Inhaltsverzeichnis:
- Was macht ein:e Tierarzt/Tierärztin?
- Passt der Beruf zu mir?
- Tierarzt/Tierärztin: Einsatzbereiche
- Ausbildung
- Wie lange dauert die Ausbildung
- Wo kann man die Ausbildung zum:zur Tierarzt/Tierärztin absolvieren?
- Weiterbildung
- Eigene Ordination
- Gehalt: Wie viel verdient ein:e Tierarzt/Tierärztin?
- Jobaussichten
Was macht ein/e Tierarzt/Tierärztin?
Tierärzte/Tierärztinnen befassen sich mit allem rund um die Gesundheit von Tieren. Ein Großteil der Arbeit dreht sich dabei um die Versorgung von kranken und verletzten Tieren. Sie diagnostizieren Krankheiten und behandeln diese, versorgen Wunden und führen Operationen durch. Sollte ein Tier in einem unheilbaren Zustand sein, führen Tierärzte/Tierärztinnen auch die Einschläferung durch.
Doch ein/e Tierarzt/Tierärztin ist nicht nur für die Versorgung von akut kranken Tieren zuständig. Er/sie arbeitet auch mit gesunden Tieren. In den täglichen Aufgabenbereich fallen auch Routineuntersuchungen, Impfungen, Kastrationen, sowie die Entnahme und Untersuchung von Proben.
Auch wird sich um die Halter:innen gekümmert, indem sie mit Pflegeanweisungen versorgt, beruhigt und getröstet werden.
Passt der Beruf zu mir?
Um Tierarzt/Tierärztin zu werden, sollte man laut ams-berufslexikon.at folgende persönliche Eigenschaften mitbringen:
- Hand-Augen-Koordination
- Fingerfertigkeit
- Bereitschaft am Wochenende und in den Abendstunden zu arbeiten
- Interesse für Tiere und Gesundheit
- Kommunikationsfähigkeit
- Konzentrationsfähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Sinn für genaues Arbeiten
Zusätzlich ist ein hohes Empathievermögen und psychische Belastbarkeit von Vorteil. Ekel sollte man keinen haben - sei es vor bestimmten Tieren oder vor Krankheiten.
Des Weiteren ist für den Beruf des/der Tierarztes/Tierärztin die allgemeine oder besondere Universitätsreife zwingend erforderlich. Ohne Matura oder vergleichbaren Abschluss muss eine Berufsreifeprüfung abgelegt werden. Zusätzlich muss vor Beginn des Studiums eine Prüfung abgelegt werden, die grundlegendes Allgemeinwissen für die studienrelevanten Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie) bestätigt.
Tierarzt/Tierärztin: Einsatzbereiche
Tierärzte/Tierärztinnen arbeiten bekanntermaßen in tiermedizinischen Praxen oder Kliniken. Doch darüber hinaus gibt es weitere Einsatzbereiche. So können sie Tiere in Zoos, Tierparks und Tierheimen versorgen. Zudem arbeiten viele Tierärzte/Tierärztinnen in der Forschung. Diese findet vor allem bei Pharmaunternehmen, Versuchsanstalten und veterinärmedizinischen Universitäten statt.
Ebenso besteht die Möglichkeit, im öffentlichen Dienst zu arbeiten, wie zum Beispiel im Veterinäramt.
Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Tierarzt/Tierärztin erfolgt ausschließlich in einem Studium der Veterinärmedizin.
Das Studium wird in drei Bereiche gegliedert, an deren Ende immer ein mehrwöchiges Praktikum steht: allgemeine veterinärmedizinische Grundlagen, eine klinische Ausbildung und ein vertiefendes Schwerpunktstudium.
Inhalte des Studiums sind unter anderem:
- Zoologie und Botanik
- Anatomie und Physiologie
- Genetik
- Embryologie
- Tierzucht
Während des Studiums erlernen die angehenden Tierärzte/Tierärztinnen neben den theoretischen Grundlagen auch praktische Kenntnisse, die in zahlreichen Praktika vertieft werden. Da die Möglichkeit besteht, nach Studienabschluss eine eigene Praxis zu eröffnen, werden auch hierfür relevante Inhalte gelehrt. Darunter fallen unter anderem Betriebswirtschaftslehre und rechtliche Inhalte.
Die Praktika im Studium der Veterinärmedizin bauen sich wie folgt auf: zwei Wochen nach Ende des vierten Semesters, zehn Wochen nach dem neunten Semester und insgesamt 14 Wochen vor der Diplomarbeit. Im letzten Praktikum ist der Einsatzbereich zehn Wochen im Schwerpunktgebiet und vier Wochen in einem Schlachthof. Insgesamt müssen also 26 Wochen Praktikum absolviert werden.
Nach erfolgreichem Abschluss der Diplomarbeit trägt man den Titel Diplomtierarzt/Diplomtierärztin (mag. med. vet. - Magister/Magistra medicinae veterinae). Nach Eintragung in die Österreichische Tierärztekammer darf der Beruf des/der Tierarztes/Tierärztin ausgeübt werden.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Regelstudienzeit des Veterinärmedizin-Studiums beträgt zwölf Semester (6 Jahre).
Wo kann man die Ausbildung absolvieren?
In Österreich gibt es nur eine Universität, an der man Veterinärmedizin studieren kann: die veterinärmedizinische Universität Wien.
Weiterbildung
Nach § 20 TÄG (Tierärztegesetz), sind Tierärzte/Tierärztinnen dazu verpflichtet, sich regelmäßig weiterzubilden. Nur so wird eine optimale Versorgung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft sichergestellt.
Darüber hinaus gibt es aber auch einige Möglichkeiten, sich mit Fort- und Weiterbildungen in einem Schwerpunkt noch weiter zu spezialisieren. Typische Beispiele wären unter anderem Dermatologie, Orthopädie oder Labordiagnostik. Ebenso ist es möglich, das Studium weiterzuführen, um einen Magister-, Doktor- und Professorentitel zu erhalten.
Eigene Ordination
Mit Abschluss des Studiums und Eintrag in die Österreichische Tierärztekammer ist die Eröffnung einer eigenen Ordination - also einer eigenen Tierarztpraxis - möglich. Mit einer eigenen Ordination fällt der/die Tierarzt/Tierärztin in die sogenannten freien Berufe und ist somit selbstständig.
Gehalt: Wie viel verdient ein/e Tierarzt/Tierärztin?
Das Gehalt von Tierärzten/Tierärztinnen ist von vielen Faktoren abhängig. Je nach Schwerpunkt, Erfahrung, Arbeitsverhältnis und Standort kann der Lohn unterschiedlich hoch ausfallen. Im Vergleich zu anderen medizinischen und naturwissenschaftlichen Berufen verdienen sie jedoch insgesamt etwas weniger.
Im Durchschnitt verdienen Tierärzte/Tierärztinnen in Praxen und Kliniken als Angestellte laut bruttogehalt.at rund 2.560 € brutto mit dem Berufseinstieg. Als selbstständige:r Tierarzt/Tierärztin mit eigener Praxis sind auch Gehälter von bis zu 70.000 € jährlich möglich.
Tendenziell verdienen Tierärzte/Tierärztinnen, die sich auf bestimmte medizinische Schwerpunkte oder Tierarten spezialisieren, weitaus mehr als ihre eher allgemein arbeitenden Kolleg:innen.
Jobaussichten
Die Jobaussichten für Tierärzte/Tierärztinnen fallen stark unterschiedlich aus - auch hier abhängig von Schwerpunkt und Arbeitsort. So kann in einigen ländlichen Gegenden von einem Tierarztmangel gesprochen werden, in anderen, bedingt durch den Rückgang von landwirtschaftlichen Betrieben, wieder ein starker Überschuss. In urbanen Gegenden kann davon ausgegangen werden, dass allgemeinveterinäre Praxen stark vertreten sind. Möchte man also eine eigene Praxis eröffnen, so ist der Konkurrenzdruck in der Stadt hoch.
Insgesamt lässt sich sagen, dass vor allem spezialisierte Tierärzte/Tierärztinnen mit deutlich höheren Jobchancen rechnen können und tendenziell die Aussichten auf dem Land besser sind als in der Stadt.
Nichtsdestotrotz wird auch in Zukunft Nutzvieh gehalten und Privatpersonen werden ebenso Haustiere besitzen. Somit kann der Beruf des/der Tierarztes/Tierärztin als zukunftssicher eingestuft werden.