Granatapfel: Vielseitiges Superfood

von Granatapfel © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

Weitere Bezeichnungen

Der Granatapfel ist auch als Paradiesapfel bekannt. Der aus dem Saft hergestellte Sirup wird Grenadine genannt. Der Name kommt vom lateinischen Granum, was Kern, Korn oder Samen bedeutet. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die 200 bis 1.000 Kerne im Inneren der Frucht.

Merkmale

Granatäpfel wachsen an Bäumen mit rotbrauner bis grauer Rinde. Die runden Früchte entwickeln sich aus roten Blüten. Die Blütezeit ist je nach Region im Frühjahr und Sommer, in China zwischen März und Juli. In manchen Anbaugebieten haben die Granatapfelbäume auch zwei oder sogar drei Blütezeiten. Die apfelähnlichen Früchte haben einen Durchmesser von fünf bis zwölf Zentimetern und wechseln ihre Farbe im Laufe des Reifeprozesses von Grün zu Orangerot, Rot bis Gelb-Grün, Gelblich-Braun oder Schwarz-Violett.

Gattung

Auch wenn der Granatapfel dem Apfel ähnlich sieht, handelt es sich um eine Scheinfrucht. Da das Fruchtfleisch weder fleischig noch verholzt ist, ist der Granatapfel ein Grenzfall einer "ledrigen Beere". Der Granatapfel gehört zur Familie der sogenannten Weiderichgewächse.

Wie schmeckt der Granatpafel?

Die Granatapfelkerne schmecken süß-säuerlich. Sie sind saftig und knackig und passen sowohl zu süßen Speisen als auch zu herzhaften Gerichten.

Welche Arten gibt es?

Bei den leuchtend roten und den gelblich-bräunlichen Granatäpfeln handelt es sich um verschiedene Sorten – die roten Früchte stammen oft aus Israel, die gelblichen häufig aus Spanien.

Wo werden Granatäpfel angebaut?

Der kommerzielle Anbau von Granatäpfeln findet heutzutage maßgeblich in Indien, China, dem nahen Osten, dem Süden der USA, Lateinamerika, sowie in Spanien und Italien statt.

Granatäpfel selbst anbauen

In Mitteleuropa ist ein Anbau höchstens in einem beheizten Gewächshaus möglich. Der Granatapfelbaum verträgt keine Kälte. Er wächst bevorzugt in einem subtropischen oder tropischen Klima.

Saison

Geerntet werden Granatäpfel üblicherweise zwischen September und Dezember, teilweise bis in den Februar hinein.

Reifezeit

Einen reifen Granatapfel kann man daran erkennen, dass er schwer in der Hand liegt und eine dicke, ledrige, raue Außenhaut hat. Auch ein bereits trockener Blütenansatz ist ein Zeichen für einen reifen Granatapfel. Weiche Stellen sind ein Zeichen dafür, dass der Granatapfel innen bereits faulig ist.

Welche Teile des Granatapfels sind essbar, welche nicht?

Verzehrt werden von Granatäpfeln hauptsächlich die Kerne. Die Frucht wird vor dem Verzehr geschält, das weiße Fruchtfleisch hat einen unangenehm bitteren Geschmack. Es braucht viel Geschick, um die Kerne aus der Frucht zu lösen. Durch den stark färbenden Saft ist hier auch Vorsicht geboten, um Flecken auf der Kleidung zu vermeiden.

Es wird empfohlen, den Granatapfel unter geringem Druck mit der flachen Hand auf der Arbeitsfläche hin und her zu rollen. Anschließend wird der Strunk entfernt und der Granatapfel, wie eine Orange, strahlenförmig eingeschnitten. So kann man die obere Hälfte der Frucht aufbiegen und die Kerne herausklopfen oder herauslöffeln.

Inhaltsstoffe und Vitamine

Der essbare Teil des Granatapfels enthält rund 74 kcal beziehungsweise 316 kj pro 100 Gramm. Seine Inhaltsstoffe sind Wasser (79,1 Gramm), Kohlenhydrate (16,2 Gramm), Ballaststoffe (2,2 Gramm) sowie Eiweiß, Fett und Zucker. Granatäpfel enthalten außerdem Polyphenole, Flavonoide, Ellagitannine und Vorläufer von Anthocyanen in der Schale. Dort finden sich auch Kalium, Calcium, Magnesium und komplexe Polysaccharide.

In den essbaren Samen des Granatapfels befinden sich hohe Mengen an Gallotanninen sowie Anthocyane. Zu Letzteren zählen beispielsweise Chrysantemin und Myrtillin, die stark entzündungshemmende und antioxidative Wirkung haben. Verschiedene organische Säuren wie Ascorbinsäure, Citronensäure und Apfelsäure sind in der Samenschale enthalten. Überdies findet man im Granatapfel Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin B2 und B6, Vitamin E, Folsäure und Beta-Carotin.

Wirkung

Der Konsum von Granatäpfeln soll bei Entzündungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden helfen, was allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt ist. Neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen enthalten Granatäpfel außerdem sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole, die antioxidativ wirken. Die Inhaltsstoffe senken den Blutdruck, sind gesund für die Funktion des Gehirns und unterstützen die Leber, den Darm und das Immunsystem. Der Granatapfel soll die Gefäße schützen und Wechseljahresbeschwerden lindern. Auch das ist allerdings noch nicht wissenschaftlich erwiesen.

Hausmittel

Schon lange wird der Granatapfel im Iran während der Schwangerschaft als Hausmittel eingesetzt. Die enthaltene Folsäure fördert die Entwicklung des Fötus', außerdem enthält die Frucht große Mengen Vitamin B und E, Kalzium und Eisen. Im späteren Stadium der Schwangerschaft schätzen Frauen den Saft des Granatapfels auch für seine die verdauungsanregende Wirkung. Der tägliche Konsum von Granatapfelsaft sollte allerdings eine Menge von 355 Milliliter nicht überschreiten.

Kann der Granatapfel gesundheitsschädlich sein?

Die in der Schale und den Wurzeln enthalten Gerbstoffe können zu gesundheitlichen Problemen führen. Außerdem werden einige, beispielsweise in Medikamenten enthaltene Substanzen nach dem Verzehr von Granatäpfeln langsamer abgebaut.

Wie kann man Granatäpfel zubereiten?

Granatäpfel können entweder in ihrer Rohform, als Saft oder Sirup und sogar gefroren in Form von selbstgemachtem Eis oder Smoothies verzehrt werden. Sie eignen sich als Topping für Desserts, Suppen sowie fruchtige Salate.

Lässt sich der Granatapfel einfrieren?

Granatapfelkerne lassen sich sehr gut einfrieren. Bei einer Temperatur von -18 °C halten sie sich bis zu einem Jahr lang. Beim Einfrieren sollten die Granatapfelkerne möglichst frisch sein, vor dem Einfrieren sollten sie gesäubert und luftdicht verpackt werden. Am besten eignet sich hierfür eine Vakuumverpackung. Wenn möglich, können die Granatapfelkerne auch vorgefroren werden, damit sie im Tiefkühler nicht aneinander kleben. Dazu werden sie auf einem Backblech gleichmäßig verteilt und über Nacht gefroren. Aufgetaut werden sie am besten schonend über Nacht im Kühlschrank.

Granatapfel-Rezepte