erfolgsmenschen Armin Assinger abschauen? Er selbst meint dazu: "Wenn jemand abnehmen will, dann meine Kochkünste. Ich bin da vollkommen blank!"

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