Die Europäische Südsternwarte in Chile setzt auf Solarenergie „Made in Austria“. Solid aus Graz liefert ein CO₂-optimiertes System für Strom, Wärme, Kühlung – und die Forschung der Zukunft.
Wenn in der Atacamawüste Sterne beobachtet werden, kommt künftig auch Know-how aus der Steiermark zum Einsatz. Das international tätige Unternehmen Solid – Solar Energy Systems aus Graz erhielt den Zuschlag für einen hochkarätigen Großauftrag: Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) beauftragt Solid mit der Errichtung eines solaren Energieversorgungssystems für ihren Standort La Silla in Chile.
Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 1,8 Millionen Euro, der Projektstart erfolgt noch im Mai, die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
Intelligente Kombination
Kern des Projekts ist ein integriertes System, das Warmwasser, Heizung, Strom und Kühlung auf nachhaltige Weise bereitstellt – und zwar Tag und Nacht. Möglich wird das durch die intelligente Kombination aus Photovoltaik, Hochleistungs-Speichertechnologie, Wärmepumpen und einer elektrischen Kältemaschine. Ziel ist es, die Abhängigkeit vom chilenischen Stromnetz ebenso zu reduzieren wie die CO₂-Emissionen – ein zentrales Anliegen der ESO.
„Dieses Projekt unterstreicht unsere Kompetenz in der Entwicklung maßgeschneiderter Energiesysteme“, betont Stephan Jantscher, CEO von Solid. „Als Anbieter sämtlicher EPC-Bereiche – also Engineering, Procurement und Construction – können wir garantieren, dass La Silla künftig energieeffizienter, unabhängiger und ressourcenschonender betrieben wird.“
Heikler Einsatzort
Besonders heikel ist der Einsatzort: Auf 2.400 Metern Seehöhe, 600 Kilometer nördlich von Santiago de Chile, betreibt die ESO zwei der leistungsfähigsten Teleskope weltweit. Gerade dort braucht es verlässliche Energie – nicht nur für Forschung, sondern auch für Personalunterkünfte und die gesamte technische Infrastruktur. Dank Fernwartung und Online-Monitoring ist die Anlage auch aus der Ferne kontrollierbar.
Die La Silla-Sternwarte soll mit dieser Lösung zur Blaupause für klimafreundliche Forschungseinrichtungen werden – ein Meilenstein, sowohl für die ESO als auch für das heimische Unternehmen SOLID. Und ein deutliches Zeichen, dass steirische Innovationskraft auch im internationalen Wettbewerb brilliert – bis weit über den Äquator hinaus.