News Logo
ABO

Forschungsprojekt „Shared Charging“ startet in Kärnten

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
5 min
Artikelbild

Foto v.l.n.r.: Sebastian Schuschnig, Christian Philipp, Jörg Eisenschmied, Eva Tatschl-Unterberger, Christina Hirschl und Reinhard Draxler

©Kelag I Henry Welisch

Zwölf Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln ein gemeinschaftlich nutzbares Ladesystem für Elektrofahrzeuge. Die FFG fördert das Vorhaben mit 6,5 Millionen Euro.

Mit dem „Shared Charging Day“ ist in Kärnten der offizielle Startschuss für eines der größten Forschungsprojekte des Landes gefallen. Ziel des Projekts „Shared Charging“ ist es, ein nachhaltiges, kosteneffizientes und barrierefreies Ladenetz für Elektrofahrzeuge zu entwickeln.

Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von rund neun Millionen Euro und wird im Rahmen des Programms „Zero Emission Mobility plus“ von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit 6,5 Millionen Euro unterstützt. Konsortialführer ist das Kärntner Technologieunternehmen go-e, beteiligt sind insgesamt zwölf Partner aus Industrie, Forschung und Wissenschaft.

Pilotanlage in Villach als Testumgebung

Eine Pilotanlage am Standort der Kelag Energie & Wärme in Villach soll moderne Technologien wie Photovoltaikanlagen auf Carports, Batteriespeicher aus Second-Life-Zellen und intelligente Ladesysteme kombinieren. Sie dient als reale Testumgebung für die Elektromobilität der Zukunft.

Im Projekt werden darüber hinaus demografische und topografische Daten sowie Pendlerbewegungen in Kärnten analysiert. So sollen Prognosen entstehen, wie sich der Energiebedarf für E-Fahrzeuge künftig entwickelt und wie Ladesysteme optimal in bestehende Netze integriert werden können.

Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft

„Seit der Gründung von go-e vor zehn Jahren ist es unser Ziel, Ladelösungen zu entwickeln, die einfach und intuitiv nutzbar sind“, sagt Erik Yesayan, CEO von go-e. „Mit Shared Charging wollen wir dazu beitragen, dass kostengünstige, auf erneuerbarer Energie basierende Ladepunkte für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich werden.“

Auch die Kelag beteiligt sich an der Umsetzung der Pilotanlage. „Wir testen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch ins Netz zurückspeisen können“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Das kann helfen, Lastspitzen zu glätten und erneuerbare Energie effizienter zu nutzen.“

Von technischer Seite bringt Infineon Technologies Austria seine Expertise in der Leistungselektronik ein. Finanzvorstand Jörg Eisenschmied betont: „Unsere Energiemanagement-Chips ermöglichen die effiziente Nutzung erneuerbarer Energie – vom Erzeugen bis zum Laden. Das Projekt zeigt, wie sich regionale Forschung praktisch umsetzen lässt.“

Energie, Forschung und Industrie im Verbund

Beteiligt sind neben go-e, Kelag und Infineon auch die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, CISC Semiconductor, FH Kärnten, Joanneum Research, Kärnten Solar, Kärnten Netz, Lakeside Labs, Silicon Austria Labs und der Silicon Alps Cluster.

Auch Christina Hirschl, Geschäftsführerin der Silicon Austria Labs, sieht darin einen Schritt zur Energiewende: „Wir entwickeln Konzepte, die zeigen, wie sich erneuerbare Energie und Ladeinfrastruktur effizient kombinieren lassen.“

Beitrag zur regionalen Energiewende

Laut Landesrat Sebastian Schuschnig stärkt das Projekt die regionale Innovationskraft: „Shared Charging zeigt, wie breit Kärnten in den Zukunftsbereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung aufgestellt ist. Solche Kooperationen schaffen Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort.“

An der Universität Klagenfurt wird die wissenschaftliche Analyse des Energie- und Mobilitätsverhaltens durchgeführt. Rektorin Ada Pellert betont die interdisziplinäre Zusammenarbeit: „Nachhaltige Lösungen entstehen nur, wenn Forschung, Technik und Wirtschaft gemeinsam handeln.“

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER