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Tessa Szyszkowitz: „Wochenmagazine bleiben vielleicht als Luxusvariante bestehen“

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Tessa Szyszkowitz

©Alex Schlacher

Vom ersten UK-Award bis zu Blogarbeit aus Passion: Die Auslandskorrespondentin Tessa Szyszkowitz spricht über Recherchen zwischen Moskau und London, warum Teheran sie reizt, wie sie Außenpolitik in den „Falter“ schmuggelt – und wie sie die Zukunft von Print beurteilt.

1. Sie wirken nicht wie eine Trophäensammlerin: Welche Bedeutung hat der FPA Award im UK für Sie?

Es ist mein erster Preis! Ich freue mich sehr. Putins Spione begleiten mich außerdem – als Thema – seit meinen Moskauer Jahren.

2. Jerusalem, Brüssel, Moskau, London: Ist das Endstation oder reizt noch etwas? Und jeweils: Warum?

Teheran wegen der Lage von Frauen unter der Mullah-Knute, Shanghai und San Francisco wegen Lebensstil & Hightech – mich reizt viel.

3. Nach Jahrzehnten als Auslandskorrespondentin nun immer öfter Medienjournalismus: Wie kam es dazu?

Pressefreiheit und KI-Entwicklung sind wichtige Gradmesser für die Demokratie – so schummle ich mehr Außenpolitik in den Falter.

4. Früher schrieben Sie für AZ, Facts, Format, die es nicht mehr gibt. Welche Zukunft hat Print?

Meiner Meinung nach keine. Wochenmagazine bleiben vielleicht als Luxusvariante bestehen, das ist ja auch ein sensuelles Vintage-Erlebnis.

Heute geht es nicht um Links-Rechts, eher: Demokratie gegen Autokratie

Tessa Szyszkowitz

5. Cicero, Falter, Süddeutsche, NZZ: Wie entziehen Sie sich Links-Rechts-Images ihrer Trägermedien?

Heute geht es nicht um Links-Rechts, eher: Demokratie gegen Autokratie, um Wahrheit gegen Lüge, Qualitätsjournalismus gegen Desinformation.

6. Sie betreiben seit zwölf Jahren den zweisprachigen Blog Szylog: Was bringt diese zusätzliche Arbeit?

Nichts, aber wer mich sucht, findet mich dort. Szylog verweist auf meine Artikel im Falter, im Tagesspiegel und der NZZ am Sonntag.

7. Zu Ihrer Familie zählen Prominente von Kultur bis Wirtschaft: Ist das eher Vorteil oder Belastung?

Vorteil! Nobelpreisträger:innen nehmen wir noch. Falls Sie Ihren Namen auf Szyszkowitz ändern wollen, bitte mich via Szylog kontaktieren.

8. Gibt es eine Interview- oder Achterl-Frage, die Sie auf keinen Fall beantworten würden? Welche?

Na diese zum Beispiel.

© Alex Schlacher

Steckbrief

Tessa Szyszkowitz

Tessa Szyszkowitz schrieb für SZ, ORF, Kurier, AZ, profil, war Korrespondentin in Jerusalem, Brüssel, Moskau und arbeitet heute in London u. a. für Falter, Tagesspiegel, NZZ. Dort erhielt sie mit Florian Klenk einen FPA Award der Foreign Press Association

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 49/2025 erschienen.

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