Was die Österreicher
wirklich verdienen

Arbeit für eine Hand voll Euro: 1781 Euro netto inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Große Aufregung herrscht momentan um die Annahme von Eugen Freund, dass Arbeiter in Österreicher rund 3.000 Euro brutto im Monat verdienen würden. Dass der Politiker damit recht unrealistisch schätzt, ist für viele offensichtlich. Doch wie weit liegt Freund damit wirklich daneben? Laut Statistik Austria liegt der Durchschnittsverdienst bei 1.781 Euro netto im Monat – inklusive anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

von Gehalt - Was die Österreicher
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Spitzenverdiener haben oft ein Problem damit, sich vorzustellen, mit wie wenig Geld die Durchschnitts-Österreicher auskommen müssen. Dem früheren ZIB-Nachrichtensprecher und SPÖ-Politiker Eugen Freund geht es ebenso. Seine Annahme im profil-Interview, Arbeiter würden in Österreich monatlich 3.000 Euro brutto verdienen, sorgte für Aufregung.

Passend dazu: So entwickeln sich die Gehälter

Laut Statistik Austria verdienten unselbständig Beschäftigte im Jahr 2012 im Durchschnitt 1.781 Euro netto im Monat. Darin sind allerdings bereits das 13. und das 14. Monatsgehalt, also das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld inkludiert. Rechnet man diese heraus, so kommt man auf einen Nettobezug von 1.526 Euro, was einem Bruttolohn von 2.223 Euro oder einem Jahresgehalt von 31.129 Euro entspricht.

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Frappant dabei ist die erhobene Einkommensschere. Die zehn Prozent der unselbstständig Beschäftigten mit den höchsten Einkommen (4.019 Euro Nettobezug oder 6.000 Euro brutto) verdienten monatlich rund neunmal so viel wie das ärmste Einkommenszehntel der geringfügig Beschäftigten (455 Euro netto bzw. da keine Steuern anfallen auch brutto).

Erhebliche Unterschiede bei Männern und Frauen

Bei diesem Durchschnittswert gibt es noch erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Einkommen der Männer waren 2012 laut Statistik Austria immer noch um rund ein Drittel höher als die der Frauen. So verdienten Männer netto 2.050 Euro inklusive Sonderzahlungen, also real 1.757 Euro monatlich oder 2.680 Euro brutto. Frauen verdienten dagegen bloß 1.454 Euro netto - real 1.246 Euro ohne Sonderzahlungen und brutto 1.685 Euro.

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Die unterschiedliche Einkommensposition von Männern und Frauen spiegelt sich auch in deren Verteilung über die Einkommensklassen wider. Zum reichsten Zehntel der Einkommensbezieher und –bezieherinnen zählen rund 15 Prozent der Männer aber nur 4,2 Prozent der Frauen. Genau umgekehrt ist die geschlechtsspezifische Verteilung in der einkommensschwächsten Gruppe - den Einkommen unter 712 Euro. Zu dieser Gruppe gehören 14,6 Prozent der erwerbstätigen Frauen aber nur 6,0 der Männer.

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Auch hinsichtlich der Berufsgruppen zeigen sich deutliche Gegensätze. Während Führungskräfte rund 27,32 Euro pro Stunde verdienen, müssen sich Beschäftigte in akademischen Berufen mit 19,46 Euro begnügen. Fachkräfte in technischen und gleichrangigen nichttechnischen Berufen beziehen 16,72 Euro, Bürokräfte und verwandte Berufe 13,31 Euro. Personen in Handwerks- und verwandten Berufen verdienen laut Statistik Austria 13,16 Euro pro Stunde, Beschäftigte in Dienstleistungsberufen sowie Verkäuferinnen und Verkäufer 9,76 Euro. Am unteren Ende rangieren Hilfsarbeitskräfte mit 9,12 Euro pro Stunde.

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Kommentare

Auch News-Redakteure scheinen ein wenig "weltfremd" zu sein - geringfügig Beschäftigte "dürfen" 2014 genau 395,31 Euro verdienen, bei auch nur einem cent mehr fallen Sozialversicherungsbeiträge an. Die fim Bericht älschlich genannten 455,00 ergeben netto nur noch 386,60 Euro!
Also bitte nicht nur Freund (dessen Freundin auch ich nicht bin!!) kritisieren, sondern liebern geneuer recherchieren und nicht auch noch Unsinn verzapfen!!

Also in OÖ verdient ein Metaller in der viererschicht zwischen 1900 und2100 euro Netto. In der Tagschicht 1400€. Im handel verdient Mann!! 1100€. Von dem was Fraurn verdienen will ich gar nicht erst reden! Der durchschnittsverdienst für einen 40zig jährigen ist bei ca 1400€. Das sind die Gehälter vom Mittelstand!!......Aber der Freund soll endlich in Pension gehen, und sich vertschüssen.

christian95 melden

SPÖ Parteigünstlinge bei der Nationalbank "verdienen" sogar über 30.000 Pension! Viele Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft nicht einmal 8,50 Mindestlohn. Wozu haben wir die vielen Bonzen in AK und ÖGB?

eintiroler melden

Tja, wenn jemand nicht mal 8,50 Euro für eine Vollzeitstelle verdient, dann kann diese/r auch nicht besonders viel in seine Ausbildung investiert haben. Ich kenne jedenfalls keine Fachkraft, die so wenig verdient.

gruzinuzi melden

Die "Bonzen" bei ÖGB, AK und SPÖ haben wir nur für Trottel wie dich, sonst hättest du nix zu posten, und weil die Kolleginnen und Kollegen sonst noch weniger als 8,50 verdienen würden!
Ah ja, ich glaube kaum, dass es bei der NB Arbeiter, von denen ja hier die Rede ist, mit 30.000.- Pension gibt!

Oliver-Berg
Oliver-Berg melden

Bei einer 40 Stundenwoche gibt ein Mindestlohn von € 8,50 ein einen monatlichen Bruttolohn von € 1.419,50. Auch dafür werden Fachkräfte entlohnt. Offensichtlich kennen Sie keine Fachkräfte, sonst würden Sie nicht so posten. Der Handels-KV erreicht z.B. diese Stufe erst ab Verwendungsgruppe III (Stichwort: Billa, etc.)

eintiroler melden

hallo Oliver-Berg:
kenne schon viele Fachkräfte. Wir reden hier immer von Mindestlohn, das ist der kollekt. Mindestlohn!! Jedenfall wird bei meinen Bekanntenkreis jeder/e FacharbeiterIn über den koll. Mindeslohn bezahlt!! Es wird schon auch regional sehr unterschiedlich mit dem koll. Mindestlohn umgegangen.
Da gibt es sicher ein starkes Ost-West Gefälle.
Bei uns in Tirol hat es eine Firma sicherlich schwerer nur Mindeslohn zu bezahlen, die meisten Firmen bezahlen schon mehr als ges. vorgeschrieben, im Tourismus sowieso.
Aber was sicher der Wahnsinn ist, auch als FacharbeiterIn muß man mit den bezahlten Gehältern erst mal auskommen, das Leben wird immer teuerer, die Gehälter steigen aber seit ewig minimal an die Teuerungsrate angepasst.
Wie eben der Spruch: als ehrlicher Arbeit wird man nicht reich!!

Laleidama

in diesem Interview hat er ursprünglich gemeint..ich weiß´es nicht.....vielleicht 3.000 ?? etc...ist ja nachzulesen.....einer seiner Töchter studiert an einer Privat UNI in den USA....vielleicht weiß er wieviel dort ein Semester kostet..????

Der Hr. Freund muss beim ORF als Moderator sicher sehr gut verdient haben, wenn er solche Aussagen macht, oder er hat sich als Moderator nie mit solchen Anliegen befasst?

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