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US-Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst Leo XIV.

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6 min

Kardinal Robert Francis Prevost ist Papst Leo XIV

©Imago / Catholicpressphoto

Der 69-jährige Kurienkardinal ist das 267. Oberhaupt der katholischen Kirche seit dem heiligen Petrus.

Bescheiden und menschennah

Mit Robert Francis Prevost ist erstmals ein Kardinal aus den USA Papst geworden. Der 69-Jährige leitete bisher den weltweiten Augustinerorden sowie auch die Vatikanbehörde für Bischöfe, welche quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche ist. In dieser Funktion war er in den vergangenen zwei Jahren zuständig für Bischofsernennungen weltweit. Laut Kathpress ist Papst Leo XIV. wie sein Vorgänger für „bescheidenen, menschennahen Stil bekannt“.

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US-Amerikaner mit französisch-italienischen und spanischen Wurzeln

Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago geboren, als Sohn von Louis Marius Prevost und Mildred Martínez, mit französisch-italienischen sowie spanischen Wurzeln. Er besuchte das kleine Seminar der Augustiner bis 1973, studierte anschließend Mathematik an der Villanova University, und trat gleich nach dem Abschluss 1977 dem Augustinerorden bei.

Nach seiner ersten Profess 1978 legte er 1981 die Ewige Profess ab. Er studierte Theologie am Catholic Theological Union in Chicago (Master of Divinity) und wurde 1982 in Rom durch Erzbischof Jean Jadot zum Priester geweiht. An der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom erwarb er das Lizentiat (1984) und das Doktorat (1987) in Kirchenrecht.

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Von Peru, über Chicago, nach Rom

Anschließend entsandte ihn sein Orden als Missionar nach Peru, dessen Staatsbürgerschaft er seit 2015 neben der US-amerikanischen besitzt. Dort war er zunächst 1985-1986 als Kanzler der Territorialprälatur Chulucanas tätig und leitete nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in der USA von 1988 bis 1998 das Augustinerseminar in Trujillo. Neben der Ausbildung junger Ordensmänner war er Dozent für Kirchenrecht, Gerichtsvikar, Mitglied des Konsultorenkollegiums der Erzdiözese Trujillo und Gemeindeseelsorger.

1998 wurde Prevost zum Provinzial der Augustiner in Chicago gewählt, bevor er 2001 zum Generalprior des Ordens mit Sitz in Rom gewählt wurde. Dieses Amt übte er bis 2013 über zwei Amtszeiten aus. Danach war er wieder in den USA tätig, unter anderem als Ausbildungsleiter und Provinzvikar in Chicago.

Von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt

2014 wurde Prevost von Papst Franziskus zum Titularbischof von Sufar und Apostolischen Administrator von Chiclayo ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 12. Dezember 2014. Ein Jahr später wurde er regulärer Bischof von Chiclayo. Von 2018 bis 2023 war er zweiter Vizepräsident der peruanischen Bischofskonferenz. 2020 übernahm er zusätzlich als Apostolischer Administrator die Leitung der Diözese Callao. In der peruanischen Bischofskonferenz war er Mitglied des Ständigen Rates und Präsident der Kommission für Bildung und Kultur. Er arbeitete auch im Leitungsgremium von Caritas Peru mit.

2020 wurde Prevost in die Kongregation für die Bischöfe berufen, 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Präfekten des nun in „Dikasterium für die Bischöfe“ umbenannten Amtes. Im selben Jahr wurde er zum Kardinal erhoben (Titelkirche: Santa Monica degli Agostiniani), 2025 folgte die Beförderung zum Kardinalbischof von Albano.

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Die Südamerika-Connection

In dem südamerikanischen Land lernte ihn Papst Franziskus kennen, der ihn in die römische Kurie holte. Prevost wurde zudem Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Aufgrund seiner führenden Positionen und seiner Nähe zu Franziskus galt er bereits seit Längerem als papabile. Zumal über seine frühere Behörde auch die sogenannten Ad-limina-Besuche von Bischöfen der Weltkirche laufen, war er einer der bekanntesten Gesichter im Kardinalskollegium.

Prevost spricht neben seiner Muttersprache Englisch auch Spanisch, Italienisch, Französisch und Portugiesisch, hat auch Grundkenntnisse in Deutsch.

Österreich-Besuch im November 2024

In Österreich war der Kardinal zuletzt im vergangenen November. In Wien feierte Prevost den Festgottesdienst zum 675. Weihetag der Augustinerkirche. Sein bischöflicher Wahlspruch ist einer Predigt des Heiligen Augustinus entnommen: „nos multi in illo uno unum“ (dt.: „In diesem einen [Christus] sind wir vielen eins“).

Den Weg seines Vorgängers in Richtung einer Kirche mit mehr Teilhabe aller Gläubigen dürfte er den Einschätzungen von Kathpress zufolge weitergehen. Franziskus hatte diesen Weg kurz vor seinem Tod nochmals verlängert, indem er eine „kirchliche Generalversammlung“ für Oktober 2028 anberaumte. (kap/as)

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