Mehr als 800 Patient:innen jährlich, spezialisierte Teams und interdisziplinäre Behandlung: Das Klinikum Wels-Grieskirchen hat die Bedürfnisse der Zeit frühzeitig erkannt und bereits vor 20 Jahren ein Zentrum für Altersmedizin etabliert.
Die Betreuung multimorbider Patientinnen und Patienten erfordert nicht nur ein hohes Maß an medizinischer Expertise, sondern auch spezifische Erfahrung und großes Einfühlungsvermögen des gesamten Therapieteams. Diesen Anforderungen begegnet man am Zentrum für Altersmedizin am Klinikum-Standort Grieskirchen tagtäglich mit hoher Professionalität und Empathie. Ältere Menschen mit schweren Akuterkrankungen haben häufig eine verzögerte Genesung und sind dabei gefährdet, ihre Selbstständigkeit zu verlieren. Das Risiko, in der Folge höhergradig pflegebedürftig zu werden, wird durch meist mehrere Vor- und Begleiterkrankungen verstärkt.
Demografische Entwicklung erhöht Bedarf
„Angesichts der demografischen Entwicklung steht das Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen. Erfreulicherweise steigt die Lebenserwartung stetig. Gleichzeitig steigt damit aber auch der Bedarf an Altersmedizin, sprich an der spezialisierten Versorgung von älteren Menschen“, betont Klinikum-Geschäftsführerin Carmen Katharina Breitwieser. „Ziel ist es, möglichst lange die Selbstständigkeit zu bewahren und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. In erster Linie, weil es für jede bzw. jeden persönlich wichtig ist. Aber darüber hinaus spitzt sich auch der Bedarf an Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften drastisch zu. Akutgeriatrische Einrichtungen wie hier am Klinikum-Standort Grieskirchen sind daher maßgeblich. Denn hier kommt Menschen genau jene Betreuung zu, mit der eine Optimierung im Bereich des Möglichen erzielt werden kann.“
Akutgeriatrie – spezialisierte Versorgung älterer Menschen
Das Zentrum für Altersmedizin bzw. die Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation wurde im Jahr 2004 mit 24 Betten etabliert. Inzwischen verfügen die drei Stationen der neurologisch und internistisch geführten Abteilung über insgesamt 50 Planbetten. Rund 800 Patientinnen und Patienten werden hier jährlich betreut. Meist sind dies ältere Menschen nach orthopädischen oder unfallchirurgischen Eingriffen oder bei neurologischen oder internistischen Erkrankungen. „In der Akutgeriatrie betreuen wir ältere Menschen, die akut erkrankt sind oder deren Gesundheitszustand sich akut verschlechtert hat. Die Rekonvaleszenz ist meist aufgrund von Vor- und Begleiterkrankungen verzögert. Die Patientinnen und Patienten laufen Gefahr, langfristig höhergradig pflegebedürftig zu werden“, erklärt Stefan Einsiedler, Standortleiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation.
„Ziele der Akutgeriatrie sind neben der erfolgreichen Behandlung akuter Erkrankungen unter anderem die Wiederherstellung bzw. der Erhalt einer weitgehend selbstständigen Lebensführung und das Herstellen von Rehabilitationsfähigkeit bei einer geplanten Anschlussrehabilitation.“ Viele ältere Menschen unterliegen parallel zu anderen Beschwerdebildern auch kognitiven Störungen, weshalb hier in der Betreuung der Neurologie ein besonderer Stellenwert zukommt. Demenz, Parkinson, Schlaganfall – neurologisch-psychiatrische Begleiterscheinungen sind alles andere als eine Seltenheit in der Altersmedizin.
In der bestehenden Struktur kann auch die neurologische Versorgung am Standort Grieskirchen optimal bedient werden. „Die gesundheitspolitischen Herausforderungen in der Akutgeriatrie liegen zudem auch darin, adäquate Strukturen zu schaffen. Wir werden mehr ambulante Strukturen benötigen, die wir auch personell besser bespielen können“, ist Einsiedler wichtig zu ergänzen.
„Der Bedarf ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die Therapie älterer, multimorbider Menschen hat spezielle Erfordernisse und die Betreuung im Krankenhaus erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Jeder Patient, jede Patientin ist individuell mit den vorhandenen Krankheitsbildern in seiner bzw. ihrer Gesamtheit zu erfassen und es ist eine adäquate Therapie abzuleiten“, erklärt Einsiedler. Dafür sind spezialisierte geriatrische Expertise, Erfahrung und Empathie gefragt. Eine konsequente Qualitätsmessung und die interdisziplinäre Bündelung der Kompetenzen sind in der Akutgeriatrie wichtige Parameter. „Neben der fachlichen Kompetenz aller involvierten Berufsgruppen – Ärzte- und Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Diätologie, Psychologie, Entlassungsmanagement und Seelsorge – sind uns die menschliche Zuwendung und eine gute Kommunikation verbunden mit realistischen Zielen besonders wichtig“, so Einsiedler weiter.
Integratives Zentrum am Klinikum-Standort Grieskirchen
Am Standort Grieskirchen bietet das Klinikum mit einer der größten Abteilungen für Akutgeriatrie und Remobilisation in Österreich eine spezialisierte Betreuung für ältere Patientinnen und Patienten. Ein multiprofessionelles Team und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen gewährleisten eine auf die individuellen Bedürfnisse dieser Patientengruppe abgestimmte Behandlung. Seit über 20 Jahren ist das Zentrum für Altersmedizin ein wichtiger Bestandteil der regionalen Gesundheitsversorgung und profitiert von der ruhigen Umgebung des Standorts, die eine optimale Genesung unterstützt.