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Wer sich jetzt im Herbst auf den Weg zum Haus- oder Betriebsarzt oder in die Apotheke macht, um sich eine Grippeschutzimpfung abzuholen, fragt sich womöglich: Sollte ich nach dem Piks einen Gang zurückschalten?
Die eine Empfehlung, die für alle gleichermaßen gilt, gibt es nicht. "Ob man sich nach einer Impfung schonen muss, ist auch vom eigenen Gesundheitszustand abhängig", so der Infektiologe Christoph Peter.
Die Faustregel: Wer Grunderkrankungen mitbringt oder in fortgeschrittenem Alter ist, sollte eher einen Gang runterschalten als jemand, der gesund ist. Wer sich unsicher ist, bespricht am besten mit dem Arzt oder der Ärztin, worauf es in den Tagen danach ankommt, so Peters Rat.
Und natürlich grundsätzlich eine gute Idee: auf den eigenen Körper achten. Wer sich angeschlagen fühlt, ruht sich lieber auf der Couch aus. Und wer den Impfarm nur mit Schmerzen heben kann, verabredet sich vielleicht lieber nicht für einen Besuch in der Kletterhalle.
Eine Orientierungshilfe:
Spaziergang, entspannte Runde auf dem Fahrrad, Yoga: Gegen leichte körperliche Belastungen nach einer Impfung spricht für gesunde Menschen nichts. "Übertreiben sollte man allerdings nicht", warnt Christoph Peter. "Manche sportliche Aktivitäten wie lange Ausdauerläufe oder ein Work-out mit hoher Gewichtsbelastung sind so kraftraubend, dass man sie nach der Impfung besser unterlässt." Auf sie sollte man in den Tagen nach dem Piks lieber verzichten - ebenso auf alle Aktivitäten, die dem Körper Höchstleistungen abverlangen, Sportwettbewerbe etwa.
Hitze kann den Kreislauf zusätzlich beanspruchen. "Ob man nach einer Impfung in die Sauna gehen kann, hängt unter anderem davon ab, ob man Saunagänge gewohnt ist und ob nach der Impfung Beschwerden auftreten", so Christoph Peter. Wer sich nicht ganz fit fühlt oder nur selten den Besuch in die Wärme antritt, verzichtet lieber in den Tagen nach der Impfung aufs Saunieren.
Auch Alkohol belastet den Körper. "Wenn überhaupt, dann nur in Maßen", rät Peter nach einer Impfung.
Wer sich gesund fühlt, darf bereits am Tag nach der Grippeschutzimpfung wieder Blut spenden. Gegen Influenza wird nämlich mit einem Totimpfstoff geimpft.
Bei Impfungen mit Lebendimpfstoffen - etwa gegen Masern, Mumps und Röteln - muss man hingegen vier Wochen warten, ehe eine Blutspende wieder möglich ist.
Fieber, Übelkeit, Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen: Bei etwa einem bis zehn Prozent der Geimpften können nach einer Impfung solche leichten Allgemeinreaktionen vorkommen.
"Diese Krankheitsanzeichen verschwinden in der Regel nach ein bis zwei Tagen und sind ungefährlich. Die Beschwerden sind ein Anzeichen dafür, dass der Körper die Impfung verarbeitet", erklärt Peters.
Fieber an sich muss nicht unbedingt mit Medikamenten gesenkt werden. Wer sich sehr unwohl fühlt, kann aber fiebersenkende Schmerzmittel einnehmen. Ebenfalls wichtig, weil der Körper durch die erhöhte Temperatur mehr Flüssigkeit verliert: viel trinken.
BERLIN - DEUTSCHLAND: ++ ARCHIVBILD ++ (ARCHIVBILD VOM 13.10.2020) - FOTO: APA/APA/dpa/gms/Zacharie Scheurer/Zacharie Scheurer
DRESDEN - DEUTSCHLAND: ++ ARCHIVBILD ++ (ARCHIVBILD VOM 20.9.2012) - FOTO: APA/APA/dpa/gms/Arno Burgi/Arno Burgi
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