Eugen Freund:
SPÖ beschwichtigt

Aussage im "profil"-Interview regt weiterhin auf - FPÖ hält Freund für weltfremd

von Eugen Freund: SPÖ beruhigt nach dem Fauxpas des ORF-Ex-Moderators.
© Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

Tatsächlich erhält ein Arbeiter im Schnitt nämlich einen Lohn von deutlich unter 2.000 Euro. Als Freund das von "profil" erfuhr, meinte er erstaunt: "Das ist sehr wenig." Er könne aber nichts dafür.

FPÖ: Weltfremder Ex-Journalist

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl zeigt sich angesichts der Aussagen verwundert, "dass ein altgedienter Innenpolitikjournalist des ORF derartig weltfremd sein kann". Freund sei "genauso abgehoben, selbstgefällig und präpotent wie die gesamte SPÖ-Führungsriege", meinte Kickl am Montag in einer Aussendung.

Die SPÖ, immerhin ihrer Tradition nach Arbeiterpartei, vergibt ihrem Spitzenkandidaten dessen Fehl-Schätzung: "Weil er sich einmal bei einer Zahl verschätzt, ist er noch immer ein guter Spitzenkandidat", meinte Kanzler Werner Faymann am Rande der Klubklausur gegenüber Journalisten. Auch Klubobmann Andreas Schieder wollte die Sache nicht dramatisieren. Ein Facharbeiter im 40. Lebensjahr verdiene ja tatsächlich in dieser Dimension und Freund solle ja nicht Chef von Statistik Austria werden sondern Österreich in Brüssel vertreten.

Dass er das gut kann, ist auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl überzeugt. Offenbar verdiene man in Freunds Umfeld so viel und er habe gedacht, das sei überall so. Nichtsdestotrotz sei Freund in Innen- und Außenpolitik beschlagen und biete der SPÖ die Chance, diesmal Nummer eins bei der EU-Wahl zu werden.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht das Unwissen von Freund als "Fehlleistung". Würde ähnliches zwei oder drei Mal passieren, hätte die SPÖ wohl ein Problem. Er sei aber überzeugt, dass gerade Freund lernfähig sei, so der Minister.

Gewerkschafter sehen Fauxpas kritisch

Am schwersten taten sich die Gewerkschafter, die Sache herunterzuspielen. ÖGB-Vizechefin Sabine Oberhauser meinte, Freund müsse als Neuling in der Politik noch lernen. Er habe eine zweite Chance verdient. "Nicht froh" äußerte sich FSG-Chef Wolfgang Katzian über die "unglückliche Aussage" des Spitzenkandidaten. Freund sei aber neu im Geschäft: "Am Anfang darf ein Fehler passieren." Kurz und bündig ist die Aussage von Rainer Wimmer, als pro-ge-Vorsitzender Chef der größten Arbeitergewerkschaft, zu Freunds Unkenntnis: "Jetzt weiß er es."

Kommentare

Warum regen sich da die Leute auf?
Um die € 250.000 Abfertigung, beim Ausscheiden eine Gage von etwa € 10.000. Wo es doch für Genossen in der Nationalbank € 30.000 und mehr Pension gibt.

eintiroler melden

Ich weis ja nicht, warum ihr hier alle so einen Aufstand macht????
Schade, dass man in Österreich keinen Fehler machen darf.
Diese Aussage war sicherlich peinlich und sehr unangemessen.
Aber wenn man diverse Aussagen von FPÖ, Grüne, ÖVP, und den Neos sich so anhört, von den dümmlichen Theam Stronach und BZÖ will ich gar nicht reden, dann war diese Aussage ja noch heilig.

Also liebe FPÖ und Theam Stronach Kampfposter hier, was eure Spitzenpolitiker so abgeben ist schon Grenzwertig.

giuseppeverdi melden

Es wird hier kein Aufstand gemacht. Man kann aber aufzeigen, wie weit die heutigen Protagonisten der SPÖ von denjenigen, die sie scheinheilig vorgeben zu vertreten, nämlich die Arbeiter, entfernt sind und wie wenig sie von deren Nöte und Sorgen wissen. Denn eine Grundvoraussetzung dafür, diesen Leuten das Leben etwas leichter zu machen ist, dass man weiß, unter welchen Umständen sie leben!

wintersun melden

Dem Kommentar von @guiseppeverdi kann ich nichts mehr hinzufügen. Außer vielleicht dass es nicht automatisch heißt der FPÖ oder dem Team Stronach nahe zu stehen nur weil man diese Verfehlung aufzeigt. Aber dass Sie das sofort annehmen sagt auch etwas aus...

So abgehoben ist unser Staatsfunk! (Für den wir auch noch immer höhere Zwangsgebühren bezahlen müssen)
Lindner (ÖVP) und nun Freund (SPÖ), vorher schon Broukal der sich schon als Minister fühlte...

Es bleibt dem österreichischen BK Werner Faymann vorbehalten, den unsäglichen Eugen Freund mit dem wohl populärsten Politiker Österreichs, nämlich Bruno Kreisky, zu vergleichen. Dieser Vergleich ist dümmer als der Freund-Sager. Da sieht man einmal mehr, welche "Granaten" Österreich intelligenzmäßig anführen. Herr Faymann danken Sie nach diesem Fauxpas ab. Es wäre besser für Österreich!

Die SPÖ tritt von einem Fettnapf in den anderen, irgendwann reicht es !!
Es gibt seit Monaten in einer unfassbaren Regelmäßigkeit "nur mehr Peinlichkeiten", abwechselnd von der ÖVP oder von der SPÖ.

Leute wir sind im Wahlkampf.
Wer interessiert sich da für ein Arbeitergehalt

Ignaz-Kutschnberger

Geh bitte, wer sitzt denn heut in der News.at Zensurstelle?? :)
Zuerst werden Beiträge erst gar nicht veröffentlicht, dann vereinzelte dubiose postings gelöscht und am Ende komplett posting Sperre :)) ...

powervomland melden

@ wintersun: Ich bin ganz Ihrer Meinung, Sie haben das sehr gut zum Ausdruck gebracht! Es ist schon bemerkenswert, daß ein - wenn auch wenig charismatischer - ORF - Journalist so uninformiert ist! Lesen diese Leute keine Zeitung, reden sie nicht mit Nachbarn oder Bekannten oder haben sie so elitäre Zirkel, daß sie nicht merken was vor sich geht?

wintersun melden

Ich tippe mal auf Letzteres. Mit Arbeitern gibt sich dieser feine Herr wahrscheinlich nicht ab. Wer weiß, zum Schluss hätte sein Kind sogar noch wie der Pöbel eine Lehre gemacht anstatt auf die teure Privatuni zu gehen. Wo komm ma denn da hin...

Aus seiner Sicht wird aus einem wahrscheinlich nichts wenn man Arbeiter wird. Jetzt weiß er sogar noch WIE wenig man dabei verdient. Und so einer will für die "Arbeiterpartei" als Spitzenlandidat antreten? Naja mich überrascht ja eh nix mehr.

"Das ist sehr wenig."

Nein das ist nicht sehr wenig, das ist der Durchschnitt!
Wenig ist unter tausend Euro, und stell dir jetzt vor Herr Freund, es gibt sogar Österreicher die davon leben müssen!
Das glaubt er mir jetzt nicht.

Es kann sich leider nicht jeder, so wie Sie, dumm und dämlich verdienen und sich sämtliche Extrawürste leisten.
Doch auch diese Leute haben eine Würde und begnügen sich halt mit kleineren, einfacheren Dingen - na und? Es muss nicht jeder ein großes Haus haben und ein dickes Auto fahren, nur wird einem das ständig vorgegaukelt. Wahrer Reichtum hat mit Geld nichts zu tun.

nonaned melden

Und die Frage wäre noch, was würde er auf der freien Wildbahn verdienen, wenn er nach einem KV eingestuft werden würde, was hat er denn überhaupt gelernt???

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Um Ihre Frage zu beantworten, hier ein Auszug aus wikipedia:

Nach der Reifeprüfung folgten verschiedene nicht abgeschlossene Studien (Medizin, Geschichte, Theaterwissenschaften).[2] 1972 machte er seine ersten journalistischen Versuche im Zusammenhang mit dem Ortstafelstreit. Erste Artikel erschienen in der Kärntner Tageszeitung. Sagt alles oder???

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