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„Gegensätze ziehen mich an, nicht nur journalistisch“

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Florian Klenk©Helmut Fohringer/APA/picturedesk.com
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Florian Klenk (51) ist promovierter Jurist, wollte Strafverteidiger werden, landete aber infolge freier Mitarbeit bei „Kurier“ und „Falter“ im Journalismus. Nach eineinhalb Jahren bei der „Zeit“ in Hamburg kehrte er zur „Wochenzeitung aus Wien“ zurück und ist seit 2012 ihr Chefredakteur

1. Der Falter appelliert: Kein Kanzler Kickl! Wo liegt Ihre Grenze zwischen Journalist und Aktivist?

Bei einem Angriff auf die Informationsfreiheit. Sie steht bei Kickl am Zettel. Dagegen muss man aktiv werden. Das haben auch Sie gefordert.

2. Die Krone ist im Visier der Medienkritik: Was unterscheidet ihren von Ihrem Kampagnenjournalismus?

Ich mache keinen Kampagnenjournalismus. Im Falter stehen recherchierte Fakten und Meinungen dazu. Er trennt Redaktion und Anzeigenabteilung.

3. Unter den relevanten Medien gilt der Falter als Linksaußen: Richtig? Ärgerlich? Geschäftsmodell?

Wir sehen uns als wichtige Stimme, die die liberale Demokratie, die Grundrechte und die Informationsfreiheit verteidigt.

4. Herausgeber Armin Thurnher (27,49 %) hat Ihnen 10 % des Falters überlassen. Wie ist Ihr Verhältnis?

Exzellent. Er ist als Herausgeber mein Mentor, ich bin sein Chefredakteur. Mein Ziel ist es, vor ihm in Rente zu gehen.

5. Die erfragte Falter-Reichweite ist um 150 % gestiegen. Warum entzieht er sich der Auflagenkontrolle?

Weil manche „Konkurrenz“ bei der Auflage immer wieder getrickst hat und wir dies nicht tun. Wir wachsen und verkaufen rund 50.000 Zeitungen.

6. Wie wichtig für den Blatterfolg sind Ihre Social-Media-Postings? Wie viel Zeit kosten sie pro Tag?

Nicht (mehr) wichtig. X und Facebook werden maßlos überschätzt. Über Instagram machen wir den Falter aber einem jungen Publikum bekannt.

7. Zwei Monate nach X-Ausstieg trotz 340.000 Followern: Wie bewerten Sie Ihr neues Domizil Bluesky?

Ein bisschen langweilig, aber mir tut das ganz gut. Die 340.000 Follower waren zu einem großen Teil Bots und Fake-Accounts.

8. Daheim in Wien und Eichgraben, fasziniert von Bauern: Sind sie eher Stadt- oder Landmensch? Warum?

Eindeutig Stadtmensch. Die Stadt ist die friedliche Verdichtung von Gegensätzen. Gegensätze ziehen mich an, nicht nur journalistisch.

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