Meditation: Entspannung von Körper und Geist

Die Meditation ist eine der Entspannungstechniken, die es ermöglicht, den Kopf freizubekommen, sich von den täglichen mentalen Spannungen zu befreien und in einen Zustand völliger Ruhe und Entspannung zu gelangen. Darüber hinaus verbessert die Meditation das Gedächtnis, gibt Energie und macht den Körper und den Geist widerstandsfähiger gegen Stress. Auch Anfänger:innen können rasch einsteigen. Meditation muss aber trainiert werden.

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Meditation © Bild: iStockphoto

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Meditation?

Meditation ist ein Training des Geistes, das Elemente der Entspannung, der Konzentration und des Bewusstseins beinhaltet. Meditation ist für den Geist das, was körperliche Bewegung für den Körper ist. Die Übung wird individuell im Sitzen und mit geschlossenen Augen durchgeführt.

Meditation ist demnach aber auch ein Prozess, sie ist eine Fähigkeit, die trainiert werden muss. Wie bei jeder anderen Fähigkeit, z. B. beim Englischlernen muss man üben, um Ergebnisse zu erzielen. Es reicht nicht aus, einmal ein paar Stunden lang zu üben, sondern man muss die Fähigkeit allmählich entwickeln, indem man zum Beispiel mehrmals pro Woche übt. Und die Auswirkungen werden mit Sicherheit eintreten.

Wozu ist Meditieren gut?

Ziel der Meditation ist es, ein harmonischeres Leben und ein besseres Verständnis für sich selbst und andere zu entwickeln. Dies ermöglicht, mehr Klarheit im eigenen Leben zu haben und leichter Entscheidungen zu treffen. Und das trägt zu einem glücklichen Leben bei.

Zu den Vorteilen und Wirkungen der Meditation gehören:

Vorteile der Meditation für die körperliche Gesundheit:

  • Senkung des Blutdrucks
  • Senkung der Herzfrequenz
  • Veränderung der Gehirnwellenfrequenz
  • Senkung des Milchsäuregehalts im Blut
  • erhöhte Dopaminkonzentration im Gehirn
  • Verringerung der Konzentrationen des Stresshormons Cortisol
  • das Risiko der Entwicklung von Herzproblemen zu minimieren
  • eine deutliche Zunahme der Konzentration der grauen Substanz im Gehirn
  • schnellere Verarbeitung von Informationen aufgrund einer erhöhten Anzahl von Falten in der Großhirnrinde
  • Verbesserung der Funktion des Immunsystems
  • Beschleunigung des Stoffwechsels und Regulierung der Insulinsekretion
  • Kontrolle des prämenstruellen Syndroms und Linderung der negativen Symptome der Menopause
  • Erhöhung der Schmerzresistenz und Schmerzlinderung

Vorteile der Meditation für die geistige Gesundheit:

  • erhöhter Intelligenzquotient und ein Gefühl der Harmonie des Geistes
  • größere Selbstakzeptanz und mehr Selbstvertrauen
  • verbesserte Stimmung und anhaltendes Wohlbefinden
  • Verbesserung des Sexuallebens und der sexuellen Erfahrung
  • Abbau von Stress und Anzeichen von Angst
  • erhöhte Konzentration, Aufmerksamkeit und Fähigkeit, eine Tätigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg auszuüben
  • erhöhte psychomotorische Wachsamkeit
  • verbesserte psychische Belastbarkeit
  • verbessertes Langzeitgedächtnis
  • erhöhte Kreativität

Was passiert dabei im Körper?

Meditation kann mit einer Dusche verglichen werden. Fast jede Person duscht morgens oder abends, um den Körper von außen zu reinigen. Warum nicht eine "innere Dusche" nehmen, um den eigenen inneren Geist von negativen oder verrückten Gedanken und den eigenen Körper von unbewussten Spannungen zu befreien.

Die Meditation "entfernt" also unnötige Gedanken und schafft Platz für neue, kreativere und positivere Gedanken.

Wie lange dauert es, bis Meditation Wirkung zeigt?

Nach zwei Wochen Praxis gibt es sichtbare Auswirkungen der Meditation. Konzentration und Gedächtnis verbessern sich und die eigenen Gedanken wandern weniger. Darüber hinaus erhöht sich durch das Praktizieren der Mitgefühlsmeditation die eigene Empathie. Die Gehirnaktivität, welche für das Empfinden von Empathie verantwortlich ist, nimmt zu.

Wie meditiert man als Anfänger:in?

Sich etwas Zeit zum Üben nehmen

Wenn man die Meditation zu einem Teil der eignen Routine machen will, ist es wichtig, dass man sich tagsüber ausreichend Zeit für die Meditation nimmt.

Suche nach einem ruhigen und friedlichen Ort

Beim ersten Kontakt mit der Meditation ist es wichtig, einen geeigneten Ort zu wählen. Es sollte ein ruhiger und ablenkungsfreier Ort sein, an dem man allein sein und sich wirklich konzentrieren kann.

Entdeckung der perfekten Pose

Die traditionelle Meditationsstellung ist der Lotussitz, bei dem man mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzt und die Füße auf den Oberschenkeln ablegt. Es gibt jedoch keine Regel, dass genau diese Haltung für die Meditation am besten geeignet ist. Man sollte also die Pose finden, die am besten zu einem selbst passt.

Meditation
© iStockphoto Traditionell meditiert man im Lotussitz (Schneidersitz), aber das ist kein Muss

Kontrolle der eigenen Atmung

Man kann mit dem Einatmen, Anhalten und Ausatmen beginnen. Bei jedem dieser Momente 4 Sekunden rückwärts zählen.

Verwendung eines Mantras

Um die Aufmerksamkeit zu fokussieren, ist es in der traditionellen Meditation sehr üblich, den Klang eines Mantras zu verwenden. Das Bekannteste ist "OM" , aber man kann auch nach anderen Meditationsklängen suchen.

Akzeptanz der eigenen Gedanken

Meditation ist eine Technik, deren Perfektionierung einen Prozess und Zeit erfordert. Der Wirbelwind von Gedanken, der beim Üben aufkommt, ist normal und wird mit der Zeit vergehen.

Schaffung einer Meditationsgewohnheit

Wenn man jeden Tag meditiert, wird sich der Körper und der Geist nach einer gewissen Zeit von sich aus daran gewöhnen.

»Es ist besser, jeden Tag mindestens 10 Minuten zu meditieren als ab und zu 30 Minuten.«

Wie lange sollte eine Meditationseinheit dauern?

Es ist besser, jeden Tag mindestens 10 Minuten zu meditieren als ab und zu 30 Minuten. Systematik ist der Schlüssel zum Erfolg. Selbst ein kurzer Moment der Meditation kann die Qualität des eigenen Tages völlig verändern, und es verändert das eigenen Leben.

Wie oft sollte man meditieren, um eine Wirkung zu erzielen?

Es ist wichtig, jeden Tag systematisch zu meditieren, mindestens einmal am Tag (z.B. am Morgen). Wenn man erst einmal die ersten Vorteile der Meditation erkannt hat, wird man auch in der eigenen Freizeit während des restlichen Tages in diesem Zustand bleiben wollen.

Welche Meditations-Stile gibt es?

Es existieren eine Vielzahl an Meditations-Stilen. Im Folgenden wird auf die drei bekanntesten Stile der Meditation eingegangen.

Mantra-Wiederholung

Diese Art der Meditation basiert auf Mantras, das heißt auf Klängen, Worten oder Sätzen, die, wenn sie in der richtigen Frequenz wiederholt werden, den Geist in eine Art Schwingung versetzen. Ein klassisches Beispiel für ein Mantra ist das einfache Gemurmel von "ommmm". Es handelt sich dabei um heilige Klänge, denen bereits in der Antike Bedeutungen zugeschrieben wurden. Über einen längeren Zeitraum wiederholt, hilft es, den eigenen Geist von unnötigen Gedanken zu befreien, welche jede Person zurückschleppen, anstatt diese vorwärts kommen zu lassen. Die Meditation, die auf der Wiederholung von Mantras basiert, ermöglicht es, sich von der Realität zu distanzieren und den eigenen Geist zu beruhigen, so dass man Frieden und innere Ruhe finden kann.

Die Vipassana-Meditation

Vipassana-Meditation bedeutet "nach innen schauen" oder "Einsicht", oder die Welt so sehen, wie sie wirklich ist. Bei dieser Technik atmet man bewusst durch die Nase und nimmt seine Gedanken und Gefühle wahr. So kann man jede Situation aus der Ferne betrachten, ohne zu urteilen. Diese Art der Meditation öffnet die eigenen Augen für die Realität und ermöglicht es zu verstehen, was um sich selbst herum geschieht.

Die Zazen-Meditation

Dies ist eine grundlegende Form der Meditation, bei der man eine sitzende Position einnimmt und das Hauptziel darin besteht, sich auf den Atem zu konzentrieren. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen Zazen (auch einfach Zen genannt) und Vipassana. Bei Zazen liegt der Schwerpunkt nicht auf der Nasenatmung, sondern auf den Bewegungen des Zwerchfells. Um nach den Prinzipien dieser Technik zu meditieren, muss man aufrecht sitzen, das Kinn sollte zum Boden zeigen und die Hände sollten auf dem Bauch liegen. Zazen lehrt, dass Gedanken und Erinnerungen aus der Vergangenheit frei durch den eigenen Geist fließen können. Man kann sie beobachten und dann loslassen, damit diese das eigene „Ich“ nicht am Vorankommen hindern.

Welcher Stil passt zu mir?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da jeder Mensch andere Bedürfnisse hat und anders „tickt“. Alle Meditationstechniken können dabei helfen, sich selbst zu akzeptieren und emotionale Schwierigkeiten zu bekämpfen. Jede Art von Meditation konzentriert sich auf unterschiedliche Elemente, so dass man diejenige wählen sollte, die den eigenen Bedürfnissen am besten entspricht.

Meditation und Yoga: Ergänzt sich das gut?

In erster Linie ergänzen sich Yoga mit Meditation und ermöglichen es, sich besser zu bewegen und zur inneren Balance und Harmonie zu finden. Wenn man Yoga lernt, lernt man in erster Linie, sich zu entspannen und zu konzentrieren. Aber genau dies sind auch sehr wichtige Elemente der Meditation selbst. Es lohnt sich also, die Meditationspraxis zu vertiefen, um einen Zustand des totalen Gewahrseins zu erreichen. Konzentration, Meditation und Yoga sind also eng miteinander verbunden und zählen zur Kunst der Yogapraxis.

Was für eine Ausrüstung braucht man zur Meditation?

Eigentlich braucht man überhaupt nichts, um zu meditieren. Um mit der Meditation zu beginnen, braucht man keine spezielle Matte oder Kleidung zu kaufen oder nach der perfekten Hintergrundmusik zu suchen. Man muss auch keine besonderen Körperhaltungen einnehmen. Die Meditation muss nur an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.