Ab wann spricht man von Bluthochdruck?
Die Höhe des Blutdrucks hängt davon ab, wie viel Milliliter Blut das Herz in einer bestimmten Zeit pumpt und wie hoch die Kontraktion, also die Anspannung der Gefäße im Körper ist. Durch Änderung dieser Parameter und somit Steigerung des Blutdrucks kann sich der Körper beispielsweise in Situationen mit höherer Belastung wie Sport an die Gegebenheiten anpassen und eine lückenlose Versorgung aller Organe ist gewährleistet. Der Blutdruck kann aber aus unterschiedlichen Gründen auch dauerhaft und dann krankhaft erhöht sein. Es wurden im Rahmen zahlreicher Studien Grenzwerte festgelegt, an denen das Ausmaß eines Bluthochdrucks (medizinischer Fachbegriff: arterielle Hypertonie) abgeschätzt und eingeordnet werden kann. Um diese Werte zu ermitteln, sollte der Blutdruck entweder wiederholt beim Arzt gemessen werden, dabei kann ein Dauerprofil über einen ganzen Tag angelegt werden, oder der Patient ermittelt mit elektrischen Messgeräten selber zu Hause die Werte. Die Grenzwerte lauten:
- Normaler Blutdruck bis 130/85 mmHg
- Hoher, aber noch normaler Blutdruck: 130/85 – 135/89 mmHg
- Hypertonie Grad I: 140/90 – 159/99 mmHg
- Hypertonie Grad II: 160/100 – 179/109 mmHg
- Hypertonie Grad III ab 180/110 mmHg
Für diese Werte gilt allerdings, dass sie nicht als absolute Grenze anzusehen sind. Ein Mensch, der zum Beispiel gerade noch einen durchschnittlichen Wert von 135/89 mmHg hat, aber schon einen Schlaganfall hinter sich hat oder stark übergewichtig ist und raucht, sollte trotz der noch normalen Blutdruckwerte über eine Therapie nachdenken.

Wer bekommt Bluthochdruck?
Bluthochdruck ist eine sehr weit verbreitete Krankheit. Es wird geschätzt, dass jeder zweite Erwachsene darunter leidet, bei übergewichtigen Personen sind es sogar 75 %. Doch was bedingt diese Erkrankung? Es wird zunächst zwischen einer Form des Bluthochdrucks unterschieden, die auf Grund von anderen Erkrankungen, also sekundär, entsteht. Diese Form beruht meistens auf Erkrankungen der Niere oder des Hormonhaushalts. Insgesamt stellt die sekundäre arterielle Hypertonie aber mit circa 10 % aller Bluthochdruckfälle eine eher geringe Gruppe dar. Weitaus häufiger ist die so genannte primäre oder essentielle arterielle Hypertonie. Man weiß bis heute nicht bis ins Detail wie diese Form des Bluthochdrucks entsteht. Es sind nur Faktoren bekannt, die das Risiko erhöhen, an einem Bluthochdruck zu leiden. Diese Risikofaktoren sind:
- Höheres Lebensalter
- Rauchen
- Ernährung, die reich ist an Salz
- Starker Alkohol- und Koffeinkonsum
- Übergewicht
- Fettstoffwechselstörungen
- Diabetes
- Stress
- Verwandte, die an Bluthochdruck leiden
Wie stellt man einen Bluthochdruck fest?
Der Bluthochdruck wird für gewöhnlich nicht oder nur wenig vom Patienten selber bemerkt. Es kann bei Blutdruckspitzen einmal zu Kopfdruck, Schwindel, Herzstolpern oder einem roten Gesicht kommen, dauerhafte Symptome wie bei anderen Krankheiten spürt der Patient jedoch selten. Der Patient selbst stellt sich daher in den seltensten Fällen selbst wegen dem Verdacht eines Bluthochdrucks beim Arzt vor. Wichtig ist hier deshalb die Vorsorge. Diese kann man ab 35 Jahren alle zwei Jahre beim Hausarzt in Anspruch nehmen, um sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Herz und Nieren checken zu lassen. Wem das nicht reicht, der sollte zu Hause selbst seinen Blutdruck kontrollieren*. Um hier aussagekräftige Werte zu ermitteln, gilt es dabei einiges zu beachten. Man sollte:
- Zu mehreren (mind. 3 x), immer etwa gleichen Zeitpunkten pro Tag messen
- Vor dem Messen ein paar Minuten zur Ruhe kommen
- Immer mit dem selben Gerät messen
- Die Manschette nicht zu klein wählen (Manschettenbreite circa Hälfte des Oberarmumfangs)
- Arm beim Messen leicht gebeugt halten
- Manschette auf Herzhöhe anlegen
Wenn diese Punkte beachtet werden, ist es auch möglich, zu Hause selbst ein repräsentatives Blutdruckprofil zu erstellen. Die Werte sollten gewissenhaft mit dem Datum, der Uhrzeit und möglicher besonderer Umstände, wie zum Beispiel Stress oder eine Krankheit, dokumentiert werden und bieten dann Ihrem Arzt eine Entscheidungsgrundlage, ob und möglicherweise wie schwer Sie unter Bluthochdruck leiden.
Was macht man bei Bluthochdruck?
Sollte ein Bluthochdruck festgestellt werden, so ist eine Therapie unumgänglich, auch wenn der Patient kaum oder keine Symptome verspürt und sich eigentlich gesund fühlt. Der Bluthochdruck stellt einen Risikofaktor für andere schwerwiegende Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall dar.
Eine Therapie kann zunächst darin bestehen, die Faktoren, die den Bluthochdruck begünstigen, zu minimieren. Das beinhaltet eine allgemeine gesunde Lebensweise mit Bewegung, ausgewogener Ernährung, dem Verzicht auf Alkohol, Rauchen und zu viel Salz.
Sollte der Bluthochdruck trotz einer Änderung des Lebensstils weiterhin erhöht sein auf Werte über 140/90 mmHg, so wird Ihr Arzt Ihnen ein Medikament ans Herz legen. Dabei wird zunächst auf ein Medikament aus der Gruppe der sogenannten Medikamente der 1. Wahl zugegriffen. Die Wirkstoffe erzielen ihre blutdrucksenkende Wirkung durch die Interaktion mit der Niere, dem Herzen und/oder den Gefäßen. Sie lauten:
- ACE-Hemmer (z.B. Ramipril)
- AT1-Rezeptor Blocker (z.B. Valsartan)
- Diuretika (z.B. Hydrochlorothiazid)
- Beta-Blocker (z.B. Metoprolol)
- Calciumkanal-Inhibitoren (z.B. Amlodipin)
Zunächst kann auf ein einzelnes dieser Medikamente zurückgegriffen werden. Sollte sich diese Monotherapie als nicht ausreichend erweisen, so können bis zu drei dieser Medikamentenklassen kombiniert werden. Weiterhin stehen noch die Medikamente der 2. Wahl zur Verfügung. Diese werden eingesetzt, wenn es auch unter Dreifachkombination von Mitteln der 1. Wahl nicht zu einer ausreichenden Besserung des Blutdrucks kommt.
Wie kann der Entstehung von Bluthochdruck vorgebeugt werden?
Wichtig für die Vorbeugung des Bluthochdrucks ist, wie so oft, eine gesunde Lebensweise. So lässt sich bei den Personen, welche die vorher genannten Risikofaktoren des Bluthochdrucks meiden, dieser weniger oft feststellen. Und dabei gilt auch: je früher man beginnt, desto besser. Auch hier kann Ihr Arzt Ihnen unterstützend zur Seite stehen. Er kann Ihnen Tipps zu einer Ernährung geben, welche die Gesundheit unterstützt. Außerdem kann er Hilfe beim Rauchverzicht leisten.
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