Arzt & Ärztin als Beruf - Ausbildung, Jobchancen, Tätigkeitsfelder & Gehalt

Der Beruf als Arzt bzw. Ärztin wird immer beliebter – und auch gefragter. Mitbringen sollte man dafür ein naturwissenschaftliches Interesse, Empathie und einen guten Umgang mit Stress. Das Gehalt ist abhängig von der Spezialisierung, aber der Beruf ist im Allgemeinen gut bezahlt.

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Beruf Arzt Ärztin © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis:

Was macht ein Arzt / eine Ärztin?

Die Arbeits- und Tätigkeitsbereiche von einem Arzt oder einer Ärztin sind abhängig von der Ausbildung und der ausgewählten Fachrichtung. Im Allgemeinen untersuchen sie Patient:innen und befragen sie zu ihren Lebensumständen, Lebensstil und ihren medizinischen Daten. Durch die Einleitung von diagnostischen Verfahren wie Bildgebung, Laboruntersuchungen und viele weitere, sammeln sie viele Daten. Diese werden wie ein Puzzle zusammengefügt und die Ärzte / Ärztinnen schließen dann auf eine Diagnose. Sie können auch den Verlauf einer Krankheit prognostizieren und eine Therapie planen. Zu den Therapiemöglichkeiten zählen das Verschreiben von Medikamenten, chirurgische Eingriffe oder psychotherapeutische Maßnahmen. Ärzte / Ärztinnen kontrollieren und beobachten weiterhin ihre Patient:innen und wie sie auf die Therapie ansprechen. Dadurch können sie die Therapie optimieren und anpassen.

Neben den medizinischen Tätigkeiten kommen auf einen Arzt oder eine Ärztin auch administrative Aufgaben zu. Dazu gehören Abrechnungen mit den Krankenkassen und Dokumentationen von Krankengeschichten und Medikationen.

Passt der Beruf zu mir?

Jeder kann Medizin studieren, doch nicht jeder ist für den ärztlichen Beruf geeignet. Für dieses Berufsfeld ist es zunächst wichtig, ein Interesse für körperliche und biologische Prozesse, Krankheitsentstehung und -heilung sowie Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen zu haben. Außerdem darf man sich nicht vom menschlichen Körper, seinen Flüssigkeiten, Sekreten und Gerüchen abschrecken lassen und keine Berührungsängste haben.
Für die ärztliche Tätigkeit ist es ebenso wichtig, eine gute Stressresistenz zu besitzen, da sowohl das Studium als auch der berufliche Alltag sehr herausfordernd sind. Man soll auch mit Druck umgehen können und bereit sein, viel Zeit für das Lernen und für Fortbildungen zu investieren.

Natürlich muss ein Arzt und eine Ärztin auch Sozialkompetenzen mit sich bringen. Sie müssen in der Lage sein, gut mit Patient:innen zu kommunizieren und mit ihnen eine Beziehung aufzubauen. Außerdem sollten sie sich in die Lage der Patient:innen versetzen können und Empathie und Verständnis zeigen. Gleichzeitig ist es aber umso wichtiger, leidvollen Situationen nicht zu nah an sich heranzulassen und professionell zu bleiben, um sich selbst und seine Psyche nicht zu belasten.

Einsatzbereiche

Ärzte / Ärztinnen sind nicht nur in Krankenhäuser oder Ordinationen tätig, sondern auch im Rettungswesen als Notfallärzt:innen. Außerdem werden sie in Gesundheits- und Rehabilitationszentren, Hospizen sowie bei Alten- und Krankenpflegedienste eingesetzt. Weiters findet man sie in Bezirks- und Magistrat-Behörden, im Bundesheer und bei der Polizei. Sie können aber auch in Schulen oder für die Forschung, pharmazeutischen Industrien oder im Versicherungswesen tätig sein.

Ärzte / Ärztinnen mit einer abgeschlossenen Grundausbildung können sich auch in vielen Bereichen spezialisieren.

Medizinische Ausbildung zu Arzt / Ärztin

Um einen ärztlichen Beruf ausüben zu können, muss zunächst das Diplomstudium der Humanmedizin abgeschlossen werden. Dieses Studium dauert zumeist 6 Jahre und nach dem Abschluss geht es sofort in die Praxis. Dabei absolviert man zunächst eine Basisausbildung als Turnusärzt:innen, die etwa 9 Monate dauert. Anschließend folgt die Facharzt-Ausbildung, wobei man als Assistenzarzt und Assistentärztin schon selbstständig, jedoch unter Supervision von Oberärzten und Oberärztinnen arbeiten kann. Je nachdem in welchem Fach man sich spezialisieren will, dauert die Facharzt-Ausbildung zwischen 4 und 6 Jahre und wird mit einer Facharztprüfung abgeschlossen. Fachärzte und Fachärztinnen gelten als Kandidaten, um Oberärzte und Oberärztinnen zu werden und warten nur auf eine freie Stelle. Der letzte Karriereschritt wäre die Rolle als Chefarzt oder Chefärztin oder als Primar bzw. Primaria.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Dauer der Ausbildung ist abhängig davon, ob man nur in der Allgemeinmedizin tätig sein will, oder sich in einem Fach spezialisieren will. In jedem Fall muss das Studium der Humanmedizin abgeschlossen werden, welches 12 Semester, also 6 Jahre dauert.
Als Allgemeinmediziner:in macht man zusätzlich mindestens 9 Monate lang eine praktische Basisausbildung in allen Fächern als Turnus. Danach müssen mindestens 33 Monate lang eine praktische Ausbildung im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses in einer Lehranstalt abgeschlossen werden. Im Anschluss daran absolviert man eine Prüfung in der Allgemeinmedizin. Insgesamt braucht man also 9,5 Jahre, um fertige Allgemeinmediziner:innen zu werden.

Auch für die Facharztausbildung macht man eine 9 Monate dauernde praktische Basisausbildung als Tournusärzte / Tournousärztinnen. Danach folgt eine 63 Monate lange Ausbildung mit Arbeitsverhältnis in einer Lehranstalt im ausgesuchten Fach. Abschließend legt man die Facharztprüfung ab. Insgesamt dauert die Facharztausbildung 12 Jahre.

Wo kann man Medizin studieren?

Medizin kann man an einer medizinischen Universität studieren. Es gibt noch immer medizinische Fakultäten, die einer Universität angehören, wo man ebenso Medizin studieren kann. Weitere Möglichkeiten stellen akkreditierte Privatuniversitäten dar.

Weiterbildung

Als Arzt / Ärztin hört man nie auf zu lernen. Diese Berufsgruppe ist dazu verpflichtet, laufend Fortbildungen zu besuchen. Diese werden von Ärztekammern, wissenschaftlichen Gesellschaften, Krankenanstalten oder anerkannten Einrichtungen organisiert.

Eigene Ordination als Arzt / Ärztin

Als Arzt / Ärztin der Allgemeinmedizin oder einer bestimmten Fachrichtung hat man die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu eröffnen. Dazu gibt es zwei Varianten:

  • Kassenärzte / Kassenärztinnen: Diese stehen in einem Vertragsverhältnis zur Krankenkasse. Um als solchen zugelassen zu werden, muss man im Ärzteregister eingetragen sein. Die Praxiseröffnung erfolgt auch unter der Supervision der Krankenkasse.
  • Wahlärzte / Wahlärztinnen: Diese werden auch als Privatärzte / ärztinnen bezeichnet und stehen in keinem Vertragsverhältnis mit der Krankenkasse. Demzufolge können sie sich die Höhe des Arzthonorars selbst aussuchen.

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Gehalt: Wie viel verdient ein Arzt/ eine Ärztin?

Das ärztliche Gehalt ist schwer zu verallgemeinern, da es von sehr vielen Faktoren abhängig ist. Zum einen hängt es von der Erfahrung und Qualifikation, zum anderen von der Fachrichtung und vom Arbeitsort ab. Schätzungen zufolge verdienen Ärzten/Ärztinnen zwischen 2.700€ und 4.600€ im Monat. Beachtet man diverse Zuschläge, ergibt das laut finanz.at ein durchschnittliches Gehalt von bis zu 94.000€ brutto im Jahr.

Jobaussichten für den Beruf Arzt / Ärztin

Obwohl es immer mehr Ärzte und Ärztinnen gibt, besteht nach wie vor ein Ärztemangel in allen Bereichen dieser Welt. Daher hat man im medizinischen Beruf weiterhin sehr gute Karten, Karriere zu machen. In Österreich sind diese vor allem am Land unterrepräsentiert. Daher hat man als als Arzt oder Ärztin hier besonders gute Karrieremöglichkeiten.