Medienunternehmer Florian Novak über den Start von Jetzt.at, den bewussten Bruch mit dem „nicht nerven“-Prinzip, Transparenzfragen und demokratische Verantwortung.
1. Vom Formatradio zum Nachrichtenmedium: Was qualifiziert Sie für die ganz andere Herausforderung?
Bisher musste ich mich dafür nicht rechtfertigen. Vielleicht gut so.
2. Was sind die größten Unterschiede zwischen dem Start von LoungeFM 2005 und nun Jetzt.at?
LoungeFM war 20 Jahre lang der Versuch, als Medium niemanden zu nerven. Das ist jetzt anders: Wir suchen Aufmerksamkeit und Dialog.
3. Warum ein Vorbild aus Skandinavien, wo auch Gehaltstransparenz viel besser als hier funktioniert?
Ich hab viele Vorbilder, Gehaltstransparenz zeichnet sie alle nicht aus.
4. Sie predigen offenes Visier. Warum verschweigen Sie Insta-Ausgaben und aktuelle Mitgliederzahl?
Wir verschweigen nichts. Hätten Sie gefragt, würden wir antworten. Aber keine Sorge: Die nächste öffentliche Mitglieder-Zahl kommt bestimmt.
5. Wie lange kann Jetzt.at aufgrund der bisherigen Finanzierungsgrundlage auf jeden Fall bestehen?
Seien Sie unbesorgt, ausreichend lang.
Ich hab viele Vorbilder, Gehaltstransparenz zeichnet sie alle nicht aus.
6. Erstes Fazit wenige Tage nach dem Start: Was funktioniert schon gut? Was muss rasch besser werden?
Jetzt gibt es einzigartige Inhalte zum Lesen, zum Hören. Und einen Ort für Debatten mit Klarnamen. Steigen muss noch die Zahl der Mitglieder.
7. Stefan Niggemeier schreibt bei Ihnen zu Journalismus + Demokratie. Was motiviert Sie zu Jetzt.at?
Jetzt ist ein Beitrag, alle gut zu informieren, die sich von der Informationsflut überfordert fühlen – auch im Dienst der Demokratie.
8. 2017 haben Sie 16 Jahre nach dem Magister- den Doktortitel in Jus erworben. Was bringt Ihnen das?
Bei Interviews mit 140 Zeichen spare ich mir zum Mag. als Dr. nun zumindest einen ganzen Buchstaben. Thema war die Unabhängigkeit des ORF.

Steckbrief
Florian Novak
Florian Novak, 51, hat vor 20 Jahren LoungeFM und nun Jetzt.at gegründet. Das Projekt für digitalen Qualitätsjournalismus ist nach einem Jahr mit 66.000 Euro für Meta-Werbung und 6.000 zahlenden Mitgliedern gestartet. Samt Zu- und Abgängen renommierter Journalisten
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 48/2025 erschienen.





