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Straches Psycho-Doc

Über eineinhalb Jahrzehnte hinweg zählte der Psychotherapeut Ferdinand Stürgkh zu den engsten Vertrauten und Beratern Heinz-Christian Straches. Erstmals spricht er nun über die Hintergründe und Abgründe dieser außergewöhnlichen Beziehung.

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Straches Psycho-Doc © Bild: News/Herrgott

Der Psychotherapeut und Psychoanalytiker Ferdinand Stürgkh, ein Mann aus vornehmen Hause, ist so ziemlich das Gegenteil von Heinz-Christian Strache, den er über eineinhalb Jahrzehnte hinweg als Coach, enger Berater und, wie er selbst sagt, "eine Art väterlicher Freund" begleitete.

Wo Strache das Rampenlicht suchte und die großen Bühnen enterte, hielt sich Stürgkh stets diskret im Hintergrund. Und war doch omnipräsent: Als Strache zum Amtsarzt ging, um sein Haar auf Spuren von Koks testen zu lassen -Stürgkh war als Zeuge dabei. Als es politdramaturgisch an der Zeit war, aus dem ewigen Rabauken Strache einen Staatsmann zu formen - Stürgkh bastelte an den neuen, salonfähigen Wordings. Als es nach dem Aufpoppen des Ibiza-Videos darum ging, Straches Rücktritt zu orchestrieren -Stürgkh schrieb die Rede.

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Doch nun, da im "Kurier" neue Textpassagen aus dem Ibiza-Video veröffentlicht wurden, fühlt er sich völlig unplanmäßig vor den Vorhang gezerrt. "Kickl, Hofer unseren Psychologen Ferdinand Stürgkh und Gudenus", benennt Strache da seinen engsten Beraterkreis. Das ist mehr Publicity, als dem Rhetorikexperten lieb ist. Und so entschloss er sich, nicht zuletzt um weiteren Mythenbildungen entgegenzuwirken, erstmals ein ausführliches Interview zu geben.

Stürgkh gewährt Einblicke in die Gedankenwelten des streitbaren Politikers, erzählt, was in den politisch hochbrisanten Stunden nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos auf höchster Ebene besprochen wurde. Und warum Strache trotz Rücktrittsversprechen von seiner größten Sucht nicht loskommt: der Politik.

Herr Doktor Stürgkh, im Ibiza-Video nennt Strache Kickl, Hofer und "unseren Psychologen Ferdinand Stürgkh" als seinen engsten Beraterkreis. Überrascht es Sie, wie wichtig Sie für den zweiten Mann der Regierung gewesen sind?
Nein, das überrascht mich nicht. Was mich überrascht, ist, dass er mich nennt und mein Name nun in den Medien auftaucht, denn ich habe meinerseits stets versucht, diese Dinge vertraulich zu behandeln. Meine Frau war entsetzt, als sie davon gelesen hat, denn sie hat mein Engagement für die FPÖ immer sehr skeptisch beäugt -zumal es mir in manchen Situationen bereits beruflich schadete: Zu sagen, ich wäre der intimste Berater von Sebastian Kurz, wäre gar kein Problem. Aber Strache und FPÖ, das ist in Industrie und Wirtschaft pfui. Da bist du sofort abgestempelt - so, als wärest du ein Parteigänger, der ich aber nie war. Und selbst wenn, was wäre daran so schlimm? Zunächst habe ich auf Anfrage von Kickl und Westenthaler in der Parteiakademie politische Rhetorik unterrichtet. Vor etwa 15 Jahren wurde ich dann gefragt, ob ich denn nicht vielleicht auch den Spitzenkandidaten übernehmen will. Und so wurde ich allmählich zu einer Art väterlichem Freund, der Strache begleitete. Man merkte bei ihm schon, dass er immer wieder auch eine Vaterfigur gesucht hat.

Weil es ihm privat an väterlichen Vorbildern fehlte?
Na ja, er hatte schon männliche Vorbilder, nicht zuletzt durch seine Beziehung zur Tochter von Norbert Burger -damit ist er aber auch ein Stück weit nach rechts außen gedriftet, was er danach korrigierte. Für mich war immer eines klar: Der Beratungsauftrag ist in dem Moment beendet, wo ich von ihm Antisemitismus erlebe oder höre. Das hat er aber sehr konsequent vermieden, auch aus Überzeugung, denke ich. Und auch die Performance von Strache als Vizekanzler konnte sich sehen lassen, das war schon durchaus staatsmännisch.

»Da sagte ich zu Strache: ,Hör doch auf mit dieser paranoiden Fantasie'«

Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem das Ibiza-Video aufpoppte. Wie haben Sie als Mann, der stets ganz nah an Strache dran war, die Ereignisse im Mai des Vorjahres erlebt?
Ich war gerade in Hamburg, nachdem ich als Geburtstagsgeschenk Karten für die Elbphilharmonie bekommen hatte. Umso schlimmer war es, als ich plötzlich einen Anruf bekam. Kickl bat mich, ich möge den nächsten Flieger nehmen. Am Freitag, dem 17. Mai, gegen elf Uhr vormittags war ich dann zum ersten Mal mit den Vorkommnissen konfrontiert -ich war schockiert! Strache hatte all die Jahre hindurch immer locker und offen mit mir geredet, aber diese Seite von ihm kannte ich nicht. Und dann hat er sofort die Opferrolle gespielt: "Da haben sie mir irgendwas reingemischt " Da sagte ich: "Hör doch auf mit dieser paranoiden Fantasie, das bist schon du -du hast das dort gesagt."

Paranoide Fantasie - das klingt ja fast schon diagnostisch.
Ist es ja auch. Kinder und Betrunkene sprechen bekanntlich die Wahrheit. Ich sagte: "Wenn du sagst, du warst betrunken, so ist das ja noch viel schlimmer." Gut, wenn man ganz privat und im Urlaub ist, und dann kommt so eine aufgemotzte Oligarchin daher, die auch noch fesch ist -dann würde man vielleicht ein Auge auf sie werfen, schauen, dass man mit ihr vielleicht nachher noch in die Disco gehen kann. Ich kann mir schon vorstellen, dass man da ein bisserl an Selbstkontrolle verliert. Aber umso schlimmer wiegt das, was man dann sagt

Das Momentum der hormonellen Aufwühlung können Sie also bis zu einem gewissen Grad verstehen, nicht aber die semantischen Inhalte?
Ja, und ich kann mir vorstellen, dass man in solchen Situationen auch richtig Schafscheiße redet. Aber was er dort gesagt hat und welche Tendenzen da sichtbar wurden, das hat mich entsetzt. Denn das ist schon ein Teil von ihm, den er in dieser Situation nicht im Griff hatte. Das Schlimme ist ja in Wirklichkeit, dass man in so einer spätpubertären Allüre solche Haltungen formuliert, vor allem wenn man bedenkt, dass er als Anwalt der Heimat und der einfachen Leute sonst stets ganz andere Werte vor sich hergetragen hat. Das hat mich schon ernsthaft irritiert, dass er alle Werte, die er zunächst auf den Schild der FPÖ gehoben hat, dann damit selbst ad absurdum geführt hat.

Und wie ging das interne Krisenmanagement an diesem Freitag dann weiter?
Wir sind zu viert zusammengesessen, allesamt maximal betroffen, allesamt im Krisenmodus: Sebastian Kurz, sein engster Berater Stefan Steiner, Strache und ich. Und allen war klar, dass jetzt irgendeine Entscheidung getroffen werden muss. Da hat Heinz den Kanzler gefragt: "Was erwartest du von mir?" Und Kurz sagte: "Ich erwarte gar nichts, ich wüsste, was ich an deiner Stelle tue - aber das musst du entscheiden. Und wenn du entschieden hast, werde ich meine Entscheidungen treffen." Kurz war im Übrigen sehr verzeihend in Bezug auf die "Anekdoten" und Unterstellungen, die Strache im Video über Kurz wiedergegeben hatte, und da waren ja wirklich grausliche Geschichten dabei.

Und dann?
Dann haben sich Straches Pressesprecher und ich an die Rücktrittsrede gemacht. Bis vier Uhr in der Früh haben wir daran gearbeitet, dann haben wir uns für zwei Stunden schlafen gelegt, dann ging es weiter.

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Was war Straches wesentlichster Input für die Rede?
Die Entschuldigung bei seiner Frau, das war ihm ganz wichtig; und das haben viele nicht verstanden, weshalb er das so an die große Glocke hängt. Aber sie hatte das Ganze schon als einen Akt perspektivischer Untreue erlebt und war sehr enttäuscht über das, was sie da im Video gehört hatte.

Für die politische Akzentuierung der Rede waren also eher Sie zuständig?
Ja. Ich wollte, dass er sich dort nicht als Opfer darstellt, sondern Verantwortung übernimmt. Dass er die Verantwortung für Österreich in den Vordergrund rückt und nicht die eigene Betroffenheit und Wehleidigkeit.

Wie lange dauerte bei Strache der innere Prozess von der Einsicht, zurücktreten zu müssen, bis zum Einschleifen auf die Opferrolle? War da in diesen Momenten, in denen Sie zu viert zusammensaßen, die Erkenntnis, etwas richtig verbockt zu haben?
Nein, da war sehr viel Zorn über die Tatsache, dass so etwas in sensiblen Wahlkampfzeiten und noch dazu vom Ausland aus überhaupt gezündet wird. Trotz der wahrgenommenen Verantwortung für die Republik war da kein echtes "mea culpa" - eher eine Mischung aus Verzweiflung und Wut. Um das einmal klarzustellen: Er ist schon auch ein Opfer, aber eben bei Weitem nicht nur ein Opfer. Und weshalb ich ihm gegenüber doch ein bisserl zornig und böse bin: Wir wurden ja im Vorhinein gewarnt! Trotzdem nicht nachzuschauen, was da los ist, halte ich für unverantwortlich -und das habe ich ihm auch vorgeworfen.

Inwiefern gewarnt?
Ein politischer Mitbewerber, mit dem ich sehr gut bin, hat mich bereits im Jahr 2015 auf eine undichte Stelle auf der Ebene der Securitys hingewiesen -schon da ging es um diverse Geldgeschichten und Spesen. Als ich Strache davon erzählte, war er ziemlich sauer. Ich riet ihm, das zu überprüfen, aber anscheinend wurde das nicht gemacht.

Und hinsichtlich des Ibiza-Videos wurden Sie auch gewarnt?
Nein, darüber habe ich nie etwas gehört, nur über Drogenvorwürfe. Da war er sehr verärgert und nervös und hat mich gebeten, ich möge mit ihm als Zeuge zu einem Amtsarzt mitfahren, wo er eine Haarprobe abgab.

Als Psychotherapeut kennen Sie sich mit den kleineren und größeren Schwächen der Menschen ja doch ein wenig aus. Wie konnten Sie sich an einem Menschen so täuschen?
Jetzt bin ich ganz böse: Nehmen Sie doch den Herrn Pucher im Burgenland und Sie sehen, dass man in niemanden vollends hineinschauen kann. Ich glaube auch, dass er am Ende des Tages als Vizekanzler dieser Regierung nichts Kriminelles gemacht hätte, dazu war er auch ein Stück zu ängstlich. Er hat gewusst, dass man der FPÖ so was nicht verzeiht. Außerdem hatte die Partei immer schon starke Sprengkraft, gerade nach innen. Denn Knittelfeld, das war für ihn schon ein traumatisches Erlebnis -und da war stets diese Sorge, Ähnliches könnte nochmals passieren. Ich habe ihm das vergeblich auszureden versucht.

Nun ja, Männer wie Kickl oder Hofer, die Strache groß machte, haben ihn letztendlich rausgeworfen.
Seine Fantasie ist, er hätte sie groß gemacht, und diese Annahme ist, mit Verlaub, letztklassig. Das ist demütigend für die beiden, das sind erwachsene Menschen, die auch viel geopfert haben. Gerade Hofer, der während des Präsidentschaftswahlkampfes bis an seine Grenzen ging. Genauso gut könnten Sie den Spieß umdrehen und sagen, sie haben ihn groß gemacht. Diese monokausalen Erfolgszuschreibungen passen nicht auf ein komplexes Feld wie die Politik, da müssen stets viele Dinge zusammenspielen. Dass eine Partei nach all ihren Debakeln wieder in die Regierungsverantwortung kommt, ist das Verdienst vieler. Aber in dem Fall ist es wie in einer Band, wo der Lead Singer den Eindruck gewinnt, der Applaus gehöre nur ihm.

Warum haben Sie Strache als väterlicher Freund nicht darauf hingewiesen?
Wie wollen Sie jemandem, den Sie beraten, sagen: "Du überschätzt dich"? Das wäre eine ziemlich paradoxe Botschaft gewesen. Meine Aufgabe war ja, ihn, therapeutisch gesprochen, zu ermutigen und zu ermächtigen. Und in dem Moment, wo er Macht hatte, lieferte er einen untadeligen Job ab. Die Umfärbungen von Aufsichtsräten? Ich bitte Sie, das ist doch lächerlich! Haben Sie denn etwas von einem Shitstorm bemerkt, als das jetzt auch die Grünen machten?

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Jetzt macht Strache nach seinem Rückzug aus der Politbundesliga den Versuch, in der Regionalliga durchzustarten. Ist das denn rational nachvollziehbar?
Andere Leute nehmen sich eine Auszeit, ein Sabbatical, um etwa ein Studium zu absolvieren oder ein Auslandssemester. Aber da wurde er von "Freunden" verführt, er sei für die Politik eine unverzichtbare Notwendigkeit - und das hört man ja vielleicht auch gerne. Seine ursprüngliche Idee war ja, als Vizekanzler zurückzutreten, aber Parteiobmann zu bleiben. Aber wie hätte man das begründen können? Natürlich sagte da die Partei, dass das gar nicht geht. Und ich hätte ihm auch nicht dazu geraten, denn eine Zäsur muss konsequent sein.

Frage an den Analytiker: Warum schaffen es Politiker nicht, sich am Höhepunkt ihrer Macht zu verabschieden?
Bereits der Kant-Schüler Johann Benjamin Erhard formulierte in seiner Abhandlung "Apologie des Teufels":"Sei völlig konsequent, und lasse dich nie etwas gereuen. Was du einmal beschlossen hast, das führe aus, es koste, was es wolle." Das ist schon ein diabolisches Rezept.

Wozu haben Sie Strache denn geraten?
Dazu, sich komplett zurückzuziehen und nur bitte, bitte keine Interviews mehr zu geben. Ich riet ihm, für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, womöglich nach England, um auch einmal einen Sprachkurs zu machen. Und vor einem etwaigen politischen Neustart die Substanz der Vorwürfe vollständig aufzuarbeiten. Aber leider Gottes hat ihn sein altes Leben rasch wieder eingeholt, das ist schon wie eine Art narzisstischer Sucht, die Sucht nach einer Bühne -und nach Rache. Ich denke schon, dass er das Gefühl hat, alle Freunde hätten ihn verraten.

Sie auch?
Nein, ich hoffe nicht, dass er das wirklich dachte. In der größten Not hat er einmal gesagt: "Du gehörst ja auch zu der anderen Fraktion." Da habe ich gesagt: "Heinz, jetzt ist aber Schluss mit lustig." Dann hat er sich dafür entschuldigt. Aber da war noch etwas anderes, was mich wirklich ärgerte: nämlich dass er mir nie etwas von den Vorkommnissen auf Ibiza erzählte und auch dem Norbert Hofer nicht. Das fand ich, mit Verlaub, einfach grindig. Wenn ihm schon so was passiert - und er hatte ja einen sechsten Sinn und sagte mehrmals zu Gudenus, dass er eine Falle befürchtet -, dann muss ich das meinem engsten Berater doch erzählen.

»Was es geändert hätte, wenn mir Strache von Ibiza erzählt hätte? Alles!«

Was hätte das denn geändert?
Was das geändert hätte? Alles! Im Zuge der Debatte über Dirty Campaigning und Tal Silberstein, die damals die Schlagzeilen beherrschte, hätten wir das Thema proaktiv spielen können und selbst aufdecken müssen. Wir hätten unsere eigene Story erzählen können, nämlich: Wir haben die Falle entdeckt, und die waren am Ende des Tages dann auch ziemlich sauer, denn wir haben dort gut gegessen und getrunken und haben uns gedacht: "Wir erzählen Banales, waren zu keinem ungesetzlichen Commitment bereit und haben dort ,Best of Grauslichkeiten' der politischen Gerüchteküche präsentiert." Was hätten die dann mit ihrem Filmbandel machen können? Einmargerieren! Es wäre alles so einfach gewesen, wenn Strache das nicht verdrängt hätte. Bis vielleicht auf den Herrn Pilz hätte sich da kein politischer Mitbewerber draufgesetzt.

Sie sagten, Sie waren geschockt über das, was er auf Ibiza sagte, andererseits hätten Sie ihm geholfen, den Skandal abzuwenden?
Na selbstverständlich, das wäre im Rahmen meiner Spielregeln absolut okay gewesen, Wahlkampf zeichnet sich nicht immer durch Fairness und Sauberkeit aus. Denn, ganz ehrlich, eine Sauerei war das Video ja trotz allem. De facto hat man ein paar Aussagen herausgeschnitten und ins Hier und Jetzt verlegt. Und dann darauf spekuliert, dass die Öffentlichkeit wie kleine Kinder nicht zwischen Film und Realität unterscheiden kann. Hat er irgendwas von den Dingen tatsächlich gemacht? Nein. Ausschließlich im Abspann zu schreiben, er hätte des Öfteren darauf hingewiesen, dass er nichts außerhalb der Gesetze machen würde, ist einfach nicht okay.

Inwieweit haben Sie das Produkt H.-C. Strache geformt?
"Vom Rebell zum Staatsmann" - ich fand den Titel dieses Buches von Martin Hobek eigentlich sehr treffend. Ich glaube, dass ich diesen Wandel ins Staatsmännische schon unterstützen konnte. Das merkte man auch an seiner Rhetorik.

Ist der Frontman Strache an sich ein kreativer Rhetoriker? Für einprägsame Bilder bedarf es ja einer gewissen, nun ja, Poesie
Die Poeten, wenn Sie so wollen, waren der Kickl, der Grünsteidl und ich. Nein, poetisch ist der Heinz nicht. Aber extrem lernfähig, das muss man ihm lassen. Und er hat ein phänomenales Kurzzeitgedächtnis. Wir haben für ihn Ideen auf Kärtchenformat komprimiert, die ist er dann sehr konzentriert mit mir durchgegangen, das hatte er sofort intus.

Strache salonfähig zu machen -fühlten Sie sich dabei nicht bis zu einem gewissen Grad wie Professor Higgins in "Pygmalion", der aus einem Blumenmädchen eine Herzogin machen wollte?
Ja, aber nicht mit so viel Liebe. Schon mit Zuneigung, denn ich habe Strache ja auch in seiner Bedürftigkeit und Not kennengelernt. Der hat es in seinem Leben ja auch nicht immer einfach gehabt. Da versucht man schon, einiges zu verstehen und mitzutragen - bis es eben einfach nicht mehr geht.

Das Interview ist ursprünglich in der Printausgabe von News (37/2020) erschienen!