Barbara Stöckl: Die einfühlsame ORF-Talkerin [Porträt]

Barbara Stöckl gehört seit mehreren Jahrzehnten zu den bekanntesten Gesichtern des ORF. Seit etlichen Jahren führt sie durch ihre eigene wöchentliche Talkshow und moderiert zudem immer wieder Live-Sendungen im ORF-Hauptabendprogramm. Privat hat Barbara Stöckl, die mit ihren vier Geschwistern in Wien-Hernals aufgewachsen ist, mit dem Psychiater Fritz Riffer ihr großes Glück gefunden. Am 2. April feierte sie ihren 60. Geburtstag.

von Barbara Stöckl © Bild: ORF/Günther Pichlkostner

Steckbrief Barbara Stöckl

  • Name: Barbara Stöckl
  • Geboren am: 2. April 1963 in Wien
  • Wohnt in: Wien
  • Ausbildung: Studium der Technischen Mathematik an der TU Wien
  • Beruf: ORF-Moderatorin, Journalistin, Autorin
  • Familienstand: liiert mit dem Psychiater Fritz Riffer
  • Geschwister: drei Schwestern (u.a. Fotografin Suzy Stöckl und Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl), ein Bruder

Barbara Stöckl wurde am 2. April 1963 als drittes von insgesamt fünf Kindern geboren. Ihre Eltern waren mehrere Jahrzehnte lang verheiratet, die Mutter war 15, der Vater 18, als sie zusammenkamen. Als Mutter Gertraud mit der ersten von vier Töchtern im sechsten Monat schwanger war, wurde geheiratet. Der Vater, ein ehemaliger Pharmareferent, der bereits verstorben ist, wollte eigentlich Arzt werden. "Mein Vater hat Medizin studiert, aber mit dem Tod seines Vaters musste er das aufgeben, weil schon fast vier Kinder da waren. Er hat dann Karriere in der Pharmabranche gemacht. Unsere Mutter wollte eigentlich Kinderärztin werden, das ist sich nicht ausgegangen, sie hat später als Röntgenassistentin gearbeitet", erzählte Barbara Stöckl einmal im Interview mit der Zeitschrift "Woman".

Barbara Stöckl: Kindheit in Hernals

Barbara Stöckl wuchs zusammen mit ihren vier Geschwistern in einem kleinen Haus am Heuberg im 17. Wiener Gemeindebezirk auf. "Das Kinderzimmer war sehr klein und schmal, es standen zwei Stockbetten für uns vier Mädchen drinnen und ein Kleiderkasten", erinnert sich Barbaras jüngere Schwester, die Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl, in der "Kleinen Zeitung" an ihre Kindheit in Hernals. "Das Leben in einer größeren Gemeinschaft habe ich immer als Bereicherung für alle gesehen, zu wissen, dass man zusammengehört. Uns Eigenverantwortung mitzugeben, war meinen Eltern sehr wichtig", so Claudia Stöckl weiter.

Barbara Stöckl mit ihrer Mutter Gertraud
© imago images/SKATA 2004: Barbara Stöckl mit ihrer Mutter Gertraud

Gegenüber "Woman" erinnern sich die Schwestern Barbara und Claudia Stöckl ebenfalls an ihre gemeinsame Kindheit und Jugend. Sich ein Zimmer zu teilen sei "sehr konfliktgeladen" gewesen, da Barbara ein "Early Bild" war, während Claudia nach langen Abenden gerne ausschlafen wollte.

Der Zusammenhalt der Familie Stöckl ist groß. Zu der Mutter besteht noch heute eine starke Bindung, sonntags trifft man sich dort immer zum Essen. Barbara Stöckl, die selbst keine Kinder hat, hat acht Nichten und Neffen. "Meine Familie, vier Geschwister und deren Familien, sind ein wichtiger Halt und Hafen in meinem Leben", meint die ORF-Journalistin gegenüber "Woman". Sie lebt inzwischen im Haus ihrer Kindheit, das sie als "kleines Paradies" bezeichnet.

Barbara Stöckl mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Suzy und Claudia
© imago images/SKATA 2009: Barbara Stöckl mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Suzy und Claudia Stöckl bei einer Benefizveranstaltung

Sport und Mathematik als Steckenpferde

Während ihrer Jugend hatte Barbara Stöckl zwei große Interessensgebiete: Sport und Mathematik. Sie besuchte ein Sportgymnasium, nach der Matura begann sie im Jahr 1981 an der TU Wien Technische Mathematik zu studieren. Während des Studiums begann Stöckl, die von einer Karriere als Sportreporterin träumte, als Redaktionsassistentin bei der ORF-Jugendsendung "Okay" zu arbeiten.

Barbara Stöckl: TV-Einstieg mit "Okay"

Ab 1985 arbeitete Barbara Stöckl bei "Okay" nicht mehr nur hinter der Kamera, sondern moderierte die Sendung auch. Es folgte die Jugend- und Musiksendung "X-Large", wo auch Arabella Kiesbauer, Dominic Heinzl oder Christian Clerici ihre Karriere starteten. Weitere TV-Formate, die Barbara Stöckl moderierete, waren "Herz ist Trumpf oder "Live am Samstag".

Barbara Stöckl in jüngeren Jahren mit Claudio Abbado
© imago images/United Archives 1988: Barbara Stöckl beim Interview mit dem italienischen Dirigenten und damaligen Generalmusikdirektor der Stadt Wien Claudio Abbado

Auch das deutsche Fernsehen wurde auf Barbara Stöckl aufmerksam. Von 1988 bis 1993 moderierte sie im ZDF das Jugendmagazin "Doppelpunkt". Für den ORF berichtete sie in den 90ern live vom Wiener Opernball und kommentierte den Eurovision Song Contest 1990 in Zagreb.

Millionenshow und eigene Talkshow "Stöckl."

Von 1995 bis 2007 moderierte Barbara Stöckl die ORF-Show "Help TV". Von 2000 bis 2002 war sie die bislang einzige Frau, die die "Millionenshow" präsentierte. Nach zwei Jahren war jedoch Schluss mit der Unterhaltungsshow, Barbara Stöckl wollte sich "neuen Aufgaben widmen". Eine davon war der Porträt-Talk "Bei Stöckl", der von 2003 bis 2005 im ORF lief. Seit Februar 2013 moderiert sie ihre eigene wöchentliche Talkshow "Stöckl."

Barbara Stöckl mit ihren Gästen in der Talkshow "Stöckl."
© ORF/Günther Pichlkostner Barbara Stöckl mit ihren Talkshow-Gästen

Auf ORF III moderierte Barbara Stöckl von 2012 bis 2018 den "Science Talk", von 2012 bis 2015 das Format "Gipfel-Sieg". Im ORF-Hauptabend führt sie immer wieder durch die Sendung "Stöckl live".

Barbara Stöckls Sehnsucht

Auch wenn Barbara Stöckl bereits seit vielen Jahren vor der Kamera steht, kostet es sie laut eigener Aussage immer wieder Überwindung. "Ein Thema von mir ist es, bemerkt zu werden. Vielleicht weil ich erst sehr spät in der Schwangerschaft entdeckt wurde", verrät Barbara Stöckl gegenüber "Woman". Womöglich habe sie genau aus dieser Sehnsucht, "bemerkbar" zu sein, einen Beruf gemacht, meint die Moderatorin. "Es ist für mich nicht einfach, vor einer Kamera zu stehen. Das kostet mich ganz viel Kraft", so Stöckl.

Für ihre Moderationstätigkeit wurde Barbara Stöckl in den Jahren 1996, 1997 und 1998 drei Jahre in Folge mit der Romy ausgezeichnet.

Barbara Stöckl, Autorin und "Gefühlsbeauftragte"

Barbara Stöckl hat auch schon einige Bücher geschrieben, zuletzt den Ratgeber "Was wirklich zählt: Ermutigungen für jeden Tag" *. "Ich glaube, dass das Glück ein Missverständnis ist. Natürlich ist es erstrebenswert, aber es muss auch klar sein, dass es nur ein Teil des Lebens ist. Der andere Teil, das Leidvolle, die Schmerzen, gehört genauso zum Leben. Es gehört dazu, das auszuhalten", meint Barbara Stöckl im Interview mit News.

»Manchmal gerät es bei mir in die Nähe zum Pathos, da hilft dann Selbstironie!«
Barbara Stöckl
© ORF/Günther Pichlkostner Barbara Stöckl möchte, dass sich die Menschen in ihren Sendungen "wohlfühlen und öffnen".

Angesprochen auf das Vorurteil, sie sei die "Gefühlsbeauftrage vom ORF", meint sie: "Manchmal gerät es bei mir in die Nähe zum Pathos, da hilft dann Selbstironie! Ich finde es wichtig, Gefühle zu zeigen, zu Schwächen zu stehen. So bin ich." Sie führe keine beinharten Interviews wie etwa Armin Wolf, den sie aber bewundere, so Stöckl, die meint: "In meinen Sendungen will ich, dass Menschen sich wohlfühlen und öffnen."

Barbara Stöckl und Peter Elstner

Zehn Jahre lang war Barbara Stöckl mit dem 22 Jahre älteren ORF-Sportreporter Peter Elstner, der 2021 bei einem Badeunfall starb, liiert. Das Paar teilte untere anderem die Leidenschaft für den Sport. Die Trennung erfolgte in aller Stille und freundschaftlich.

Barbara Stöckl mit Peter Elstner
© imago images/SKATA 2008: Barbara Stöckl mit ihrem früheren Lebensgefährten Peter Elstner

Peter Elstner hatte bereits erwachsene Kinder, gemeinsamer Nachwuchs war daher laut Stöckl "kein Thema", wie sie im Jahr 2006 gegenüber "Österreich" erklärte. "Natürlich gibt es Situationen - etwa wenn es im Beruf gerade nicht so gut funktioniert -, in denen man sich fragt, ob es nicht schöner wäre, jetzt ein eigenes Kind zu haben. Aber Tatsache ist auch: Ich bin als achtfache Tante durchaus gefordert!", sagte Stöckl damals.

Barbara Stöckl: Privates Glück mit Fritz Riffer

Nach mehreren Jahren als Single fand Barbara Stöckl doch noch die ganz, ganz große Liebe. Seit einigen Jahren ist sie mit dem Psychiater Fritz Riffer, den sie liebevoll "meinen Mann" nennt, liiert. Öffentlich wurde die Beziehung im Jahr 2014, als das Paar zusammen das Kanzlerfest besuchte. Ein Jahr später begleitete Fritz Riffer seine Freundin auch zur Romy-Gala in die Wiener Hofburg.

»Da ist jemand, der Ja zu dir sagt. Das ist wunderschön, es gibt nichts Wichtigeres«
Barbara Stöckl mit Fritz Riffer
© imago images/Future Image 2015: Barbara Stöckl mit ihrem Partner Fritz Riffer bei der Romy-Verleihung

Während ihre Eltern, die sich in äußerst jungen Jahren kennenlernten, mehrere Jahrzehnte lang verheiratet waren, fand Barbara Stöckl erst relativ spät ihren Lebensmenschen. "Ich habe meinen Mann erst mit über 50 kennengelernt, das ist anders als mit 20! Durch diese Beziehung habe ich eine andere Perspektive auf viele Dinge bekommen. Da ist jemand, der Ja zu dir sagt. Das ist wunderschön, es gibt nichts Wichtigeres", gerät Barbara Stöckl, die ihr Privatleben nicht oft in der Öffentlichkeit ausbreitet, im Gespräch mit der Zeitschrift "Woman" über ihren Partner Fritz Riffer ins Schwärmen. Ob es inzwischen eine Hochzeit gab und er tatsächlich ihr Ehemann ist, ist unbekannt.

Auch Radio-Moderatorin Claudia Stöckl freut sich mit ihrer Schwester: "Ich finde es schön, Barbara und Fritz zu sehen. Wir haben beide wechselseitig miterlebt, wie Männer uns unglücklich gemacht haben, alle Höhen und Tiefen. Dass da jetzt so ein wunderbarer Mensch ist, bei dem du gut aufgehoben bist, der dir auch eine große Stärke gibt, und Mut, noch mehr zu deiner Weiblichkeit zu stehen, das ist schon eine Veränderung."

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