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Albana Ejupi: „In Between“ – zwischen Malerei und Skulptur

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©Patrick Schuster

Von der Leinwand in den Raum: Die Künstlerin Albana Ejupi eröffnet mit ihrer neuen Werkserie „In Between“ einen eindrucksvollen Dialog zwischen Malerei und Skulptur – und wirft dabei tiefgehende Fragen nach Identität, Herkunft und Fragilität auf. On view bis 18. Oktober 2025 in der Galerie Lukas Feichtner.

Bei Betrachtung des OEuvres der jungen jungen kosovarischen Künstlerin Albana Ejupi scheint es, als wären die aktuellen Entwicklungen bloß eine Frage der Zeit gewesen: Bereits ihre früheren Bilder waren mehr als nur Gemälde. Durchzogen von Sand, Stofffragmenten und körperlicher Geste, wirkt es, als wäre der Wunsch nach Dreidimensionalität immer schon omnipräsent. Mit ihrer neuen Serie In Between folgt die Künstlerin diesem inneren Impuls – sie emanzipiert ihr Figurativ aus der Zweidimensionalität und überführt es in Richtung dreidimensionalen Raum, ohne ganz anzukommen. Es ist ein fortwährendes Oszillieren zwischen Malerei und Skulptur. Ein ständiges Hinterfragen dessen, was ist.

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Die jüngsten Arbeiten der Künstlerin sind ein permanentes Oszillieren zwischen Malerei und Skulptur

 © Albana Ejupi, Foto: Rene Huemer

„In Between“ – der vibrierende Raum des Dazwischen

„Ich wollte dem Körper Präsenz geben“, sagt Ejupi. Nicht als reine Darstellung, sondern als Gewicht, als Verletzlichkeit, als etwas, das im Raum existiert – und mit ihm ringt. Ihre Figuren – teils auflösend, teils formwerdend – existieren in Zwischenzuständen. Sie sind weder ganz hier, noch ganz dort. Zwischen Erscheinen und Verschwinden.

In Between ist dabei mehr als ein Titel. Es ist ein konzeptueller Zustand, eine künstlerische Haltung. Ejupis Skulpturen fragen nicht nach Stabilität – sie verhandeln das Zerbrechliche. Es geht um Identität, die nicht fixiert ist. Um Herkunft, die nicht nur ein Ort ist. Um Körper, die nicht abgeschlossen, sondern durchlässig sind. Fragile Formen, die aus Erde, Stoff und Geste bestehen: offen, unvollständig, im Prozess des Werdens.

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Ejupi befreit ihre Figur aus der Zweidimensionalität der Leinwand

 © Albana Ejupi, Foto: Rene Huemer

Körper als Träger von Fragen

Ejupi sucht keine Antworten, sondern Formen, die den Fragen standhalten. Wie leben wir mit der Möglichkeit, auseinanderzufallen? Was bleibt, wenn Zugehörigkeit nicht mehr eindeutig ist? Ihre Kunst antwortet nicht – sie hält inne. Sie materialisiert den Moment des Übergangs. Und genau darin liegt ihre Kraft.

Mit In Between gelingt Albana Ejupi eine bemerkenswerte Erweiterung ihres Werks. Die Skulptur ist dabei kein Bruch mit der Malerei, sondern deren logische Fortsetzung – eine neue Sprache, die sich organisch aus der alten entwickelt hat. Eine Sprache, die nicht nur gesehen, sondern gespürt werden will. Und das können Kunstbegeisterte von 10. September bis 18. Oktober 2025 in der Galerie Lukas Feichtner (1., Seilerstätte 19).

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