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Den Auftakt macht ab Donnerstag (30. Oktober) in der Startgalerie im musa die Ausstellung "Gesellschaft & Wirtschaft - Zeitgenössische Positionen zu Otto Neurath". Ausgangspunkt für die Kuratorin und Künstlerin Jelena Micić war die Präsentation von Otto Neuraths Piktogrammen und Mengenbildern im Wiener Rathaus 1927 bis 1934 in der Ausstellungsarchitektur von Josef Frank. Aus der "Wiener Methode der Bildstatistik" wurde in der Folge eine Bildsprache, die als "Isotype" (International System of Typographic Picture Education) weltweit angewendet wurde.
Für die Ausstellung hat Micić gemeinsam mit der Firma Fantoplast das damalige Ausstellungsdisplay aus recyceltem Kunststoff rekonstruiert. Zudem hat sie die Wiener Künstlerinnen und Künstler Vasilena Gankovska, Natalia Gurova, Florian Mayr und mirko nikolić eingeladen, sich mit wesentlichen Elementen von Neuraths Arbeit aus heutiger Perspektive auseinanderzusetzen. Dabei werden auch die politischen und emanzipatorischen Grundlagen Neuraths neu bewertet, der 1928 festgehalten hatte: "Wer (...) das persönliche Leben ernstlich ändern will, muss die Machtverhältnisse, die gesamte Gesellschaftsordnung ändern wollen."
Im Wien Museum folgt ab 6. November die Ausstellung "Wissen für alle. ISOTYPE - die Bildsprache aus Wien". "Die Ausstellung spannt einen Bogen von den Ursprüngen im Roten Wien über die Internationalisierung von Isotype bis zur aktuellen Bedeutung für Wissensvermittlung, Grafikdesign und Kunst", heißt es in der Ankündigung zu der von Günther Sandner, Werner Michael Schwarz und Susanne Winkler kuratierten und bis 5. April 2026 laufenden Schau, die auch von einem umfassenden Katalog begleitet werden soll.
Am ersten Ausstellungstag, am Donnerstag, 6. November, hält der Politikwissenschafter Günther Sandner, Autor von "Otto Neurath. Eine politische Biografie" (2014), im Veranstaltungssaal des Wien Museums eine "Wiener Vorlesung" mit dem Titel "Demokratisierung des Wissens - Isotype und Otto Neurath".
Bereits seit Ende September läuft im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Wien 5, Vogelsanggasse 36) die Jubiläumsausstellung "Was wäre Wien", in dem ausgehend von Neuraths Idee eines "Museums der Gegenwart" mit einem "Alphabet Wiens" zentrale Themen der Stadt erschlossen werden. Unter dem Buchstaben N erfährt man auch dort viel Wissenswertes zu Otto Neurath.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA / Birgit und Peter Kainz, Wien Museum/Birgit und Peter Kainz






