Blutspenden retten Leben – nicht nur bei Unfällen, sondern auch bei Operationen und Chemotherapien. Trotzdem spenden nur rund 3,4 % der Österreicher:innen regelmäßig. Sie überlegen zu spenden? Gemeinsam mit dem Roten Kreuz beantworten wir anlässlich des jährlichen Weltblutspendetags am 14. Juni die wichtigsten Fragen.
- Die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst
- Wer darf Blut spenden?
- Wie oft darf ich Blut spenden?
- Was muss ich zur Blutspende mitnehmen?
- Wie viel Blut wird bei einer Blutspende entnommen?
- Wie lange dauert eine Blutspende?
- Was passiert mit meinem Blut nach der Spende?
- Warum bekommt man beim Roten Kreuz kein Geld für die Blutspende?
- Ist Blutspenden sicher?
- Wie lange hält eine Blutkonserve?
- Weitere Kriterien
Bei Unfällen mit schweren Verletzungen ist oft Blut gefragt, das andere gespendet haben. Doch längst nicht nur dann: „Man kann sagen: Die moderne Medizin wäre ohne Blutspende in ganz wesentlichen Teilen nicht machbar“, sagt die Expertin Kristina Hölig, die das Institut für Transfusionsmedizin Dresden leitet und seit Anfang 2025 Präsidentin des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) ist.
Denn Blutkonserven sind zum Beispiel auch unverzichtbar bei Tumor- oder Gefäßoperationen, die oft einen hohen Blutverlust für die Patientinnen und Patienten bedeuten. Und auch bei Chemotherapien sind sie gefragt. Der Bedarf ist also groß. Doch nur rund 3,4 Prozent der österreichischen Bevölkerung spenden regelmäßig Blut. Sie haben es noch nie getan, können es sich aber vorstellen? Wir klären, gemeinsam mit dem Roten Kreuz Österreich, die wichtigsten Fragen für das erste Mal.
Die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst
Blut spenden dürfen gesunde Personen zwischen dem 18. und 70. Geburtstag ab 50 kg Körpergewicht. Erstspender:innen müssen unter 60 sein. Männer dürfen vier, Frauen, diverse und intergeschlechtliche Personen bis zu drei Mal jährlich spenden – mit mindestens acht Wochen Abstand. Zur Spende ist ein amtlicher Lichtbildausweis erforderlich. Entnommen werden rund 465 ml Blut, die Spende selbst dauert nur wenige Minuten, der gesamte Ablauf rund 30 bis 45 Minuten. Das Blut wird im Labor getestet, in Bestandteile getrennt und zu Präparaten verarbeitet. In Österreich ist Blutspenden freiwillig und unbezahlt – aus Gründen der Sicherheit und Solidarität. Verwendet werden ausschließlich sterile Einwegmaterialien. Eine Blutkonserve hält 42 Tage.
Und hier noch einmal alle wichtigen Fragen im Detail beantwortet vom Roten Kreuz Österreich:
Wer darf Blut spenden?
Blutspenden dürfen Personen zwischen dem 18. und 70. Geburtstag, die gewisse gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen. Erstspender:innen dürfen zum Zeitpunkt ihrer ersten Spende das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Körpergewicht muss mindestens 50 kg betragen.
Wie oft darf ich Blut spenden?
Männer dürfen bis zu 4 Mal pro Jahr Vollblut spenden. Frauen, intergeschlechtliche und diverse Personen, sowie Personen mit offener oder keiner Geschlechtsangabe dürfen bis zu 3 Mal pro Jahr Vollblut spenden. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden muss acht Wochen betragen.
Was muss ich zur Blutspende mitnehmen?
Bei jeder Blutspende muss ein amtlicher Lichtbildausweis (z.B. Reisepass, Personalausweis) vorgezeigt werden.
Wie viel Blut wird bei einer Blutspende entnommen?
Bei der Blutspende werden ca. 465 ml. Blut aus der Armvene entnommen.
Wie lange dauert eine Blutspende?
Die eigentliche Blutspende ist in sechs bis sieben Minuten erledigt. Der gesamte Vorgang inklusive Ausfüllen des Fragebogens, medizinischem Check und der kurzen Ruhepause nach dem Spenden mit kleinem Imbiss dauert etwa 30 bis 45 Minuten.
Was passiert mit meinem Blut nach der Spende?
Das abgenommene Vollblut wird unmittelbar nach der Spende im Labor Sicherheitstests unterzogen, in verschiedene Komponenten getrennt und in der Produktion zu verschiedenen Blutprodukten verarbeitet, die dann Patient:innen erhalten.
Warum bekommt man beim Roten Kreuz kein Geld für die Blutspende?
In Österreich ist die freiwillige und unbezahlte Blutspende gesetzlich verankert. Die Blutspende ist ein Akt der Solidarität. Darüber hinaus ist es eine Frage der Sicherheit: Würde eine Bezahlung in Aussicht gestellt werden, könnten Spender:innen der Versuchung erliegen, Angaben für die Beurteilung der Spendetauglichkeit zurückzuhalten.
Ist Blutspenden sicher?
Ja. Fürs Blutspenden wird ausschließlich steriles Einwegmaterial verwendet. So ist Blutspenden für die Spender:innen völlig ungefährlich. Damit es auch für die Empfänger:innen sicher ist, muss eine Blutspende mehr als 20 Labortests „bestehen“. Außerdem dienen alle Auswahlkriterien der Sicherheit von Spender:innen als auch Empfänger:innen.
Wie lange hält eine Blutkonserve?
Eine Blutkonserve ist nur 42 Tage haltbar. Das Einfrieren von Blutkonserven (Erythrozytenkonzentraten) ist zwar technisch möglich, aber extrem aufwendig. Die Konserven müssen mit einer Art Frostschutzmittel versetzt werden und dann bei extrem niedrigen Temperaturen (z. B. in flüssigem Stickstoff) gelagert werden. Das Auftauen und Ausschwemmen des Frostschutzmittels vor der Verabreichung dauert viele Stunden und reduziert die Haltbarkeit der Konserve enorm. Diese Technik ist für den Routinebetrieb in Krankenhäusern daher völlig unbrauchbar. Die Blutspendedienste des Roten Kreuzes wenden dieses Verfahren nur beim Blut von Patient:innen mit sehr seltenen Blutgruppeneigenschaften an, die anders nicht versorgt werden könnten.
Weitere Kriterien
Weitere wichtige Informationen zu Wartefristen nach Reisen, Medikamenten, Impfungen, Tattoos usw. finden Sie auf der Website des Roten Kreuzes Österreich.