- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Theater im Umbruch – Was bringen Veränderungen? (27.06.25)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Umbruchszeiten in der Josefstadt: Mit September 2026 müssen 40 Prozent des Ensembles gehen (26.06.25)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Internet-Kampagnen, gegen die man sich wehren kann (18.06.25)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Graz und die Folgen (13.06.25)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Die Probleme und Benefizien der fast schon wieder beendeten Festwochen (11.06.25)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Harte Verluste - Agenten im (Zwie)licht (06.06.25)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Die große, glückliche Sause der Wiener Festwochen (04.06.25)
Lieber Herr Sichrovsky,
Ich nehme an, dass Sie eines der Konzerte gehört haben. Wir waren am Samstag. Phänomenale Präsentation der 6. Bruckner - faszinierende Präzision und Schattierungen des Orchesters, perfekt. Und trotzdem, der deutlich weichere Klang der Wiener Philharmoniker (denke zB an die Wiener Hörner) unter Thielemann, bei zumindest gleich faszinierender Präzision und Gestaltungskraft ist aus meiner Sicht (Ohr) das Alzerl, was dem Berliner Klang fehlt.
Bin aber vielleicht einfach auch zu sehr Patriot.
Beste Grüße
Hans Loibner
Lieber Heinz, es gibt heute im ORF wieder einen Film mit Peter Simonischek. Gut so.
Sein schneller Tod war schrecklich.
Dein letztes Interview mit ihm gehört zum Besten, was ein gefühlvoller, wissender Journalist bieten konnte. Ich habe es mir aufgehoben. Simonischek Buch gekauft. Man kann seine Abschiedsgedanken beim Lesen kaum ertragen. Was für eine Größe!
Ich möchte dir eigentlich nur sagen, dass Dankbarkeit für eine journalistische Glanzleistung kein Ablaufdatum hat.
Sei herzlich gegrüßt!
Elfi
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Theater im Umbruch – Was bringen Veränderungen? (27.06.25)
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Sehr geehrter Herr Sichrovsky,
als alter MIME und Operettenfuzzi, hab ich derartige Veränderungen in 18 Jahren deutscher Provinz immer wieder erlebt. Leider nicht immer zum Besten.
In jüngster Zeit auch in der VOP....
Hoffen wir, dass ein ähnliches Schicksal der Josefstadt erspart bleibt.
In diesem Sinne
Liebe Grüße
GE
Gestern wohnte ich Figaros Hochzeit in der Volksoper bei. Die Direktorin inszenierte selbst. Zur Pause flüchtete ich an die frische Luft. Diese Regieeinfälle waren an Schwachsinn nicht zu überbieten. Herr Voges verlässt das Volkstheater könnte ihn Frau Lotte de Beer nicht begleiten ? Triggerwarnung für Opernliebhaber und Familien mit Kindern !!! Danke auch für Ihren sehr informativen Artikel. Direktionswechsel an der Burg und am Volkstheater haben sich positiv ausgewirkt. Ich habe meine Abos im Volkstheater wieder bestellt. Voges hat zu Wien nicht gepasst. Sie haben in einem Artikel die Kulturstadträtin verantwortlich gemacht und hatten Recht. Föttingers Spielplan war ambizioniert. Ich lasse mich von der neuen Intendanz überraschen. Föttingers Umgang mit Mitarbeiterinnen dürfte problematisch gewesen sein. Laut Aussage von Dolores Schmidinger war Otto Schenk nicht der liebe Otti.. Liebe Grüße Otto Luif
Lieber Heinz Sichrovsky,
es gibt einen Satz im zweiten Teil Ihres Newsletters, der das Problem wirklich deutlich macht. "Charakterisierend für den Zugang ist die falsche Weitläufigkeit, die es für provinziell hält, ortsansässige Spitzenkräfte zu beschäftigen, und sich ihr Lob lieber beim deutschen Kleinfeuillton holt." Mich beschlich bei Entscheidungen der Kulturpolitik schon geraume Zeit das Gefühl, man schäme sich des Österreichischen und hielt es nicht für intellektuell wertvoll genug. Und gepaart ist diese Einstellung mit Spuren von Arroganz und einem ausgeprägten Hang zum Erzieherischen und Belehrenden. Auf der Strecke bleibt der Humor, zumindest die österreichische Variante davon.
Ein Beispiel für meine These fand ich in "Stagione 4", dem Magazin des Musiktheaters an der Wien. Anfang Oktober steht "Die Fledermaus" auf dem Programm., wohl im Rahmen des Johann Strauss-Jahres. So weit, so erfreulich. Was ich aber mit einigem Befremden las, ist die beigefügte Trigger-Warnung : "Der Regisseur heißt Stefan Herheim, nicht Otto Schenk." Ich vermute, das sollte lustig gemeint sein, hoffe es zumindest, den ernst nehmen will ich diese Aussage nicht. Das hieße nämlich eine grobe intellektuelle Unterschätzung des Publikums. Wer das Musiktheater an der Wien besuchen will, der weiß, was drin ist, wenn Herheim draufsteht und lässt sich vermutlich freudig darauf ein. Das Positive an dieser Trigger-Warnung ist die Tatsache, dass an dem Monument Otto Schenk auch nach seinem Tod niemand vorbeikommt.
Aber zurück zum Volkstheater. Hier scheint Jan Philipp Gloger einen Weg einzuschlagen, der vielversprechend ist. Das betrifft den Spielplan mit österreichischen Autoren, allen voran Jura Soyfer, aber auch die zu erwartenden Schauspieler. Das Volkstheater wird auferstehen, etwas anderes dürfen wir uns gar nicht vorstellen.
Ich grüße Sie wie immer herzlich und wünsche eine schönes Wochenende.
P.S. War gestern bei Thielemann im Musikverein, ein überwältigender Abschluss der Saison mit Bruckners 6. Symphonie.
Lieber Herr Sichrovsky,
Sie haben ja die neue Direktorin der Josefstadt schon mehrfach mit Vorschusslorbeeren bedacht - trotzdem ist für mich deren Ansage, 40 % des Ensembles zu kündigen, zutiefst widerlich! Stellen Sie sich vor, neue Firmenchefs machen es sich zur Gewohnheit, jeweils die Hälfte der Belegschfaft nach Hause zu schicken...... undenkbar! Wieso also im Kulturbetrieb?
Ich habe schon einmal dafür plädiert, neuen Theaterdirektoren (und innen) vertraglich zu überbinden, das Ensemble nur durch Fluktuation zu verändern, dann würden wir nicht immer wieder mit so eigenartigen (faschistischen) Machtphantasien (die nirgendwo sonst möglich sind) konfrontiert werden.
Mich erinnern solche Allüren fatal an diverse "Machtübernahmen", mein Vater z.B. wurde 1938 als Christlichsozialer sofort aus dem Staatsdienst entfernt.......... Derartiges sollte auch im heutigen Kulturbereich keinen Platz haben!
Als ich 1985 die Geschäftsführung eines größeren Verbandes übernahm, wäre es völlig undenkbar gewesen, mich auch nur von einem Mitarbeiter zu trennen, denn es war ja genau umgekehrt, ich war derjenige, der erst einmal seine Eignung beweisen musste und nicht die bewährten Damen und Herren!
Für den Ruf "Wehret den Anfängen" ist es ja ohnehin viel zu spät (siehe Burg- und Volkstheater), diese neuerlich zur Schau gestellte Präpotenz einer "Dienenden" (was sonst ist eine Theaterdirektorin?) treibt mir die Zornesröte ins Gesicht - die Josefstadt ist viel zu schade für solche Brachialmaßnahmen - wenn auch die Eigentumsverhältnisse klar auf dem Tisch liegen, ein Theater ist in erster Linie dem Publikum verpflichtet und kein Privatimperium der Direktion. Was immer sie in Zukunft leisten wird, die Frau Direktor hat sich für mich bereits jetzt heftig disqualifiziert! Hier ist der "Wurm" genauso drinnen, wie im Rosenkranz!
Kurz zusammengefasst, die Josefstadt steht nicht in St. Pölten, internationaler Ruf der Neuen hin oder her!
Verzeihen Sie meine Emotionen,
mit freundlichen Grüßen,
R. Köck
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Umbruchszeiten in der Josefstadt: Mit September 2026 müssen 40 Prozent des Ensembles gehen (26.06.25)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.26/2025 erschienen.
Lieber Heinz Sichrovsky,
große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Werden es große Ereignisse sein, die nach dem Direktionswechsel in der Josefstadt stattfinden werden? Nach Ihren Spitzentönen beschleicht mich ein -noch- zartes Unbehagen. Gut, es gibt offenbar auch in der Josefstadt Sparzwänge und es ist auch normal, dass die neue Direktion neue Leute mitbringt. Dass aber 40 Prozent des Ensembles gehen müssen, ist schon bemerkenswert. und in einigen Fällen wie bei Marianne Nentwich und Michael König geradezu unverständlich. Auch die Einladung, dass Herbert Föttinger und Sandra Cervik als Gäste "herzlich willkommen" seien, klingt ein bisschen schal in meinen Ohren. Wenn Föttinger sagt, dass es die Josefstadt, wie wir sie kennen, dann in dieser Form nicht mehr gibt, ist das wohl traurige Gewissheit. Mag sein, dass einige Leute darüber erfreut wären, speziell jene, die zuletzt lautstark gegen Föttinger angeschrieben haben. Aber das Publikum hat die "alte" Josefstadt geliebt, ob sie der neuen weiter treu bleiben wird, muss man abwarten. Das wird ganz von dem Gebotenen abhängen. Ein Satz im heutigen Kurierbericht zu Ihrem News-Artikel gibt mir zu denken und macht mich nicht hoffnungsfroh. Herr Leyrer schreibt: "Neu ans Haus kommen etwa zwölf Schauspielende." Abgesehen davon, dass ich von der Verwendung des Partizip Präsens in dieser Form überhaupt nichts halte, weil sie schlichtweg falsch ist, lässt diese Aussage Spielraum für Spekulationen, was denn da auf das Pubikum in der Josefstadt zukommen wird. Wenn's gar schlimm werden sollte, gibt es ja noch einen Ausweg. Man macht Reichenau unter der Leitung von Maria Happel fit fürs ganze Jahr und arbeitet quasi als Dependance der Josefstadt mit all jenen, die im Stammhaus zwar herzlich willkommen sind, aber dann auch wieder doch nicht. Die ÖBB könnten dieses Unternehmen großzügig unterstützen, eine Win-Win-Situation auf allen Ebenen. Naja, so weit wird es wohl nicht kommen. Aber ich hätte mir einen sorgsameren Einstieg von Frau Rötzer gewünscht.
Hoffen wir also das Beste für die Josefstadt, ich grüße Sie wie immer herzlich Riki Pacik
Lieber Herr Sichrovsky, danke für Ihren sehr informativen Artikel. Direktionswechsel an der Burg und am Volkstheater haben sich positiv ausgewirkt. Ich habe meine Abos im Volkstheater wieder bestellt. Voges hat zu Wien nicht gepasst. Sie haben in einem Artikel die Kulturstadträtin verantwortlich gemacht und hatten Recht. Föttingers Spielplan war ambitioniert. Ich lasse mich von der neuen Intendanz überraschen. Föttingers Umgang mit Mitarbeiterinnen dürfte problematisch gewesen sein. Laut Aussage von Dolores Schmidinger war Otto Schenk nicht der liebe Otti. Liebe Grüße Otto Luif
Sehr gute Entscheidung, vor allem was Cervik/Föttinger betrifft
Lieber Herr Sichrovsky!
Eben Ihren Artikel in News gelesen, der sich ja gerade durch alle österreichischen Tageszeitungen zieht. Es mutet seltsam an, dass der scheidende Intendant auf solche Weise zu Wort kommt, man fragt sich warum. Er selbst ist mit Vorwürfen des Machtmissbrauchs konfrontiert sowie übermäßigen Gehaltszahlungen an sich und Konsorten. Es wirkt, als würde Herr Föttinger auf privater Bühne König Lear spielen- oder ist es doch eher „Viel Lärm um nichts“? Marie Rötzer hat das Landestheater Niederösterreich ebenso höchst erfolgreich geführt und eine äußerst kulante Ensembleweiterführung an der Josefstadt beschlossen. 2/3 Übernahme sind doch ein klares Bekenntnis zum bestehenden Ensemble. I.d.R. verläuft die Drittelrechnung: 1/3 bleibt, 1/3 wird mitgenommen und 1/3 kommt neu. Rötzer verlängert hingegen 2/3- der Artikel ist daher aus meiner Sicht missverständlich betitelt und sollte eher lauten „Rötzer behält 30 Ensemblemitglieder an der Josefstadt“. Es ist dies ein deutliches Zugeständnis an das bestehende Ensemble. Dass nicht alle bleiben können und manche enttäuscht sind, wird sich nicht vermeiden lassen. Es geht hier ja schließlich auch um einen „Wechsel“ und eine Neuausrichtung des Hauses auf die man sich sehr freuen darf. Jede Person die sich für diesen Berufsweg entschieden hat, weiß doch um die generelle berufliche Unsicherheit. Warum Ehefrauen von Intendanten o.Ä. ein Bleiberecht haben sollen, erschließt sich mir nicht. Als scheidende Betriebsdirektorin eines vergleichbar großen Hauses, die ihren Posten ebenso von einem Herrn in ähnlichem Alter übernommen hat, kann ich die Coolness mit der Rötzer diesem egozentrischen Wichtigtuer begegnet, nur bewundern. Ich hoffe, dass sie als erste Frau an der Spitze der Josefstadt in Zukunft mehr zu Wort kommen darf, wenn sich der Learsche Sturm wieder gelegt hat.
Freundliche Grüße,
Pauline H.
Sehr geehrte Frau Pauline H. !
Auf Grund Ihres Leserbriefes verstehe ich, daß Sie anonym bleiben wollen…..
Es mutet seltsam an, daß Sie sich auf solche Weise zu Wort melden – auf Grund des Inhaltes frage ich mich, warum ? Die Vorwürfe, die gegen Herrn Direktor Föttinger erhoben wurden, sind nicht bewiesen und es gilt immer noch die Unschuldsvermutung in unserem Staat. Wie sollte sich der scheidende Intendant Ihrer Meinung nach zu Wort melden? Woher nehmen Sie die Behauptung übermäßiger Gehaltszahlungen und wer sind „Konsorten“ ? Wenn Sie schon ein Wort, das aus dem lateinischen abgeleitet ist, verwenden, dann beachten Sie bitte, daß die Mehrzahl Mitschuldiger oder Mittäter bedeutet und Sie damit eine unbekannte Anzahl von Menschen anklagen, die Sie gar nicht kennen ! Herbert Föttinger hat, nur um es zu erwähnen, in „ Viel Lärm um nichts“ großartig gespielt ( habe diese Aufführungsserie mehrmals gesehen ). Auf privater Bühne König Lear zu spielen – ich weiß nicht, ob der Kammerschauspieler, der sowohl den Wiener Schauspielerring sowie den Johann-Nestroy-Ring tragen darf- weiters das goldene Ehrenzeichen um die Verdienste der Stadt Wien ( um nur einige seiner Ehrungen zu nennen) König Lear schon einmal gespielt hat – ich würde mir wünschen, das noch zu sehen.
Wenn Sie schon eine Rolle für Herbert Föttinger vorschlagen – ich wäre für „ Der Zerrissene“, obwohl hier nur der Titel zählt – er hat sich für die Josefstadt förmlich „ zerrissen“ vor Allem in der Pandemie ( ohne Ihn wäre die Josefstadt schon längst nicht mehr, was sie einmal war ) Auch „Der Schwierige“ sowie „Der Unbestechliche“ passen für mich – deswegen gab es meiner Meinung nach ja die Angriffe auf Ihn (viele davon anonym –aber das kenne Sie ja selbst ).
Zu Ihrer Drittelrechnung – naja, das ist so wie mit dem halben Glas, für einen ist es halb voll, für den anderen halb leer. Daß Heinz Sichrovsky sich sicher etwas überlegt hat, als er den Artikel betitelt hat steht für mich außer Frage!
Das Haus braucht KEINE Neuausrichtung! Wozu ? Die Josefstadt war -ist ( noch )- und sollte so bleiben wie seit Jahrzehnten, gut geführt. (Und vergessen wir bitte nicht die Uraufführungen und Auftragswerke, die Föttinger möglich gemacht hat )
Ich bin Ihrer Meinung, daß ein Bleiberecht der Ehefrauen von Intendanten nicht korrekt ist – aber generell jemanden 3 Jahre vor Pensionsantritt, nur weil derjenige Ehepartner des Intendanten ist, zu kündigen, ist auch keine feine Art. Und eine Doyenne – na da will ich gar nicht darüber reden….
Sie bezeichnen sich als scheidende Betriebsdirektorin eines vergleichbar großen Hauses ( wieder anonym) – wie hätten Sie sich gefühlt, 3 Jahre vor der Pensionierung abgeschossen zu werden?
Und eine Bitte – in Leserbriefen darf meiner Meinung nach alles geschrieben werden – nur bitte keine Beleidigungen wie egozentrischer Wichtigtuer ! Als
Betriebsdirektorin ( Sie machen sich in Ihrem Leserbrief ja selbst wichtig…. ) sollten Sie, wie Sie schreiben, Coolness ( was für ein Wort für meine arme Buchhändlerseele ) an den Tag legen.
Ich hoffe Ihr leerer schaler Sturm im Wasserglas legt sich
Freundliche Grüße
Gunnar Grässl
Sehr geehrter, von mir überaus geschätzter Herr Sichrovsky !
Eine Antwort von mir auf in Facebook gestellter Frage: ( passt zu Ihrem Interview mit Herrn Direktor Föttinger )
Großes Theater, kleine Freuden… Ach wie schön so ein Besuch im Theater doch sein kann. Wann fühlt sich Theater denn für euch wie im Himmel an? 🥰✨... Eure Anfrage auf Facebook
Seit Jahrzehnten fühlt sich ( fast ) jeder Besuch in der Josefstadt für mich wie der Himmel oder eine Stufe darüber an - bin sehr sehr traurig daß das unter der neuen Direktion nicht mehr so sein wird - Viele großartige Schauspieler werden aus dem Paradies der Josefstadt gefeuert - das beste Ensemble von Wiens Theatern das ich kenne wird von der neuen " Göttin " gnadenlos zerstört - sogar vor Erzengeln wie der göttlichen Doyenne wird nicht Halt gemacht - und kurz vor der himmlischen Pension stehende Engel bekommen kein himmlisches Manna - sondern werden verbannt. ( Trauer muß Elektra tragen ! ) Meine Tränen benetzen schon jetzt die Stühle meiner geliebten Plätze der ersten Reihe wenn ich an die Folgen dieser Vertreibung aus dem Paradies denke. Schauder ergreift mich. Leb wohl mein geliebter Himmel.................
p.s: Gibt es Ihren Artikel auch in gedruckter Form ?
♥lichst
Mit freundlichen Grüßen,
Gunnar Grässl
Buchhändler in Pension
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Internet-Kampagnen, gegen die man sich wehren kann (18.06.25)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.25/2025 erschienen.
Lieber Heinz Sichrovsky,
gleich beim Bekanntwerden des - ich nenne es erst einmal - seltsamen Vorgehens des Leykam Verlages gegenüber Gertaud Klemm, habe ich erwartet und gehofft, dass Sie sich dieses Themas annehmen werden. War ja sozusagen aufgelegt. Und nun, da ich Ihre Spitzentöne gelesen habe, sitz ich da und grüble darüber, wie wichtig diese Anthologie mit dem für manche vielleicht vielversprechenden Titel "Pen!smuseum" eigentlich ist.
Zuerst habe ich einmal im Duden das Wort "Anthologie" nachgeschlagen.
Dort steht lapidar (Gedicht)sammlung; Auswahl. Das wäre ja schon einmal ein guter Ansatz, an die Sache heranzugehen. Noch leben wir im Zeitalter der Meinungsfreiheit und da müsste es doch möglich sein trotz innerfeministischen Differenzen, frei zum Thema schreiben zu dürfen.
Wobei sich mir nach dem schon zitierten Titel das Thema nicht ganz erschließt. Aber die Macht der Sozialen Medien macht es möglich, dass ein Verlag vor Userinnen in die Knie geht, die nicht einmal den Beitrag selbst, sondern einen drei Jahre alten Kommentar zum Anlass nehmen, um "erfolgreich" zu intervenieren. Da stellt sich mir auch die Frage, wieviel Macht haben die beiden Herausgeberinnen? Offensichtlich zu wenig oder es fehlt der Wille zur Solidarität. All das ist nicht neu in Literaturbelangen, wie Sie richtigerweise schreiben. Erfreulich ist es nicht.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag und grüße Sie wie immer herzlich, Riki Pacik
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Graz und die Folgen (13.06.25)
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Sehr geehrter Herr Sichrovsky,
zunächst meine herzlichste Gratulation an Ihre Tochter zur bestandenen Matura. Möge ihr Lebensweg weiterhin von Erfolg und Freude begleitet sein!
Zu Ihrer Frage, ob es Mobbing auch zu Ihrer Zeit schon gegeben hat: Diese kann ich im Gegensatz zu Ihnen mit einem klaren "Ja" beantworten. Nicht nur, weil ich - ein paar Jahre jünger als Sie - es selbst erlebt habe, sondern weil es Mobbing einfach immer schon gegeben hat, auch wenn man es natürlich nicht so nannte. Denken Sie nur an Nestroys "Talisman" oder das Lied "Rostiger, die Feuerwehr kummt" von Arik Brauer, das Sie sicher auch kennen. Neu ist, daß die ehemals Gemobbten Jahre später zum Gewehr greifen und wahllos Unbeteiligte töten, obwohl Mobbing natürlich an niemandem spurlos vorübergeht. Und daß es früher keine Ego-Shooter-Spiele am Computer gab, die zur Eskalation psychischer Probleme beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
Regina Paril-Fellner
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Die Probleme und Benefizien der fast schon wieder beendeten Festwochen (11.06.25)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.24/2025 erschienen.
Eigentlich wollte ich zu den diesjährigen Festwochen nichts mehr schreiben. Sie haben in Ihren Spitzentönen so ziemlich alles gesagt, was zu diesem Thema von Belang ist, und das Zitat von Elfriede Jelinek ist traurig genug.
Nun kam ich aber per Zufall zu einem Beitrag in "Kultur heute" auf ORF III mit Milo Rau, der sich zu den Vandalenakten gegen die Plakate der Wiener Festwochen äußerte. Da konnte ich meinen oben erwähnten Vorsatz leider nicht mehr durchhalten. Natürlich ist es empörend, wenn Plakate heruntergerissen , beschmiert, verunstaltet, ja sogar angezündet werden. Aber die Taktik des Milo Rau stößt mir doch etwas sauer auf.
Einerseits spricht er von eine Kampagne, was automatisch bedeutet, dass er sich selbst nicht so sicher ist, dass die Zeiten vorbei sind, in denen es homophobe, misogygne, rassistische - die Negativliste wäre lang - Menschen in unserer Gesellschaft gibt, wie er in dem Beitrag behauptet. Und er weiß genau, dass er mit seinen Plakaten provoziert.
Nicht nur eine Minderheit. Aber wenn genau diese Minderheit in der erwarteten Weise auf diese Provokation reagiert, stöhnt er gequält und wehleidig auf:" Ich dachte diese Zeiten wären vorbei!" und gibt sich empört. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der schweigenden Mehrheit in Wien diese Plakate einerseits relativ wurscht sind, weil sie die Festwochen sowieso nicht interessieren und andererseits genauso wie ich diese Plakate für die Wiener Festwochen ziemlich unpassend finden.
Vielleicht bin ich hoffnungslos von gestern, aber ich habe von den Wiener Festwochen ein anderes Bild vor Augen, als das, welches Milo Rau der Gesellschaft anbietet. Darf ich Ihre Worte aus Ihrem Foyer über Ayubs "Weiße Witwe" aus "Kultur heute" zitieren? Sie sprechen von Diskursgequatsche und Berufspubertät. Langsam und immer mehr beschleicht mich der Verdacht, dass auch Milo Rau in seinem Wirken bei den Wiener Festwochen zwischen diesen beiden Begriffen gefangen ist. Was ich Milo Rau auch noch mitgeben möchte: "Die Liebe ist ganz woanders zuhause als in der von ihm ausgerufenen Republik der Liebe". Und nach den Geschehnissen der vergangenen Woche halte ich es mit Elfriede Jelinek:
"Tristis est anima mea."
Alles Liebe Riki Pacik
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Harte Verluste - Agenten im (Zwie)licht (06.06.25)
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Sehr geehrter Herr Sichrovsky,
Beim Lesen Ihres Newsletter dachte ich mir, dass das kleine und leider nicht so bekannte jährliche Festival unserer Cello-Tochter Harriet auf Burg Feistritz Sie vielleicht auch interessieren könnte....es findet nur einen Katzensprung über dem Berg von Semmering und Reichenau im Wechselland /Bucklige Welt statt auf unserer schönen Burg Feistritz, und das schon seit 14 Jahren.
Harriet hatte vor wenigen Tagen einen schönen Bericht darüber im Rubato Radio Klassik/Stephansdom....den Link schicke ich Ihnen auch noch.
mit freundlichen Grüßen aus den alten Mauern,
Barbara Krijgh-Reichhold
Lieber Heinz Sichrovsky,
das Schlimme ist, dass die Zahl derer, die wir geliebt, verehrt, bewundert haben und die jetzt nur mehr in unserer Erinnerung weiterleben, immer größer wird und die Einschläge uns altersmäßig immer näher kommen. Dazu kommen die Zweifel, ob diese für unsere Generation prägenden Persönlichkeiten auch weiterhin im kollektiven Gedächtnis bleiben werden. Wer hat wohl generationenübergreifende Chancen? Da muss man noch gar nicht an Monteverdi denken. Wer braucht heute noch das unglaubliche und von Begeisterung getragene Wissen eines Marcel Prawy, wo es doch die KI gibt? Da bekommt man mittlerweile in Windeseile, alles was man zu wissen begehrt. Oder auch nicht. Denn den sprühenden Geist eines Marcel Prawy wie auch eines Karl Löbl kann wohl keine KI ersetzen. Sie nennen in Ihren Abschiedsworten für Hilger, Kupfer und Seitter viele berühmte Namen. Darunter auch Elina Garanca. Sie gibt im heutigen Sonntagskurier ein bewegendes Interview, das sehr viel über unsere Zeit aussagt und wie ich meine, gut zu Ihrem Newsletter passt. Was sie über Inszenierungen sagt, die sie manchmal hasst, sollten sich Operndirektoren und Regisseure zu Herzen nehmen. Sie legt Zeugnis ab über eine große Zumutung für die Sänger und Sängerinnen und letztendlich auch für das Publikum. Wenn eine der größten Sängerinnen der Gegenwart solche Worte findet, ist das schon bedenkenswert. Genauso wie ihr Engagement für die Jungen ihrer Zunft bewundernswert ist. Man darf sich auf die kommenden Konzerte wohl freuen.
Damit schließe ich mit einem positien Ausblick und grüße Sie wie immer herzlich Riki Pacik
Lieber Heinz Sichrovsky; DANKE für die schätzenden Zeilen zu Ernst. Besonders möchte ich ihnen danken, dass sie Alfred Hrdlicka erwähnt haben, er war der wohl prägendste Künstler für Ernst.
Als Familie sind wir noch in einer Ohnmacht der Trauer gefangen und hoffen, den Schmerz in Dankbarkeit für alles, was wir mit Ernst erleben durften, zu wandeln.
Liebe Grüße, Karoline Hilger-Bartosch
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Die große, glückliche Sause der Wiener Festwochen (04.06.25)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr.23/2025 erschienen.
Lieber Heinz Sichrovsky,
es ist schon erstaunlich. Milo Rau veranstaltet seine zweiten Festwochen und es gibt keine Aufregung darüber, was während dieser Festwochen passiert. Die teilweise heftigen Debatten des Vorjahres sind irgendwie in gleichgültiger Ergebenheit versunken. Nicht einmal die Aufführung von Elfriede Jelineks "Burgtheater" brachte die vielleicht vom Intendanten gewünschte Empörung. Die Veranstaltungen sind trotzdem offenbar gut besucht, das ist nicht nichts. Aber wenn man nicht mehr ganz so jung ist, erinnert man sich wie Sie an künstlerische Weltklasseereignisse, die bahnbrechend waren. Ihre Frage, was denn die Festwochen wollen, ist nicht so leicht zu beantworten. Man rührt offenbar ein bisschen in den Wunden der Gesellschaft, versucht ein bisschen Tumult anzuzetteln und spricht pathetisch von Liebe. Diese Strategie scheint es zu schaffen, für den kommerziellen Erfolg genügend Leute anzuziehen. Vielleicht!
Aber was hat das mit "Wiener Festwochen" zu tun? Barbara Beer schrieb im Kurier nach der Eröffnung vor dem Wiener Rathaus: "Eine Festwocheneröffnung für alle? Naja." Genauso sehe ich den Verlauf dieser Festwochen., nämlich "naja". Niemand regt sich mehr auf, niemand strahlt in überschäumender Freude über kulturelle Höhepunkte. Festwochen für alle Wiener? Naja. Am Ende Ihrer Ausführungen überkommt mich ein leiser Schrecken. Sie erwähnen Intendant Markus Hinterhäuser mit Castelluccis magischem Gluck-"Orpheus" in Wien von 2015. Dann ging er nach Salzburg. Wäre es denkbar, dass Milo Rau vielleicht einmal Nachfolger von Markus Hinterhäuser in Salzburg wird? Ihm selbst würde das sicher gefallen, da gäbe es genug Potential für Aufregung. Aber nein, diese Vision will ich schnell wieder verschwinden lassen zu Gunsten von "Wien, Wien nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein:" Die Wiener Festwochen halten das aus. Eine Weile.
Ich grüße sie wie immer herzlich, schönes Pfingstwochenende Riki Pacik
Guten Morgen – in Budgetlochzeiten hoffe ich der zuständige Minister wird auch bei den Festwochen den Sparstift ansetzen! Feiertagsgrüße von einem der die Festwochen seit den 1960ger Jahren besucht und auch die von Ihnen genannten „Sternstunden“ der Ursula Pasterk erlebte – Fritz Krammer