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So viel trägt österreichischer Wein zur nationalen Wirtschaftsleistung bei

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©Robert Herbst

Eine neue Studie im Auftrag der Österreich Wein Marketing GmbH zeigt, in welchem Ausmaß die heimische Weinwirtschaft zur nationalen Wirtschaftsleistung beiträgt: rund 68.000 Arbeitsplätze, 3,8 Milliarden Euro Wertschöpfung und 1,2 Milliarden Euro an Steuern.

Wein ist in Österreich weit mehr als ein Genussmittel. Er prägt Kultur, Landschaft und Wirtschaft – besonders im ländlichen Raum. Das zeigt die die kürzlich veröffentlichte Wertschöpfungsstudie der Economica GmbH, die im Auftrag der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) erstellt wurde.

Demnach sicherte die heimische Weinwirtschaft im Jahr 2023 über 68.000 Arbeitsplätze, generierte eine Bruttowertschöpfung von 3,8 Milliarden Euro und brachte dem Staat rund 1,2 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben ein. Gastronomie, Handel und Tourismus profitieren wesentlich von den direkten und indirekten Effekten der Branche. „Die wirtschaftliche Kraft des Weins reicht weit über das Achterl hinaus. Rund um die Rebe wirkt ein ganzes Wirtschaftsökosystem“, betont ÖWM-Geschäftsführer Chris Yorke.

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Johannes Schmuckenschlager, Chris Yorke und Christian Helmenstein bei der Präsentation der Wertschöpfungsstudie.

 © APA / Martin Hörmandinger

Ein Wirtschaftsfaktor mit Breitenwirkung

Der Anteil der Weinwirtschaft an der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung liegt bei 0,9 Prozent, innerhalb der Landwirtschaft macht sie 7,5 Prozent der Produktion aus. Besonders die Beherbergung und Gastronomie profitieren mit knapp 1,5 Milliarden Euro – rund 39 Prozent der durch Wein ausgelösten Wertschöpfung. Danach folgen Landwirtschaft (390 Millionen Euro) und Großhandel (353 Millionen Euro).

Auch der Weintourismus spielt eine zunehmende Rolle: Laut Studie nahmen fünf Prozent der Urlauber:innen 2023 weinbezogene Aktivitäten wahr und gaben dabei durchschnittlich 18 Prozent mehr pro Tag aus als andere Gäste.

Wein als Rückgrat ländlicher Regionen

Die ökonomische Bedeutung des Weins zeigt sich vor allem in den vier Weinbundesländern Niederösterreich, Burgenland, Wien und Steiermark. Hier entstehen durch Weinproduktion, Handel, Tourismus und Gastronomie mehr als zwei Milliarden Euro Wertschöpfung, im restlichen Österreich rund 1,1 Milliarden Euro.

  • Niederösterreich erzielt als flächenstärkstes Weinland die höchsten ökonomischen Effekte.

  • Im Burgenland hat der Weinbau den größten Anteil an der landwirtschaftlichen Produktion.

  • In Wien generiert vor allem die Verbindung von Wein, Gastronomie und Tourismus überproportionale Effekte.

  • Die Steiermark entwickelt sich zunehmend zum Weinland mit starkem touristischem Einfluss.

„Der Weinbau fungiert als wirtschaftliche und gesellschaftliche Lebensader vieler Regionen“, sagt Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbands.

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 © Economica GmbH

Vom Kulturgut zur Zukunftsaufgabe

Der Studie zufolge würden ohne den Weinbau ganze Regionen erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Verluste erleiden. „Unser Ziel ist es, durch das Aufzeigen der Wertschöpfung zu einer Wertschätzung gegenüber dem zu kommen, was die über 10.000 heimischen Weinbaubetriebe leisten“, so Schmuckenschlager.

Damit die Weinwirtschaft ihre Rolle als Wirtschaftsmotor, Arbeitgeber und Exportträger auch künftig erfüllen kann, brauche es laut ÖWM und Weinbauverband stärkere politische Unterstützung. „Unsere Weinbaubetriebe stehen durch steigende Produktionskosten, sinkenden Konsum und wachsenden internationalen Wettbewerb unter Druck. Daher braucht es einen Schulterschluss zwischen Politik und Weinwirtschaft“, fordert Schmuckenschlager.

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