Die Kelag verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 sinkende Umsätze und ein deutlich niedrigeres Konzernergebnis. Für das Gesamtjahr 2025 sind Investitionen von insgesamt 460 Millionen Euro geplant.
Die Kelag hat im ersten Halbjahr 2025 trotz rückläufiger Kennzahlen ihr umfassendes Investitionsprogramm fortgesetzt. Der Umsatz sank um rund 4 Prozent auf etwa 955 Millionen Euro, vor allem bedingt durch niedrigere Großhandelspreise.
Der Stromabsatz an Endkund:innen ging um 1,2 Prozent zurück, der Gasabsatz um 11,3 Prozent. Dagegen stieg der Wärmeabsatz um rund 8 Prozent. Das Konzernergebnis lag mit rund 210 Millionen Euro etwa 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Neben den gesunkenen Marktpreisen wirkte sich auch ein geringerer Ergebnisbeitrag der Verbund Hydro Power GmbH negativ aus.
Impulse für regionale Wirtschaft
Trotz dieser Entwicklung setzt das Unternehmen seine Investitionspläne um. Für 2025 sind insgesamt 460 Millionen Euro vorgesehen, unter anderem für den Ausbau der Wasserkraft-, Wind- und Photovoltaikanlagen, die Stromnetze sowie die Fernwärme- und Glasfaserinfrastruktur. Vorstand Reinhard Draxler betonte, dass die Kelag gerade in herausfordernden Zeiten Impulse für die regionale Wirtschaft setzen wolle.
Zu den derzeit größten Projekten zählen der Wiederaufbau des Kraftwerks Arriach, die Erneuerung von Maschinensätzen in den Kraftwerken Außerfragant und Innerfragant sowie die Erhöhung des Wurtendammes in der Kraftwerksgruppe Fragant. Auch die Weiterentwicklung des Schwallausgleichskraftwerks Kolbnitz im Mölltal, der Neubau des Umspannwerks Rangersdorf und die Erneuerung des Umspannwerks Ferlach stehen auf der Agenda. Zusätzlich wurde die Umweltverträglichkeitserklärung für die Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten eingereicht. Im Bereich Biomasse-Fernwärme hat in Lustenau (Vorarlberg) der Bau begonnen.
Mehr als 14.000 Glasfaseranschlüsse
Im Glasfaserausbau wurden bis Mitte 2025 über 14.000 Anschlüsse hergestellt. Mehr als 3.500 Kund:innen nutzen den Kelag-Connect Internetzugang. Bei der Elektromobilität erweitert das Unternehmen seine Ladeinfrastruktur um rund 120 Ladepunkte auf insgesamt knapp 500, vielfach in Kooperation mit Handelsketten.
Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Kelag tragen auch zum Arbeitsmarkt bei. Laut einer IHS-Studie auf Basis des Geschäftsjahres 2023 sichert das Unternehmen rund 3.750 Arbeitsplätze in Österreich, davon etwa 2.600 in Kärnten. Der Personalstand stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 83 auf 2.011 Vollzeitäquivalente. Zudem befinden sich derzeit 118 Lehrlinge in Ausbildung.
Bis 2024 werden 3,8 Milliarden investiert
Bis 2034 plant die Kelag Investitionen von rund 3,8 Milliarden Euro in erneuerbare Energien, Netzausbau, Fernwärme und Glasfaser. Der Schwerpunkt liegt weiterhin in Kärnten.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet der Vorstand jedoch einen deutlichen Ergebnisrückgang, vor allem aufgrund niedrigerer Großhandelspreise und eines geringeren Ergebnisanteils der Verbund Hydro Power GmbH.