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Wiener Naschmarkt: Neue Markthalle eröffnet

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©APA/Hans Klaus Techt

Die Halle verfügt über 13 Geschäfte mit meist regionalen Produkte. Das Angebot wird durch eine begrünte Dachterrasse erweitert, die – genauso wie die Markthalle – nachts nicht zugänglich ist.

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Am westlichen Ende des Wiener Naschmarkts können Besucherinnen und Besucher nun durch eine neue Markthalle flanieren: Das Gebäude mit der offiziellen Bezeichnung "Marktraum" ist am Freitag seiner Bestimmung übergeben worden. Zu finden sind darin 13 Stände bzw. Spezialitätengeschäfte mit vorrangig regionalen Produkten. Das Gebäude befindet sich auf einer bis vor kurzem unverbauten Fläche und verfügt auch über eine Dachterrasse.

Rund ein Jahr wurde auf dem Areal bei der Kettenbrückengasse gewerkt. Verbaut wurden dabei vor allem Holz und Glas, wie betont wird. Das neue Naschmarkt-Entree ist deutlich voluminöser als die Stände dort, lehnt sich aber stilistisch an diese an. Insgesamt beansprucht die neue Halle eine Fläche von rund 850 Quadratmetern.

Gebäude in der Nacht geschlossen

Neben Geschäften und Imbisslokalen verfügt das Objekt auch über einen kleinen Veranstaltungsbereich, das "Markträumchen". Die neue Halle kann nur tagsüber besucht werden. In der Nacht ist der Marktraum geschlossen. Das gilt auch für die zum Teil begrünte Dachterrasse.

Anlässlich der Inbetriebnahme luden die für Märkte zuständige Stadträtin Bettina Emmerling (NEOS) und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Nachmittag zu einem Medientermin in die neuen Räumlichkeiten. Diese seien eine moderne Ergänzung zur traditionsreichen Institution Naschmarkt, betonte Emmerling. Die heutige Eröffnung sei ein freudiges Ereignis, hielt sie fest.

Auch Sima gab sich emotional: "Da geht mir wirklich das Herz über." Sie berichtete von "einigen Anlaufschwierigkeiten" bei dem Projekt und verwies zugleich auf die durchgeführte Bürgerbeteiligung. Die Kosten für den Marktraum sind noch nicht endgültig berechnet, wie sie im APA-Gespräch erläuterte. Das Gesamtbudget beträgt 27 Millionen Euro, hier sind aber auch die Aufwendungen für die anderen Flächen dabei.

Umgestaltung des gesamten Umfelds

Denn das Umfeld des Naschmarkts wird großflächig umgestaltet. Schon fertig ist der sogenannte Naschpark, der am äußersten westlichen Ende auf der Wienfluss-Überplattung errichtet wurde. Das angrenzende Flohmarkt-Areal befindet sich hingegen noch im ursprünglichen Zustand. Das Gelände, wo am Samstag Altwaren feilgeboten werden, dient unter der Woche als Parkplatz. Wie Sima ausführte, wird man sich diesem Bereich 2027 widmen. Vorher steht noch die Renovierung von Freiflächen direkt bei der Halle an. Sie werden für den Bauernmarkt genutzt.

Die neue Attraktion am Naschmarkt sorgt offenbar nicht für ungeteilte Begeisterung. Die FPÖ fühlt sich bei dem Gebäude an eine "Autobahnraststätte" erinnert, wie sie via Aussendung mitteilte. Und eine kleine Gruppe von Anrainern war sogar mit einem Transparent am Naschmarkt aufmarschiert. "Keinen Sima-Bobo-Kobel" war darauf zu lesen.

Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Bezirke haben bereits in der Vergangenheit gegen Hallen-Pläne mobil gemacht. Freie Flächen sollten nicht bebaut werden, forderten sie. Die Stadt verwies heute darauf, dass jener Platz, auf dem nun der Marktraum zu finden ist, schon bei der Eröffnung des Naschmarktes mit Marktständen versehen war. Diese wurden großteils im Jahr 1972 abgerissen.

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