Wohnen am Wasser: Warum Seeimmobilien in Österreich so gefragt sind

Ob als Rückzugsort, Hauptwohnsitz oder Kapitalanlage – Immobilien mit Seezugang oder Blick aufs Wasser zählen in Österreich weiterhin zu den gefragtesten Lagen. Laut Engel & Völkers steigt die Nachfrage landesweit, besonders in Regionen, die landschaftliche Qualität, Freizeitwert und gute Erreichbarkeit verbinden.

„Die Sommer werden heißer, die Sehnsucht nach Natur wächst. Wasser in Kombination mit Bergen schafft genau dieses besondere Lebensgefühl“, so die Einschätzung der Immobilienexpert:innen.

Im Bundesland Salzburg ist insbesondere das Salzkammergut mit Seen wie dem Wolfgangsee, Mondsee und Traunsee stark nachgefragt. „Wasser ist ein Lebenselixier – und Leben am Wasser seit jeher ein Menschheitstraum“, sagt Mark Hüsges von Engel & Völkers Salzburg. Besonders Immobilien mit eigenem Bootshaus oder direktem Wasserzugang gelten als exklusiv. Aber auch Objekte in Hanglage mit Blick auf den See erfreuen sich wachsender Beliebtheit – vorausgesetzt, Lage, Ausrichtung und Bauqualität stimmen.

Die Preisentwicklung spiegelt diese Nachfrage wider: Für Spitzenobjekte werden inzwischen zweistellige Millionenbeträge bezahlt. Doch nicht nur für Investoren sind Seeimmobilien attraktiv – auch für Berufstätige mit Zweitwohnsitz bieten sie durch die Nähe zu Städten wie Salzburg praktische Vorteile.

Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in Tirol. Am Achensee treffen alpines Panorama und Wassernähe aufeinander – eine Kombination, die besonders bei Freizeit- und Naturliebhabern gut ankommt. „Ein unverbaubarer Blick auf das Wasser ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal – solche Lagen gelten als sichere Bank“, betont Florian Höll von Engel & Völkers Innsbruck.

Gefragt sind Einfamilienhäuser wie auch hochwertige Neubauwohnungen. Die Quadratmeterpreise in Toplagen erreichen bis zu 10.000 Euro. Wer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, wird eher in B- und C-Lagen fündig.

Auch in Wien wächst das Interesse an Wasserlagen – etwa an der Alten Donau, in Kaisermühlen oder der Seestadt Aspern. „Das Leben am Wasser ist längst nicht mehr auf ländliche Regionen beschränkt“, erklärt Roland Schatz, Head of Sales bei Engel & Völkers Wien.

Wiener Wasserlagen bieten Naherholung mitten in der Stadt. Besonders Kaisermühlen punktet mit direkter Wasserlage, Anbindung und Freizeitmöglichkeiten. Die Seestadt Aspern wiederum verbindet Stadtentwicklung mit eigenem See, nachhaltiger Infrastruktur und Nähe zum Nationalpark Donau-Auen.

Auch der burgenländische Seewinkel rund um den Neusiedler See erfreut sich wachsender Beliebtheit. In einer Autostunde von Wien erreichbar, bietet die Region Natur, Sportangebote und wachsende Wohnprojekte. Grundstücke mit Altbestand werden zunehmend für moderne Wohnkonzepte genutzt – mit Fokus auf Wasserblick, Natur und Entschleunigung.

Neben exklusiven Lagen am Ufer gewinnen auch Objekte in zweiter Reihe mit Aussicht zunehmend an Bedeutung. „Für viele Käufer:innen ist der See in Sichtweite, verbunden mit Ruhe, Natur und hoher Lebensqualität, ein ebenso entscheidendes Argument“, sagt Hüsges.

In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit gelten Immobilien mit stabiler Nachfrage und begrenztem Angebot als wertbeständig – besonders, wenn sie in naturnaher Lage mit Freizeitwert liegen. Private Pools kommen dort zum Einsatz, wo direkter Wasserzugang fehlt.

Vom klassischen Wochenendhaus bis zum vollausgestatteten Erstwohnsitz mit Seeblick – Wohnen am Wasser ist mehr als ein kurzfristiger Trend. Es spiegelt ein Lebensgefühl wider, das Natur, Erholung und Investitionssicherheit vereint. Und in Österreich bleiben begehrte Wasserlagen weiterhin knapp – ein Faktor, der die Nachfrage auch künftig antreiben dürfte.