Wer ist Edith Hlawati?

Die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati ist zur Alleinvorständin der Staatsholding ÖBAG bestellt worden. Doch wer ist die Juristin?

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Porträt - Wer ist Edith Hlawati?

Steckbrief

  • Geburtsdatum: 8. Juni 1957
  • Ausbildung: 1986 Rechtsanwaltszulassung, Rechtsanwaltskammer Wien , 1982–1983 Praktikum bei Theodore Goddard, London, University of South Africa (Comparative Law), 1980 Dr. iur., Universität Wien
  • Beruflicher Werdegang:
    • Seit 2017 Senior Partner von CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati Rechtsanwälte GmbH, Österreich
    • 2013 Vorsitzende des Verwaltungsrates von CHSH
    • 2003 Head of Banking & Corporate Finance, sowie Namenspartnerin von CHSH
    • 2009 – 2012 Managing Partner von CHSH
    • 2003 – 2007 Managing Partner von CHSH
    • 1987 – heute Partner von CHSH mit Schwerpunkt Aktienrecht, Kapitalmarktrecht, Bank und Börserecht, Mergers & Acquisitions, Übernahmerecht, Finanzierungen
    • 1983 – 1986 Rechtsanwaltsanwärter bei Cerha, Hempel & Spiegelfeld
  • Funktionen: Head of Department Banking & Corporate Finance bei Cerha Hempel, Telekom Austria AG (Aufsichtsratsvorsitzende), Österreichische Post AG (Aufsichtsratsvorsitzende), Energie-Control Austria (Aufsichtsratsvorsitzende), Freunde der Albertina (Stellvertretende Präsidentin)

Vom Beraterplatz in den Chefsessel: Diese Karriere-Volte legt Edith Hlawati mit der ÖBAG hin, ist sie nunmehr designierte Chefin der Staatsholding. Zuvor beriet die 64 Jahre alte Juristin das staatliche Beteiligungsvehikel über Jahrzehnte und war ihm loyal - egal ob dieses gerade ÖIAG, ÖBIB oder wie nunmehr ÖBAG hieß. Was sie außer ihrer Expertise als Wirtschaftsanwältin bereits mitbringt, ist viel Erfahrung als Aufsichtsmitglied und -chefin in ÖBAG-Beteiligungen.

Das passt gut, ist es doch auch Aufgabe der ÖBAG-Spitze, Aufsichtsratsposten zu besetzen. Bei der Post und der Telekom Austria ist Hlawati bereits Vorsitzende des Aufsichtsgremiums. Fehlt von den drei Großen der ÖBAG nur mehr die OMV. Zudem ist Hlawati auch Aufsichtsratschefin bei der staatlichen Regulierungsbehörde E-Control. Bei der Pierer Mobility war sie es in den frühen 2000er-Jahren.

Arbeitsschwerpunkte

Eine ÖVP-Nähe wird Hlawati medial nachgesagt, wenn auch nicht so deutlich wie bei ihrem wegen kompromittierender Chats zurückgetretenen Vorgänger Thomas Schmid. Was Hlawati von Schmid jedenfalls unterscheidet ist, dass sie nicht nach jahrelangen Tätigkeiten in Politikerkabinetten bzw. direkt aus dem Generalsekretariat des ÖVP-Finanzministeriums in die ÖBAG einzieht. Sie ist Miteigentümerin und Chefin der Wiener Kanzlei Cerha Hempel. Als Tätigkeitsschwerpunkte nennt Hlawati, die in der Kanzlei Head of Department Banking & Corporate Finance ist, neben dieser Tätigkeit auch Kapitalmärkte, Corporate, Mergers & Acquisitions sowie Compliance & Investigations, wie es auf der Unternehmenshomepage heißt.

Auch internationale Erfahrung bringt Hlawati mit. Sie studierte außer in der Heimat in Südafrika und praktizierte in London. Nunmehr ist sie Mitglied der British-German Jurists' Association. Die Londoner Gesellschaft Chambers & Partners, die internationale Rankings für die Rechtsbranche erstellt, sagt über Hlawati: "Hailed by sources as 'an icon', eminent practitioner Edith Hlawati's unrivalled depth of experience stands out in the marketplace.'' (Zu Deutsch etwa: "Als 'Ikone' gepriesen, sticht die herausragende Praktikerin Edith Hlawati in der Branche mit ihrer konkurrenzlosen Erfahrung hervor.") Ihr Doktorat hat Hlawati 1980 in Wien gemacht.

Kultur ist der Juristin auch nicht fremd. Sie ist stellvertretende Präsidentin der Freunde der Albertina.

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