- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Grünes Blaublut – das Volkstheater lebt wieder (29.08.2025)
- Heinz Sichrovskys Artikel über Jan Philipp Gloger und das Volkstheater Wien
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Salzburger Festspiele – Wohin steuert die Schauspielsparte? (27.08.2025)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Bohrn Menas sind zu loben – Salzburg ebenfalls (22.08.2025)
- Heinz Sichrovskys Interview mit Rudolf Buchbinder (14.08.2025)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Ewige Operette – ewige Philharmoniker (14.08.2025)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Laura Laabs' Debütroman „Adlergestell“ – Mehr als Nostalgie und Abrechnung (13.08.2025)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Die besseren „Letzten Tage“ – Lieber Kunst als Blockbuster (08.08.2025)
- Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Wenn nur noch die Falschen das Richtige sagen (06.08.2025)
- Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Gemeingefährlicher „Aktivismus“ – Die Kunst muss gewinnen (01.08.25)
Sehr geehrter Herr Sichrovsky,
als ich unlaengst bei meinen Schopenhauer-Recherchen im internet auf den unten "angehaengten" Artikel stiess, musste ich natuerlich an Sie denken - hoffe, Ihnen damit eine kleine Freude & ein "Lesevergnuegen" zu machen!
(Referenz: Karl May. Ein kurzes Wort zu seinem Jahr. In: Schopenhauer-Jahrbuch 96, 2014, 167-171.)
MfG,
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Grünes Blaublut – das Volkstheater lebt wieder (29.08.2025)
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank!
sg hr sichrovsky
die wurmbrand freiherren-familie ist wohl stärker in der stmk als in
wien historisch verankert. in der grazer innenstadt gibt es eine
wurmbrandgasse.
in wien hat es zuvor nur ein bekannter cafetier-name (eigentümer des
cafe landtmann) dzt zu fussballer-ehren gebracht und der spielt jetzt
in der dt bundesliga.
karel schwarzenberg, der adoptierte aus einer nebenlinie, war nie
österreicher oder gar deutscher, sondern tscheche und schweizer und
hat daher - nach langen jahren - auch ca 80 % der ehemals in
tschechien gelegenen schwarzenberg'schen besitzungen zurückerhalten,
wahrscheinlich auch seine beachtlichen politischen tätigkeiten für
tschechien beachtend.
ich hatte gelegenheit, diesen wirklichen "herren" längere zeit im
small talk kennenzulernen: ein reiner genuß, auch einen "ganz
normalen" und überaus gescheiten menschen hinter seinen titeln kennen
zu lernen.
bei karl habsburg haben sie seine "überflüssigkeit" für die 2.republik
übersehen. sein vater dr otto h, obwohl nicht österreicher, sondern
bayer und europa-abgeordneter, hatte intellektuell wohl wesentlich
mehr am kasten.
karl gehört wohl eher in die kategorie seines vorvorvorgängers kaiser
ferdinand, der 1848 zugunsten seines verwandten franz josef (1)
abdanken musste.
lg w seles
Heinz Sichrovskys Artikel über Jan Philipp Gloger und das Volkstheater Wien
Hier geht's zum Artikel: Volkstheater Wien: Jan Philipp Gloger – frische Kraft im Abstiegskampf
Ich bin ausnahmsweise, was den Gloger betrifft, nicht Ihrer Meinung. Lg RG
Sehr geehrter Herr Sichrovsky,
ich bin seit ewigen Zeiten Burgtheater-Wahlabonnent und ungefähr Ihr Alter.
Ihre gehässigen Worte über den bisherigen Volkstheater-Direktor im News von dieser Woche kann ich in keiner Weise nachvollziehen.
Ich habe leider erst im letzten Jahr seiner Intendanz drei Stücke gesehen, war begeistert und das Haus war voll (obwohl keine leichte Kost).
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Christian Gruber
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Salzburger Festspiele – Wohin steuert die Schauspielsparte? (27.08.2025)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 35/2025 erschienen.
Lieber Heinz Sichrovsky,
eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass die Salzburger Festspiele die Auslastung der gerade zu Ende gegangenen Festspiele bekanntgeben, um Ihnen zu Ihren Spitzentönen zu schreiben. Heute war es so weit. 98% Auslastung!!! Warum mir das so wichtig war? Weil ich doch mit Ihnen einer Meinung war, dass diese Festspiele eine besondere Qualität hatten und durchaus Erfreuliches boten, finster und aufregend, wie Sie in einem Ihrer Newsletter schrieben. Etwa zeitgleich mit Ihren Spitzentönen zum Thema "Schauspiel" bei den Festspielen durfte ich jedoch im Standard folgende Überschrift lesen. "Unterdurchschnittliche Salzburger Festspiele" Untertitel: "Wenig Innovatives, mangelnde Diversität: ein Resümee in sechs Punkten" , wobei die Punkte 1 bis 5 durchaus nachvollziehbar waren. Im Punkt 6 wurde die Diversität angesprochen und dabei filel der elementare Satz der Politikwissenschafterin und Ökonomin Gabriele Michalitsch: Es ist ein patriarchalisch-kapitalistisches weißes System." Warum liegt mir jetzt ein herzhaftes "Na und?" auf den Lippen? Damit erklärt sich auch mein Interesse an der Auslastung. Es dürfte dem zahlenden Publikum offenbar sehr viel an der künstlerischen Qualität und den zahlreichen großartigen Aufführungen liegen und weniger an der " Diversität, bei der die Salzburger Festspiele im Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen jedenfalls das Schlusslicht bilden". Das ist sicher sehr schade, doch es gibt Hoffnung. "Am Ende eines dreitägigen Symposions - mit Beiträgen unter anderem von Milo Rau oder Kurdwin Ayub - wurden Forderungen an die Festspiele formuliert. Etwa die Erstellung eines verbindlichen Leitbildes, einer Kanonerweiterung oder eine Quote für einen höheren Anteil von Frauen". Dies ist ebenfalls im Standard nachzulesen. Das macht aber nichts, denn im Vertrauen darauf, dass Markus Hinterhäuser seine Pläne für die Festspiele im nächsten Sommer konsequent umsetzen wird, kann man sich wohl auf ein großartiges Programm mit wunderbaren Künstlern freuen.
Ich grüße Sie wie immer herzlich und wünsche Ihnen einen guten Start in den September, Riki Pacik
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Bohrn Menas sind zu loben – Salzburg ebenfalls (22.08.2025)
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Sichrovsky, nun zurück aus Salzburg, muss ich Ihnen meinen Beifall zu den Gedanken der "Unschuldsvermutung" aussprechen.
Vorschlag: anstelle der Unschuldsvermutung eine SCHULDVERMUTUNG zu äußern?
Mit besten Grüßen
Hildegard Bawitsch
Lieber Heinz Sichrovsky,
nicht ganz eine Woche vor Ihrem aktuellen Newsletter über die Salzburger Festspiele fand sich in meinem Email-Posteingang ein Falter.maily, verfasst von Tessa Szyszkowitz, das mich doch einigermaßen in Erstaunen versetzte. Unter der Überschrift „Die Salzburger Festspiele schreien nach mehr Frauen in kreativen Positionen“, beklagt die Verfasserin die männliche Vorherrschaft bei den Salzburger Festspielen seit ihrer Gründung, aber besonders den Ist-Zustand unter der Intendanz von Markus Hinterhäuser. Nun waren Sie ja bei einigen Premieren in Salzburg anwesend, haben Sie die Schreie der Festspiele gehört? Oder doch nur die Jedermann-Rufer, auch wieder nur Männer! In Ihrem Newsletter nehmen Sie eindeutig Stellung zu den diesjährigen Festspielen und dem ist aus meiner Sicht auch nichts hinzuzufügen.
Aber nun komme ich zum Ende des erwähnten „maily“. Hier wird das Interview mit Pia Janke zitiert, das kürzlich im Standard zu lesen war. Janke habe „auch ein Community Manifest gestartet, das alle einlädt, inklusiver über die Festspiele nachzudenken. Auf der Webseite tickt eine Uhr. Es gibt – Stand Sonntag – seit 38346 Tagen keine Intendantin in Salzburg. Schlimm“, Zitat Ende.
Es tickt also eine Uhr! Es könnte auch eine Uhr ticken, wenn am Sonntag die 800. Jedermann-Vorstellung seit 1920 über die Bühne gehen wird und Jedermann noch immer keine Frau ist. Es wird spätestens zum Neujahrskonzert wieder eine Uhr ticken, wenn mit Yannick Nézet Séguin ein Mann am Dirigentenpult stehen wird! Und es wird erst recht eine Uhr ticken, wenn – Gott behüte – für das Neujahrskonzert 2027 wieder keine Dirigentin bekannt gegeben wird. Alles schlimm? Mitnichten. Das diebezügliche Wehklagen gehört ja fast schon zur österreichischen Folklore. Derweilen erfreut sich das Publikum an außergewöhnlichen Festspielen, dem Philipp Hochmair sei sein Triumph als Jedermann gegönnt und das Neujahrskonzert spielt sowieso in einer eigenen Liga. Kommt Zeit, kommt Frau!
Ich wüsste eine tickende Uhr zu erwähnen, die leider auch zu den diesjährigen Festspielen gehört. Während Pro-Hamas-Aktivisten die Eröffnung störten, tickt die Uhr weiterhin unaufhörlich für die immer noch in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln. Wie viele Tage schon?
Ich grüße sie wie immer herzlich, verzeihen Sie die späte Stunde und haben Sie einen schönen Sonntag, Riki Pacik
Ja – Andrea Breth Schauspieldirektor in Salzburg (?) … Wahrscheinlich ein unmöglicher Traum … Wie schade!!!
Gruß … Otto Schwarz
Warum gibt’s keine Klarnamenpflicht???
Politiker unfähig, feig, bequem, langsam???
Eine Liste die sehr lange ist.
Beste Grüße
Christine Nemeth
Heinz Sichrovskys Interview mit Rudolf Buchbinder (14.08.2025)
Hier geht's zum Interview: Rudolf Buchbinder: „Im Kopf spiele ich 24 Stunden“
Ich war zweimal beim Musikfestival in Bitola (Nordmazedonien) eingeladen und habe den Klavierwettbewerb für Kinder besucht. Viele begabte Kinder, die ihre Freizeit mit Hingabe mit Klavierspiel verbringen. Ein Genuss. Buchbinders Aussagen sind goldrichtig!
Rudolf Gindlhumer
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Ewige Operette – ewige Philharmoniker (14.08.2025)
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank!
Ich liebe auch die Operette sehr, manchmal sogar mehr als die Oper, denn die Operette ist eine Oper, die Spaß machen will.
Was die Salzburger Festspiele betrifft, habe ich kürzlich das Büro der Salzburger Festspiele und deren Facebook-Seite kontaktiert und vorgeschlagen, eine besondere Veranstaltung zu Ehren von Peter Simonischeks 80. Geburtstag am 6. August 2026 in das Programm für den 6. August 2026 aufzunehmen.
LG Tatiana Messner
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Laura Laabs' Debütroman „Adlergestell“ – Mehr als Nostalgie und Abrechnung (13.08.2025)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 33+34/2025 erschienen.
Lieber Heinz Sichrovsky,
kann Begeisterung ansteckend sein? Sie kann. Ihre aktuellen Spitzentöne beweisen es. Eigentlich begann es ja schon beim Bachmann-Wettbewerb. Ich habe das Buch damals gleich vorbestellt und werde es morgen in der Buchhandlung abholen. Was kann ich Ihnen über ein Buch schreiben, das ich noch nicht gelesen habe? Ich habe mir erlaubt, Ihre Spitzentöne an eine gute Freundin in Dresden weiterzuleiten. Ich wollte wissen, wie sie die Aussagen der Autorin und Ihre Ansicht dazu aus der Sicht der Zeitzeugin der Wende und den seither vergangenen Jahren beurteilt. Sie und ihr vor kurzem verstorbener Mann waren ja hautnah an den Geschehnissen dran. Mein Mann und ich haben die beiden 1991 beim Brückenwirt in Aigen im Ennstal während ihrer ersten privaten Auslandsreise in den Westen kennengelernt. Der Mann fuhr früher zur See und hatte mehr von der Welt gesehen, wie andere DDR-Bürger. Aus diesem ersten geradezu beglückenden Treffen entstand eine anhaltende Freundschaft mit vielen Besuchen und Gegenbesuchen in Wien und Dresden. Nun wollte ich die Expertise unserer Freundin einholen und sie ist in jeder Hinsicht erste Adresse, hat sie doch bis zu ihrer Pensionierung an der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden gearbeitet.
Nun komme ich aber zu meiner Anfangsfrage zurück und darf sie auch im Sinne meiner Freundin mit "Ja" beantworten. Sie freut sich über das Interesse von Lesern, die nicht in der DDR aufgewachsen sind, speziell der Österreicher. Die Einschätzung von Laura Laabs "Deutschland ist das Land, das die Chance, ein besseres zu werden, immer wieder verpasst" trifft ihrer Meinung nach unglaublich ins Schwarze. Sie schreibt mir, "Damit ist die Geschichte Deutschlands seit dem 1. Weltkrieg haargenau umrissen. Man hätte es nicht treffender formulieren können. Und das hat Heinz Sichrovsky richtig erkannt. Richtig gut!" Und somit hat sie wie ich beschlossen, das Buch zu kaufen und zu lesen. Mit all der vorauseilenden Begeisterung. Sie haben die Latte hoch gelegt mit Ihrem Schlussatz: "Und das Buch, mit dem Ingeborg Bachmann so viel Vergnügen hätte wie Erich Kästner oder Kurt Tucholsky, wird ultimativ zur Lektüre empfohlen."
Meine Dresdner Freundin und ich folgen Ihrer Empfehlung und grüßen Sie beide herzlich, Riki Pacik
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Die besseren „Letzten Tage“ – Lieber Kunst als Blockbuster (08.08.2025)
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank!
Lieber Herr Sichrovsky!
Ich bin ihnen immer wieder dankbar, daß Sie an Paulus Manker erinnern. Wenn ich zusehen muss, mit welchen kulturellen Inselbegabungen sich unsere mutlosen Kulturpolitikerinnen schmücken um der selbsternannten Kulturelite zu gefallen, könnte ich heulen.
herzlich
Klaus Schauer
Lieber Heinz Sichrovsky,
am Wochenende gönne ich mir gern die "Salzburger Nachrichten" für meine sonntägliche Frühstückslektüre. So auch gestern und dabei fiel mein Blick auf folgende Überschrift im Kulturteil: "Wir bräuchten Kulturpolitiker, die aus der Branche kommen". So wird Daniel Froschauer zitiert, im Artikel ergänzt er diese Aussage mit den Worten "Ein Politiker müsste das mitbringen, bevor er in diese Position kommt, und nicht im Nachhinein dann lernen. Wer es mit Institutionen wie Salzburger Festspielen, Bundestheater-Holding oder Wiener Staatsoper zu tun habe, müsste deren Strukturen wie seine Westentasche kennen." Seine Worte sind auf die Musik gemünzt, betrifft aber wohl alle Bereiche der Kultur. Ich fand Froschauers Aussage die perfekte Antwort auf Ihre im Newsletter geäußerte Unsicherheit, was sie trotz anhaltender Ärgernisse vom Pop-up Kulturpolitiker Babler halten sollen. Es bleibt mir bis heute ein Rätsel, warum Babler ausgerechnet Kulturminister werden wollte. Es ist ja fast greifbar, wie sehr er mit der Materie fremdelt. Ihr verhaltenes Lob für ihn lässt mich an das berühmte Zitat von Torbergs Tante Jolesch denken. "Gott soll einen hüten vor allem , was noch ein Glück ist.
In diesem Sinne grüße ich Sie wie immer herzlich und wünsche Ihnen eine gute Woche, Riki Pacik
Lieber Heinz Sichrovsky,
fast möchte ich mich entschuldigen, dass ich Ihnen schon wieder schreibe. Aber meine schon oft erwähnte morgendliche Zeitungslektüre treibt mir eine zarte Zornesröte ins Gesicht. Im Standard gibt es heute ein Interview zu lesen, das Frau Affenzeller mit der Universitätslehrenden Pia Janke führte. Was in aller Welt ist eine "Universitätslehrende"? Gibt es folgerichtig dann auch "Universitätsstudierende"? Aber gut, Frau Pia Janke will mit einem Forschungsprojekt zur Erneuerung der Salzburger Festspiele beitragen.
Als Überschrift für dieses erhellende Interview wählten die beiden Frauen "Der 'Jedermann' feiert überkommene Frauenbilder". Das ist doch einmal ein ganz neuer Ansatz. Im Interview folgt viel Übliches zu dem Thema "Diversität" und ich zitiere " Programmatik, Strukturen, Hierarchien, Spielplangestaltung, Ästhetik und Publikum. Ziel sei es, mit Wissenschafterinnen, Wissenschaftern, Künstlerinnen und Künstlern Manifeste und Visionen für Transformationen zu entwickeln." Beim Wort "Manifeste" werde ich hellhörig. Ich muss dabei zwangsläufig an die "neuen" Wiener Festwochen unter Milo Rau denken. Will man in Salzburg den gleichen revolutionären Mummenschanz mit Kongressen und Prozessen, den Milo nun schon das zweite Mal in Wien produzierte? Sie erwähnen in Ihrem Newsletter einige Fehlentwicklungen bei den Wiener Festwochen.
Gerade die diesjährigen Salzburger Festspiele haben herausragendes Format bewiesen. Sie waren selbst bei den wichtigsten Premieren. Hatten Sie das Gefühl, dass sich" kulturinteressierte Menschen von den Festspielen abgewendet haben, nach dem Motto, dann soll es halt ein Museum bleiben"? Ich zitiere hier eine Frage von Frau Affenzeller. Gegen Ende des Interviews widmet man sich noch einmal dem "Jedermann". Man kritisiert das "alljährlich gefeierte Narrativ : Der Mann ist der Chef, der Rest Beiwerk"und man beklagt dass der Text "ein Stück Rekatholisierung sei, eine Wiederverpflichtung zu Gott und die Wiederherstellung eines patriarchalen Kosmos". Ja, das Stück ist eigentlich furchtbar, aus vielerlei Gründen. Aber man sollte das in Scharen kommende Publikum intellektuel nicht unterschätzen, es weiß die Rolle des Jedermann und die der Buhlschaft schon richtig einzuordnen. Ob man das Stück mag oder nicht, es gehört zu den Salzburger Festspielen, und die sind künstlerisch erwiesenermaßen weit mehr als der "Jedermann".
Und so möge es auch in Zukunft bleiben.
Ich grüße Sie wie immer herzlich Riki Pacik
P.S. Ich habe ursprünglich in meinem Zitat "Wissenschaftler" geschrieben, im Interview ist das Wort ohne l geschrieben. Habe extra im österreichischen Wörtebuch nachgeschaut: beides ist möglich. Ich hatte schon Angst, ich müsste auch Künster statt Künstler schreiben.
Lieber Heinz Sichrovsky !
Herzlichsten Dank für Ihren Artikel „Eine Bühne für Manker“! Es ist eine Schande, daß dem Genie kein Spielort zur Verfügung gestellt wird. (Dafür wird in jedem Kuhstall schon absonderliches Theater gespielt). Nach seinem Erfolg mit „Alma“ glaubte ich kaum, daß Manker das noch überträfe – aber siehe da – es ist ihm meiner Meinung nach als Einzigem gelungen „Die letzten Tage der Menschheit“ (für mich unaufführbar) sehenswert auf die Bühne zu bringen. Daß Manker derzeit in Isolationshaft lebt ist nicht nur ein Skandal sondern schlichtweg Kastration am potentesten Genie unserer Zeit. Daß er schwierig sein kann ist bekannt – aber liegen Genie und Wahnsinn nicht dicht nebeneinander? Die Hoffnung stirbt zuletzt aber im Moment bleibt bei unseren Kulturverstümmlern nur ein Rest von Schweigen …
und bei mir Unverständnis …
♥lichst
Mit freundlichen Grüßen,
Gunnar Grässl
Heinz Sichrovskys Spitzentöne: Wenn nur noch die Falschen das Richtige sagen (06.08.2025)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 32/2025 erschienen.
Sehr geehrter Herr Sichrovsky!
Vor einem Vierteljahrhundert hat Alice Schwarzer "Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz" geschrieben. Damals schon empfehlenswert, aber zu wenig beachtet.
Trump wird nun "Demenz" attestiert. Schon in seiner ersten Amtszeit zeigte er alle Symptome des Malignen Narzißmus und es hat mich gewundert, daß die allgegenwärtigen Psychiater in den USA nicht aufgeschrieen haben. Aktuell wieder beim Zollstreit zu bemerken....
Mit den besten Wünschen und freundlichen Grüßen
Maria Sokop
Lieber Herr Sichrovsky,
indem ich Ihren skeptischen Gedanken zumeist beitrete, drängt es mich, darauf hinzuweisen, dass z.B. die in Wien regierende SPÖ fast alles dafür und kaum etwas dagegen getan hat, dass die "Falschen" einen bunten Strauß von Argumenten zugespielt bekamen!
Ein kleines, vielleicht unbedeutendes Erlebnisnis treibt mir dennoch die Zornesröte ins Gesicht und erinnert mich an die Aussagen Sloterdijks in seinem Buch "Zorn und Zeit":
Gestern war ich wieder einmal wegen eines Arztbesuches in Wien und stand in der Mariahilferstraße beim ehemaligen Kaufhaus Stafa, um auf die Grünphase für uns Fußgänger zu warten. Trotz Querverkehrs schlenderte, ohne auch nur einen Augenblick anzuhalten, ein Paar über die rote Kreuzung, Weitere taten es ihnen gleich. Alle, aber auch alle waren leicht als muslimische Menschen (den besseren Begriff Mitbürger verweigere ich) zu identifizieren!
Weit und breit niemand, der so einem gesellschaftsschädigenden, regelmissachtenden Treiben Einhalt gebieten würde. Dass solches Verhalten (auch in anderen, vielleicht wichtigeren Bereichen), auch zur Korrumpierung vieler "Regelwilliger" beiträgt, darf stark angenommen werden! Die SPÖ in Wien hat zugesehen, wie (meist) muslimisch dominierte Parallelgesellschaften ihre eigenen Regeln installiert haben - als früher noch im 15. am Reithofferpark Wohnender, könnte ich Ihnen stundenlang schildern.........
Die Weigerung der Gewählten, regelbasiertes Zusammenleben zu fördern und notfalls auch konsequent und nachhaltig (=dauernd) einzufordern, hat jenen alle Argumente in die Hand gegeben, die über diesen Weg an die Macht drängen. Wer ein politisches Vakuum schafft, braucht sich nicht zu wundern, wenn dieses auch wieder durch andere Inreressen gefüllt wird - gerade Politiker sollten das (durch viele Beispiele aus der Vergangenheit) stark verinnerlicht haben!
Der von Sloterdijk herbeigesehnte "Heilige Zorn" ist scheinbar aus wahltaktischen Gründen völlig aus der Politik verschwunden - nur nicht aus jener der FPÖ, die ihn stellvertretend für viele durchaus ehrbare Büger artikuliert (ich bin übrigens KEIN FPÖ-Wähler und verabscheue deren Kurs zutiefst!).
Babler hätte auch meiner Meinung nach die kriminellen Störenfriede in Salzburg als solche benennen und kein Diskussions-Angebot abgeben sollen. Diese "Allesverstehenskultur" hat den "Heiligen Zorn" völlig aus unserer Kultur verdrängt und verhindert, unrechte Ansichten und Aktionen auch als solche zu benennen. Ihr berechtigter Kampf - nahezu alleine auf weiter (Medien-) Flur, ist für mich ein beredtes Beispiel: Auch der Journalismus hat sich schon so an gesellschaftlich nicht zu rechtfertigende Übergriffe gewöhnt, dass überall Entschuldigungen gesucht werden, wo es in Wahrheit keine gibt!
"Wehret den Anfängen" wurde aus meiner Beobachtung schon zu Beginn der 70-er-Jahre gekippt und durch einen wahltaktischen Schmeichelkurs (siehe Minister Broda) ersetzt.
Ich hoffe, Ihren Ansichten nicht zu stark zuwider zu laufen und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
DI Rober Köck
Guten Tag,
also die hier geschumpfene SPÖ kann nicht an jeden Schutzweg einen roten Falken hinstellen, um Migranten reguläres Verhalten im Straßenverkehr beizubringen. Es wird ja wohl gerade kein Auto dahergerast sein, da sind die Essenslieferanten auf den Mopeds und Gehsteigen die weitaus größere Gefahr. Der Johann-Nepomuk-Berger-Platz an der Grenze des 16. zum 17. Bezirk ist derart verquer geschaltet, daß zwischendurch ca 3 Minuten niemand fahren oder gehen darf. Jeder hat Rot. Da gehen sehr viele bei Rot, aber eher Eingeborene.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Seidel
Lieber Heinz Sichrovsky,
Ihre "Spitzentöne" sind wahrlich ein trauriger Befund der österreichischen Befindlichkeiten. Es ist schwierig, in dieser Situation nicht ins Resignative zu kippen. Ich frage mich, wie es möglich ist, dass H.C. Strache in einer TV-Diskussion zum Thema Hamas deutliche und eindringliche Worte findet, während unser Vizekanzler und Kulturminister den Dialog mit Hamas-Anhängern vermutlich immer noch sucht. Er wird ihn nicht finden, weil diese Leute den Dialog sicher nicht als adäquates Mittel zur Lösung des Konflikts ansehen dürften.
Ihre Botschaften sind eindeutig und einseitig anti-israelisch. Die schrecklichen Ereignisse im Gaza-Krieg kann man nicht schönreden, aber es darf auch nicht zugelassen werden, dass unter dem Deckmantel der Israelkritik der Antisemitismus befeuert wird. Schon gar nicht in Österreich. Aber leider gibt es diese Beispiele. Positiv zu vermerken ist allerding, dass das unsägliche Konzert der nordirischen Band "Kneecap" mittlereile abgesagt wurde, aus sicherheitstechnischen Gründen. Immerhin, auch wenn man sich in der Gesellschaft der Gegner dieses Konzerts nicht sonderlich wohlfühlt.
Am vergangenen Dienstag interviewte Armin Wolf in der ZIB2 den israelischen Historiker Tom Segev. Nichts könnte die dramatische und traurige Situation in Israel besser beschreiben als die Worte dieses Mannes . Fast möchte ich sagen, man muss dieses Interview gesehen haben. Es sagt alles über die nahezu aussichtslose Tragik dieses Konflikts.
Ich grüße Sie wie immer herzlich, alles Liebe Riki Pacik
Heinz Sichrovsky verteidigt Kunst und Kultur: Gemeingefährlicher „Aktivismus“ – Die Kunst muss gewinnen (01.08.25)
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank!
Lieber Herr Heinz Sichrovsky, DAS ist eine "Rede an die Nation" - die ich von den dazu Berufenen (BP) - vermisse. Es gab einmal einen Axel Corti, sozusagen einen Hohen-Priester des zur Sprache Bringens. Jetzt gibt es einen Heinz Sichrovsky, eine intellektuelle Lichtgestalt, die Stimme der Vernunft; der Aufklärung, der Wahrheit. DANKE!
Peter Paul Wiplinger
sg hr sichrovsky,
sie neigen, wie so viele politiker und kulturbeflissene zur vollkommen verfehlten meinung, dass wien der alleinige nabel österreichs und damit wiens probleme - zumindest in ihre bedeutung - die gesamtösterreichs sind.
wien ist auch nur ein bundesland wie alle anderen und war bis vor
nicht allzu langer zeit ein teil niederösterreichs.
aber einbildung ist halt semantisch auch ein art von bildung!
sich über italien und deutschland aufzuregen, ist schon typisch
wienerisch-österreichisch, aber die vollkommen übertriebene und aus dem ruder gelaufene, durch einen kärntner staatschutz-beamten unsensibel geleitete aktion mit keinem wort zu "würdigen", zeigt mir leider, dass israel für so manche wichtiger ist, als die bekämpfung von rechtsradikalen in österreich.
wenigstens sind sie mit mir einer meinung, dass pro-palästinensche
aktionen in den salzburger festspielen nichts verloren haben, genauso wenig wie etwaige, noch nicht stattgefundene, pro-israelische!
hg
ihr w seles
PS: offensichtlich ist für sie im sommer außer salzburg und den ständig unineressanter werdenden wiener festwochen österreich eine "kulturelle wüste" und wird, wenn überhaupt, nur von ihren kolleg/innen in höchst unterschiedlicher qualität "bespielt.
--
Mag. Wolfgang Seles
Lieber Heinz Sichrovsky,
wie so oft sprechen Sie mir aus der Seele. Welchen Dialog will Babler mit den propalästinensischen Aktivisten führen? Sie haben die Eröffnung der Salzburger Festspiele benutzt, weil sie dadurch die größte Aufmerksamkeit erlangen konnten. Dass es so leicht möglich war, wirft schon einige berechtigte Fragen auf. Dass sie die Salzburger Festspiele zu Salzburger Speibspielen ernannt haben, ist schon ein Zeichen einer gewissen spätpubertären Verwirrtheit und nicht unbedingt ein Signal zur Dialogbereitschaft. Was also will Babler mit diesen Leuten besprechen? Stellt er sich wie ich die Frage, warum die Aktivisten ausgerechnet am Beginn seiner Rede aufgetaucht sind? Könnte es sein, dass sie mit einer gewissen Sympathie von seiner Seite für ihre Aktion gerechnet haben? Die Haltung der österreichischen Regierung zu Israel müsste auch dem Vizekanzler und Kulturminister klar sein. Genauso klar ist aber auch die Haltund der propalästinensischen Aktivisten. Welchen Dialog also führen? Wird Babler auch einen Dialog mit den Verantwortlichen für das Geschehn in einer Wiener Pizzaria und dem Campingplatzbetreiber in Tirol führen? Ich fürchte, Babler wird in nächster Zeit viele Dialoge führen müssen angesichts der "Schleusen", die sich gerade öffnen, an denen für die nächsten 1000 Jahre nicht hätte gerührt werden dürfen." Ich zitiere diesen Satz von ihnen gerne und mit aller denkbaren Zustimmung.
Was die von mir eben erst erwähnte Haltung der österreichischen Regierung betrifft, muss ich doch noch eine kurze Anmerkung machen. Wir haben ja noch unsere Außenministerin, die eine Resolution unterschrieben hat, die darauf verzichtet, das Massaker vom 7. Oktober 2023 als Ursache der Tragödie im Nahen Osten auch nur zu erwähnen. Ihre Erinnerung, dass die spätere Außenministerin uns beinahe einen Volkskanzler beschert hätte, ist vielleicht von der Sorge getragen, dass sich Ähnliches wieder zutragen könnte. Was Frau Meinl-Reisinger betrifft, glaube ich das nicht. Dafür hat sie zu viel Freude an ihrer neu erlangten Wichtigkeit. Wenn jemand die gegenwärtige Dreierkoalition sprengen könnte, dann sind das die Vertreter der reinen Neos-Lehre.
Zum Schluss noch zurück zu den Salzburger Festspielen. Dass Teodor Currentzis ein ausverkauftes Konzert im Großen Festspielhaus geben "darf" , gehört zu meinen großen Freuden. Und ich wünschte, auch die Störer der Eröffnung hätten gestern zumindest im Fernsehen die wunderbare Aufführung von "Maria Stuarda" gesehen. Das wäre mein Traum von einer besseren Welt.
Ich grüße Sie wie immer herzlich, alles Liebe Riki Pacik
Lieber Heinz,
ja, volle Zustimmung zu den heutigen Gedanken bezüglich Antisemitismus und auch zu Grenzen des Protests.
Liebe Grüße 🌸 Michaela Hurdes
Die Welt des Kunstkapitalismus wird auch eine kleine Demonstration – noch dazu nicht klug gemacht – aushalten. Ein Glück auch für die Journalisten, endlich wieder ein Vorfall, um nicht nur über die High Society berichten zu müssen. Die Salzburger Festspiele sind kein hermetisch abgeschlossener Olymp. Obwohl er für die Mehrheit der Menschen nicht zugänglich ist. Drum meine ich, eine kleine Irritation schadet nicht und man sollte nicht ein Drama daraus konstruieren. Berta Kammer
Guten Morgen!
Anmerkung zum aufwallenden Antisemitismus. Mir scheint der Judenhass hat sein, in unsere Zeit passendes Mäntelchen gefunden. Die Humanität. Daher wird mir beim zu Tode postulierten „Nie wieder“ immer übel.
Schönen Sommer
Herzlich,
Klaus Schauer
Sehr geehrter Herr Sichrovsky!
Ihr mit (passenderweise) grimmigem Humor geschriebener Artikel bereitet ebensolche grimmige Freude beim Lesen, da Sie die Hintergründe aktueller Probleme beleuchten und die Dinge beim Namen nennen.
Mit freundlichen Grüßen
Christa Stastny