Joséphine de Beauharnais: Die
Macht der Liebe & ein Manko

Durch ihre Leidenschaft und Ambition schuf Joséphine de Beauharnais gemeinsam mit Napoleon ein Imperium. Warum ihre Ehe dennoch scheiterte.

von Madame Bonaparte - Joséphine de Beauharnais: Die
Macht der Liebe & ein Manko © Bild: Joséphine de Beauharnais (Gemälde von François Gérard)

Steckbrief
Name: Joséphine de Beauharnais
Geburtsdatum: 23. Juni 1763
Sternzeichen: Krebs
Beruf:Kaiserin, Ehefrau, Netzwerkerin
Kinder:2

Die Macht der Liebe ist etwas Großartiges. Wenn zwei besondere Menschen zueinanderfinden können sie als Team ungeahnte Erfolge feiern. Eines dieser mächtigen Paare war ohne Zweifel Joséphine und Napoleon.

Diese Frau hat das Leben genossen

Madame de Beauharnais war definitiv kein unbeschriebenes Blatt als sie die Ehe mit dem vielversprechenden Napoleon 1796 einging. Zu diesem Zeitpunkt lebte sie als lustige, bestens mit dem alten Adel wie der neuen Regierung vernetzte Witwe. Sie liebte immer schon teure Stoffe, schönen Schmuck, am meisten antike Möbel. Für Joséphine musste es immer das Teuerste und das Neueste sein.

© Joséphine de Beauharnais (Gemälde von Guillaume Guillon-Lethière)

Unglückliche Ehe und Guillotine

Die negativen Seiten des Lebens wollte sie damit offenbar hinter sich lassen. Denn im Jahr 1794 hatte sie bereits eine unglückliche Ehe mit dem französischen Armeeoffizier Alexandre, Vicomte de Beauharnais hinter sich. Noch schlimmer: Während der Französischen Revolution konnte sie nur knapp der Guillotine entkommen. Aus ihrer tragischen Ehe entsprangen die Kinder Eugène und Hortense. Doch auch der Kindersegen machte die Verbindung nicht besser. Sie wurde betrogen und von ihrem Mann öffentlich als „Hure“ gedemütigt. Es folgte die Scheidung.

Geheimnisse und Affären

Danach gab es viele Gerüchte rund um Joséphine de Beauharnais. Affären wurden ihr nachgesagt, ihr wahres Alter wusste sie gekonnt zu verschleiern und auch ihr echter Name blieb ein Geheimnis. Denn zu Lebzeiten hieß sie nie so, wie man sie danach kannte. Die als Marie Josèphe Rose Tascher de La Pagerie am 23. Juni 1763 auf Martinique geborene Tochter eines Zuckerrohrplantagenbesitzers wurde als Kind Rose oder Yeyette gerufen, Josèphine nannte sie erst Napoleon, um sich so von seinen zahlreichen Vorgängern in ihrem Bett zu unterscheiden.

© imago/Leemage

Heute kennt man die historische Figur also besser unter dem Namen Josephine, Kaiserin der Franzosen und Ehefrau von Napoleon Bonaparte. Die um einige Jahre ältere Frau an Napoleons Seite brachte nicht nur Schönheit, sexuelle Erfahrung sondern auch politische Finessen mit in ihre zweite Ehe.

So profitierte Napoleon von ihr

Aufgrund ihres Lebenslaufes, der Elemente der alten Aristokratie mit denen der Revolution vereinte, verschaffte sie ihrem Mann eine gesellschaftliche Akzeptanz, die er aufgrund seiner Herkunft und Laufbahn aus eigener Kraft nicht hätte erreichen können. Napoleon profitierte vom gesellschaftlichen Status seiner Frau

Das traurige Ende einer großen Liebe

Da Josephine dem Kaiser jedoch offensichtlich keinen Erben gebären konnte - in der damaligen Zeit ein unüberbrückbares Manko - ließ Napoleon sich 1810 von ihr scheiden. Ein freundschaftlicher Kontakt blieb jedoch erhalten. Auch wurde sie weit besser abgefunden, als andere Frauen in dieser Situation.

Mehr als ein Zweckbündnis...

Sie blieb Kaiserin von Frankreich, bekam Malmaison, Schloss Navarre und den Elysée Palast, der einmal Madame Pompadour gehört hatte und lebte weiterhin auf materiell sehr großen Fuß. Angeblich soll Napoleon 1821 als letzte Worte auf dem Totenbett gesagt haben: „Frankreich, Armee, Anführer der Armee, Josephine.“