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Gerald Mandlbauer: „Journalisten dürfen keine Schreibtischtäter/Sitzriesen sein“

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2 min
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Georg Mandlbauer

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Mandlbauer hat während seines BWL-Studiums als Journalist begonnen; ab 1983 für die Oberösterreichischen Nachrichten. Nach Unterbrechung mit eigener Agentur kehrte er zurück, war 18,5 Jahre Chefredakteur und schreibt noch als Chefkommentator in den OÖN.

1. Sie sind bereits 65. Wird das etwas an Ihrer Analysehäufigkeit in den OÖN ändern?

Es bleibt wie es ist. Mein Speicher ist gut gefüllt. Belastbarkeit nimmt ab, dafür kommt Routine hinzu. Schreiben als Erfahrungssache.

2. 2022 haben Sie sich in die 2. Reihe zurückgezogen: Wie hat das Ihre Lebens-/Arbeitsqualität verändert?

Es war die beste Entscheidung, aufrecht, nicht gebückt zu gehen. Der Gewinn enorm. Ich bin Vierfüßler: OÖN, dazu lesen, reisen, Sport.

3. Selbstständigkeit oder angestellte Führungskraft: Welche Rolle enthält warum mehr Abhängigkeit?

Der eine ist Teil eines Räderwerks, der Selbstständige freier, aber nicht ohne Zwang. Er ist Lesern verpflichtet, dazu seinem Ehrgeiz.

4. Wirtschaft und Politik: Was sind die größten Unterschiede zwischen diesen redaktionellen Ressorts?

Das eine mehr nüchtern-rationale Kopfsache. Im Politikjournalismus tritt die Sache oft hinter den Streit zurück. Ideal: Symbiose aus beidem.

5. Unter Ihnen als Chefredakteur wurden die OÖN regionalisiert. Was bringen diese sechs Mutationen?

Sie waren Gamechanger. Wir sind damit Nummer 1 geworden. Nähe entscheidet. Journalisten dürfen keine Schreibtischtäter/Sitzriesen sein.

6. Den Auftritt in Wien haben Sie meist Christoph Kotanko überlassen. Ihr Verhältnis zur Hauptstadt?

On-off-Liebe. Mich begeistert die Weltstadt. Mich stört der Moloch, für den Restösterreich nur Unterliga ist. Zentralismus taugt mir nicht.

7. Ruderer sitzen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung: Was lernt man daraus für das restliche Leben?

Rudern ist Harmonie, Ausdauer, Disziplin. Das Wunderwerk Redaktion gleicht dem Achter. Es geht um Gefühl und Gleichgewicht im Sturm.

8. Rudern, Rennrad, Bergtouren, Marathon-Initiator: Wir wirkt sich Sportausübung auf die Arbeit aus?

Als Journalist ist man nie blank. Sport durchlüftet und macht kreativ. Meine besten Sätze/Ideen wurden beim Laufen oder Radfahren geboren.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 25/25 erschienen.

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