Seit mehr als einem Jahrzehnt hat Markus Wallner das höchste politische Amt in Österreichs westlichstem Bundesland inne. 2024 tritt er erneut an, um weiterhin Vorarlbergs Landeshauptmann bleiben zu können.
Steckbrief Markus Wallner
Name: Markus Wallner
Geboren am: 20. Juli 1967 in Bludenz, Vorarlberg
Wohnt in: Frastanz
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaften und Geschichte an der Universität Innsbruck
Beruf: seit 2011 Landeshauptmann von Vorarlberg
Familienstand: seit 1995 verheiratet mit Ehefrau Sonja
Kinder: drei Kinder - zwei Töchter, ein Sohn
Seit 2011 ist Markus Wallner der Mann an der Spitze des "Ländle". Lange galt er als dabei als Mustermann. Die sogenannte "Wirtschaftsbund-Affäre" knackste sein sauberes Image kurzzeitig an. Davon scheint sich Wallner aber schon wieder erholt zu haben. Für die bevorstehenden Landtagswahlen im Herbst 2024 kündigte der amtierende Landeshauptmann bereits seine erneute Kandidatur an.
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Markus Wallners Ausbildung
Markus Wallner wurde am 20. Juli 1967 in Bludenz, Vorarlberg, geboren. Nach der Volks- und Hauptschule besuchte er das Bundesoberstufenrealgymnasium Feldkirch, wo er auch maturierte. Danach begann er ein Studium der Politikwissenschaften und der Geschichte an der Universität Innsbruck. In dieser Zeit fing Wallners politisches Engagement an. So hatte er den Vorsitz der Hochschülerschaft inne.
Nach seinem Studium arbeitete Wallner zunächst für die "Digital Equipment Corporation" und später für die Industriellenvereinigung, wo er bei der EU-Kommission in Brüssel tätig war. In Vorarlberg war er maßgeblich an der Öffentlichkeitsarbeit der Industriellenvereinigung beteiligt.
Anfänge in der Politik
Seine politische Laufbahn begann Wallner im Jahr 1994 mit dem Beitritt zur Österreichischen Volkspartei und der Übernahme verschiedener Funktionen in der Landesgeschäftsstelle der Vorarlberger Volkspartei. Später wurde er Mitglied der Gemeindevertretung seiner Heimatgemeinde Frastanz und persönlicher Referent des Landeshauptmanns Herbert Sausgruber. Im Jahr 2000 trat Wallner als Abgeordneter zum Landtag und Klubobmann der ÖVP-Landtagsfraktion in die Landespolitik ein. Sein Aufstieg setzte sich fort, als er 2006 zum Landesstatthalter ernannt wurde und verschiedene Ressorts wie Gesundheitsrecht, Sozialversicherung und Hochbau übernahm.
Seit 2011 Landeshauptmann
Im Oktober 2011 wurde Markus Wallner überraschend zum Nachfolger von Landeshauptmann Herbert Sausgruber ernannt. Seitdem leitet er die Vorarlberger Landesregierung und war maßgeblich an der Bildung der ersten Schwarz-Grünen Koalition in Vorarlberg beteiligt. Seine Stellvertreterin ist Barbara Schöbi-Fink.
"Markus Wallner erregt kein großes Aufsehen. Er ist kein Showman. Genau das scheint bei den Vorarlbergern aber auch anzukommen", resümiert "Die Presse" seinen Erfolg und betont weiter: "Er tritt mit gelassener Freundlichkeit auf. Parteifreunde beschreiben ihn als tiefgründig und kompromissfähig. Die Konkurrenz legt ihm das teilweise auch als Beliebigkeit aus." "Vorarlberg Online" fasst Wallners Jahre als Landeshauptmann seit 2011 folgendermaßen zusammen: "Seither lenkte er das Land in für Vorarlberg bewährter Manier - nicht marktschreierisch, sachlich-nüchtern, zumindest in der Rhetorik immer besonders um solide Finanzen bemüht. Wallner gilt durchaus als wirtschaftslastig, wie sich auch bei Corona zeigte, als er sein Land gerne als Modellregion für Lockerungen etwa in der Gastronomie zur Verfügung stellte."
Anschuldigungen gegen Markus Wallner
Erstmals angeknackst wurde Wallners Image als Saubermann im Jahr 2022. Zu einen politischen Skandal im Ländle kam es nämlich, als die "Vorarlberger Nachrichten" am 22. April 2022 eine eidesstattliche Erklärung veröffentlichten, in welcher ein namentlich nicht genannter Manager behauptete, dass Wallner Wohlwollen bei Amtsgeschäften in Aussicht gestellt haben soll für den Fall, dass in der "Vorarlberger Wirtschaft" – der Zeitung des Vorarlberger Wirtschaftsbunds – inseriert wird. Die sogenannte "Wirtschaftsbund-Affäre" schlug große Wellen, kurzzeitig stand sogar ein Rücktritt Wallners im Raum.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nahm auf der Grundlage des Zeitungsartikels Ermittlungen auf. Markus Wallner wurde zu keinem Zeitpunkt formell als Beschuldigter geführt und betonte stets seine Unschuld. Nachdem die Ermittlungen keine belastbaren Beweise gegen ihn erbracht hatten, entschied die WKStA Juni 2023, das Verfahren wegen des Mangels an Beweisen einzustellen
Erneute Kandidatur 2024
Auch politisch scheint sich Wallner von der Causa wieder erholt zu haben. So gab er jedenfalls Juni 2023 in einem Interview mit der APA bekannt, bei den anstehenden Landtagswahlen im Herbst 2024 erneut zu kandidieren zu wollen. Er betonte dabei, dass das Wohnen derzeit eines der wichtigsten Themen ist und dass es dringenden Handlungsbedarf sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene gibt. Wallner plane Maßnahmen wie die Einrichtung eines Bodenfonds und die Erweiterung der Zweitwohnsitzabgabe, um leistbares Wohnen zu fördern. Auch setzt er sich für Erleichterungen beim Ersterwerb von Eigentum ein, wie den Verzicht auf Grunderwerbsteuer und Grundbucheintragungsgebühr.
Infrastrukturprojekte wie der Rhein-Hochwasserschutz (Rhesi), das Lünerseewerk II und die Bodensee-Schnellstraße S18 sind ebenfalls Teil seiner Agenda. Wallner plant eine Volksbefragung zur S18 und fordert eine effizientere Abwicklung von Einsprüchen, um Verzögerungen und Kostensteigerungen zu vermeiden.
Markus Wallner privat
Seit 18. August 1995 ist Markus Wallner mit seiner Ehefrau Sonja verheiratet. Die beiden haben gemeinsam drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, und wohnen in Frastanz.
Wallner ist begeisterter Bergsteiger. Seine Bergtouren dokumentiert er immer wieder auf seinen Sozialen Medien. Der Landeshauptmann spielt zudem gerne Klavier. Während seines Studiums arbeitete er auch als Barpianist in einem Hotel.