Bewerbungsfoto im Lebenslauf: Darauf ist zu achten

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Gilt dies auch für das Bewerbungsfoto? Einen guten Bewerbungstext vermag es zwar nicht zu ersetzen, nichtsdestotrotz kann es die Bewerbungschancen stark beeinflussen - positiv wie negativ. Worauf sollte man also achten?

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Bewerbungsfoto © Bild: Elke Mayr

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Welche Bewerbungsfotos kommen am besten an?

Eines gleich vorweg: Das Bewerbungsfoto ist kein Muss, ist bei Personaler:innen aber gern gesehen und rundet die Bewerbung durch einen ersten optischen Eindruck ab. Wo wir auch schon bei einem wichtigen Punkt wären: Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Es lohnt sich also, nicht das nächstbeste Passfoto für den Lebenslauf zu verwenden, sondern dem Bild entsprechend Beachtung zu schenken.

Idealerweise sollte das Foto zu dem Job passen, für den man sich bewirbt. Es empfiehlt sich, das Gesicht im Halbprofil abzulichten, sprich mit leichter Drehung zur Seite. Auf dem Bewerbungsfoto wie ein/e Mitarbeiter:in des Unternehmens auszusehen suggeriert, dass man sich mit den ausgeschriebenen Anforderungen und dem/r potenziellen Arbeitgeber:in bereits intensiv auseinandergesetzt hat.

Wie sollte man auf Bewerbungsfotos aussehen? Grundsätzlich sollte man durch eine seriöse Körperhaltung, die passende Kleidung und ein freundliches Lächeln Sympathie und Offenheit ausstrahlen. Bewirbt man sich für einen Kreativberuf, darf das Bewerbungsfoto allerdings ruhig auch etwas gewagter ausfallen als bei einer Bewerbung für einen Job in einer konservativen Branche. Das Bild soll jedenfalls insgesamt stimmig sein und in seiner Gestaltung und Aussage zur ausgeschriebenen Stelle passen.

Und noch etwas: Dem/der Bewerber:in muss im Vorfeld klar sein, welchen Eindruck er bzw. sie hinterlassen möchte. Bilder sprechen eine eigene Sprache und können, wie eingangs erwähnt, mitunter mehr sagen als das geschriebene Wort. In die Gestaltung mit ein fließt dabei die Wahl des Bildformats. Ebenso zu entscheiden ist, ob das Foto bunt oder schwarz-weiß sein soll.

Was anziehen für das Bewerbungsfoto?

Dass die Kleidung knitter- und fleckenfrei sein muss, sollte selbstverständlich sein. Wer sich hier einen Fauxpas leistet, riskiert, als unaufmerksam und wenig sorgfältig abgestempelt zu werden. Bewirbt man sich als Banker oder Anwalt, ist es ratsam, auf dem Foto auch wie ein solcher auszusehen. Hier ist konservative Kleidung wie ein Anzug oder ein Business-Kostüm angesagt. Männer sollten dabei auf Kurzarmhemden, Frauen auf schulterfreie Oberteile und tiefe Ausschnitte verzichten.

Bewerbungsfoto
© iStockphoto.com Frauen sollten schulterfreie Outfits und tiefe Ausschnitte vermeiden

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, informiert sich vorab über den Dresscode des Unternehmens. Hier können auch professionell aufgenommene Fotos der Mitarbeiter auf LinkedIn oder Xing Aufschluss geben.

Gegen das Tragen von Schmuck ist prinzipiell nichts einzuwenden, solange er dezent ist und sich nicht den Vordergrund drängt. Dasselbe gilt für das Make-Up. Es sollte dezent sein und den jeweiligen Typ unterstreichen. Die Frisur wiederum sollte gepflegt sein. Fettige, unfrisierte Haare machen selten einen guten Eindruck. Hochgestecktes Haar kann bei Frauen Führungskompetenz vermitteln.

Welcher Gesichtsausdruck ist optimal?

Ein authentisches Lächeln, das nicht aufgesetzt oder übertrieben wirkt, kommt meist am besten an – schließlich sucht fast jedes Unternehmen freundliche Mitarbeiter:innen. Das richtige Lächeln zu finden, kann mitunter eine Zeitlang dauern. Wer will, kann zuhause vor dem Spiegel oder mit Freunden üben. Dasselbe gilt übrigens für die Kopfhaltung: Schon eine Drehung oder Neigung von wenigen Zentimetern kann einen enormen Unterschied machen.

Welcher Hintergrund empfiehlt sich für das Bewerbungsfoto?

Der/die Bewerber:in soll im Vordergrund stehen. Daher darf keinesfalls der Hintergrund den Blick des Betrachters auf sich ziehen. Je neutraler er ist, umso besser. Abgesehen davon schadet es nicht, wenn der Hintergrund in den Farben des potentiellen Arbeitgebers gehalten ist.

Die größten No-Gos beim Bewerbungsbild

Das Bewerbungsfoto darf keinesfalls ein Selfie sein, aus dem Automaten oder dem letzten Urlaub stammen. Freizeitfotos haben im Lebenslauf bzw. im Bewerbungsschreiben ebenso wenig verloren wie Ganzkörperfotos. Ebenfalls zu vermeiden sind glänzende Haut, fettige Haare, ein unfreundlicher Blick oder ein Look, der zu sexy erscheint. Piercings und Tattoos kommen nicht bei allen Personaler:innen gut an. Es empfiehlt sich, sie fürs Foto abzulegen bzw. zu verdecken.

Das Foto muss von guter Qualität sein, die Größe zum Rest der Unterlagen passen. Keinesfalls sollte man das Bild mit einer Büroklammer am Bewerbungsbogen befestigen. Gelingt es nicht, das Bild digital einzufügen, so empfiehlt sich die Befestigung mittels Klebestift.

Professionelle Bewerbungsfotos

Für alle, die nicht über gute fotografische Kenntnisse verfügen, gilt: Hände weg vom Bewerbungsfoto! Der/die erfahrene Bewerbungsfotograf:in weiß, worauf es ankommt. Die Investition lohnt sich in jedem Fall. Buchen Sie ein Bewerbungsfotoshooting, denn auch das in fünf Minuten geschossene Bild eines herkömmlichen Fotografen bzw. einer herkömmlichen Fotografin wird nicht den Ansprüchen der Personaler:innen gerecht. Verschiedene Posen, Outfits und Hintergründe sind Grundlage einer guten Auswahl. Ein/e gute/r Bewerbungsfotograf:in kennt die Anforderungen der jeweiligen Branche und wird Sie in Sachen Outfit und Make-Up beraten.

Wie viel kostet ein Bewerbungsbild beim Profi? Die Preise starten bei ungefähr 39 Euro, je nach Service des/r Fotograf:in können die Kosten für das Bewerbungsfoto auch höher ausfallen.

Wichtiger Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie die Rechte an den Bildern zur Gänze übertragen bekommen. Anderenfalls können Sie sie nur eingeschränkt verwenden.

Kann man Bewerbungsfotos selber machen?

Wird das Foto – etwa aus Budgetgründen – doch selbst gemacht, sollte man dafür eine hochauflösende Digitalkamera oder ein hochwertiges Smartphones mit guter Kamera verwenden. Am besten eignet sich eine digitale Spiegelreflexkamera mit mindestens zwölf Megapixel. Das Kameraobjektiv muss dabei auf Augenhöhe stehen.

Ein großer Vorteil des Fotos von Fotograf:innen ist, dass es professionell bearbeitet wird, kleine Unebenheiten und Farbfehler ausgeglichen und Sie so im besten Licht dargestellt werden. Aber auch das selbstgemachte Foto kann mit Hilfe von teilweise kostenlosen Bildbearbeitungsprogrammen ein wenig nachbearbeitet werden.

Bewerbungsfoto Größe und Platzierung im Lebenslauf

Hat man nun das perfekte Bewerbungsfoto, sollte es auch professionell in die Bewerbung eingefügt werden. Die meisten Bewerbungsfotos sind hochformatig. Gängige Größen liegen zwischen 4 x 6 und 6 x 9 Zentimetern. Dies entspricht dem sogenannten Goldenen Schnitt, der einen besonders harmonischen Eindruck vermittelt.

Das Bewerbungsfoto wird im Lebenslauf auf der ersten Seite, in der Regel oberhalb der ersten Zeile platziert. Je nach Blickrichtung kommt es ins linke oder rechte Eck – der/die Bewerber:in sollte nie aus der Seite herausschauen. Wird der Bewerbungsbogen per Post verschickt, empfiehlt es sich, für den Ausdruck Fotopapier zu verwenden. So kommt das Bild noch besser zur Geltung.