Hilde Dalik: Vorstadtweib, Mama und Aktivistin

Hilde Dalik mimt seit 2016 in der ORF-Erfolgsserie die „Vorstadtweiber“ die Rolle der Vanessa Schwarz. Doch wie viel Vorstadtweib steckt eigentlich in Dalik selbst? Was bewegt die Schauspielerin abseits ihrer Rollen und wobei entspannt die vielbeschäftigte Mama? Ein Porträt.

von Dalik Vorstadtweiber © Bild: imago images / Viennareport

Steckbrief Hilde Dalik

  • Name: Hilde Dalik
  • Geboren: Am 13. Juni 1978 in Wien
  • Aufgewachsen in: Gießhübl, Niederösterreich
  • Beruf: Schauspielerin (Kino, TV, Theater)
  • Größe: 1,70 Meter
  • Familienstand: Liiert mit Partner Michael Ostrowski
  • Kinder: Eine Tochter (geb. 2019)

Hilde Dalik kannten interessierte Fernseh-Zuseher:innen, Kinobesucher:innen und Theaterbegeisterte wohl schon vor dem Jahr 2016, doch seit die Niederösterreicherin in die Rolle der Vanessa Schwarz in der ORF-Erfolgsserie „Die Vorstadtweiber“ schlüpfte, stieg ihr Bekanntheitsgrad deutlich. „Die Vorstadtweiber haben eine ziemlich große Präsenz. Da wird man schon anders wahrgenommen“, beschreibt Dalik dieses einschneidende Ereignis in ihrer Karriere gegenüber News.at.

Dalik
© imago images / Viennareport Hilde Dalik bei einer "Vorstadtweiber"-Premiere: Seit der Serie stieg ihr Bekanntheitsgrad deutlich an
»Meine Figur hängt ihrem Ehemann zwei Kuckuckskinder an, hat mit Drogengeschäften zu tun und lügt, damit sie besser da steht. Diese Eigenschaften finde ich in meinem Leben nicht.«

Wie viel Vanessa Schwarz steckt in Hilde Dalik?

Von 2016 bis zum Ende der ORF-Erfolgsserie war und ist Hilde Dalik in "Die Vorstadtweiber" zu sehen, bekam dafür eine Romy und sieht es stets als Privileg, Vanessa Schwarz über so viele Jahre begleiten und verkörpern haben zu dürfen: „Es ist schön, dass man diese Figur immer weiterentwickeln kann und sie so gut kennenlernt.“ Dabei steckt definitiv nicht viel von dem Vorstadtweib in der Schauspielerin selbst: „Meine Figur hängt ihrem Ehemann zwei Kuckuckskinder an, hat mit Drogengeschäften zu tun und lügt, damit sie besser da steht. Diese Eigenschaften finde ich in meinem Leben nicht, da ist schon ein großer Unterschied zu mir persönlich“, lacht sie im Gespräch mit News.at, darauf angesprochen.

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Seit 20 Jahren im Geschäft

Dalik selbst wurde 1978 in Wien geboren und wuchs im niederösterreichischen Gießhübl auf. Sie absolvierte eine Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien und am Actors Center in Rom. 2003 spielte sie ihre erste Kino-Hauptolle in dem Film „Küss mich Prinzessin“. Später folgten etwa Rollen in österreichischen Filmen wie „Contact High“, „Die Werkstürmer“, „Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga“ oder „Womit haben wir das verdient?“. Die erste durchgehende Hauptrolle in einer Serie spielte sie bei „Die Lottosieger“. Auch im Theater ist Dalik aktiv, sie war zehn Jahre Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt und stand unter anderem mit Harald Serafin oder Otto Schenk auf der Bühne.

Hilde Dalik 2008
© imago/SKATA Hilde Dalik spielte 2008 in der "Sackbauer-Saga"

Hilde Dalik, wie ist es, sich selbst zu sehen?

Nervös ist Dalik, wenn ein Kinofilm oder etwa eine neue Staffel der „Vorstadtweiber“ anläuft, nach über 20 Jahren inzwischen nicht mehr: „Ich bin gespannt und freue mich, die Produktion im Ganzen zu sehen, zu sehen wie sich die Erzählstränge verweben, aber ich bin nicht mehr nervös.“ Ganz so locker war sie jedoch nicht immer. „Als ich noch jung war, habe ich mich immer, wenn ich mich selbst gesehen habe, hinter dem Sofa versteckt und es zuerst ohne Ton angesehen“, erzählt sie schmunzelnd.

Hilde Dalik: Privates bleibt privat

Doch auch wenn es inzwischen Gewohnheit ist, sich selbst am Bildschirm zu sehen als auch als Person in der Öffentlichkeit zu stehen („Nein, es nervt mich nicht, wenn ich angesprochen werde“), so ist es ihr trotzdem wichtig, Privates davon zu trennen. „Mein Privatleben ist mir sehr wichtig, deshalb erzähle ich normalerweise auch nichts davon“, ist alles, was die Schauspielerin etwa zu ihrer Beziehung mit ihrem Kollegen und Vater der gemeinsamen Tochter, Michael Ostrowksi, sagen möchte.

Dalik Ostrowski
© imago images / Future Image Hilde Dalik und ihr Partner Michael Ostrowki haben gemeinsam eine Tochter. Der Rest bleibt privat.

Hilde Dalik als Mama

Als Jung-Mama (2019 wurde die Tochter geboren) und berufstätige Frau fällt Dalik die Antwort auf die Frage, wobei sie sich selbst entspannt, naturgemäß nicht so leicht. Sie definiert Erholungsphasen mit: „Wenn ich drehe und am Set eine kurze Pause habe und für mich sein kann.“ Denn die Zeit, die man trotz aller Familienfreuden natürlich auch für sich alleine brauche, ist wie für so viele Mütter einfach knapp. „Aber natürlich ist mein Kind eine Bereicherung und ich genieße die gemeinsame Zeit“, ist ihr als Mama wichtig hinzuzufügen.

Hilde Dalik: Einsatz mit Leidenschaft für Flüchtlinge in Griechenland

Neben Familie und Beruf ist Dalik auch aktiv im Einsatz für andere Menschen: Mit Leidenschaft setzte sich die Mimin etwa 2019 für geflüchtete Kinder und Familien ein, die auf der griechischen Insel Lesbos ausharren mussten.

»Ich weiß nicht, wer da noch gut schlafen kann, der solche Entscheidungen trifft«

Man müsse einfach etwas sagen, wenn Dinge passieren, die unrecht seien, findet sie. Gerade als Mutter sei es noch schlimmer, mitzubekommen, was damals in Griechenland passiere. „Ich weiß nicht, wer da noch gut schlafen kann, der solche Entscheidungen trifft“, zeigte sich die Schauspielerin gegenüber News.at sichtlich empört.

Doch auch, wenn man Daliks Ansicht nach zwar automatisch ein politischer Mensch sei, sobald man eine Haltung zu gewissen Dingen habe, will sie sich deshalb nicht in alle Diskussionen einmischen, „weil ich bin ja Schauspielerin und keine Politikerin.“

Hilde Dalik über ihre Zukunft

Und als Schauspielerin hat sie schon viele Rollen gespielt in ihrer über 20-jährigen Karriere. Am meisten stolz ist sie im Rückblick auf Rollen, die ein gewisses Risiko bargen, herausfordernd waren und sie ein Stück weit selbst verändert hätten, wie etwa ihre Rolle in dem Film „Der Onkel“: „Da habe ich eine Figur gespielt, die ich so auf die Art noch nie gespielt habe. Ich konnte auf nichts zurückgreifen und das war etwas Neues.“ Und genau diesen Ansatz möchte Dalik auch in Zukunft bei ihrer Rollenauswahl verfolgen: „Ich möchte nicht etwas spielen, was ich schon gespielt habe, denn das Spannende ist die die Veränderung.“