Die 32. Österreichischen Medientage starteten mit klaren Worten zur Rolle freier Medien in unsicheren Zeiten. Auf den Podien standen Demokratie, gesellschaftliche Verantwortung und digitale Bedrohungen im Zentrum der Diskussionen.
Am heutigen Mittwoch begann in Wien die 32. Ausgabe der Österreichischen Medientage. Jürgen Hofer, Publishing Director von Horizont, eröffnete die Konferenz mit einer Rede zur Verantwortung der Medien in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit. Er warnte vor Angriffen auf die demokratische Grundordnung und betonte, dass freie Medien eine zentrale Voraussetzung für eine freie Gesellschaft seien.
Hofer verwies auf Entwicklungen in den USA und Europa, die eine Einschränkung der Redefreiheit erkennen ließen. Drohungen gegen Journalist:innen, wirtschaftlicher Druck auf kritische Medien sowie digitale Hasskampagnen seien nicht nur Angriffe auf Einzelne, sondern stellten auch eine Gefahr für demokratische Gesellschaften insgesamt dar. Medien hätten daher die Verantwortung, Öffentlichkeit faktenbasiert herzustellen und Räume für Debatte und Dialog zu sichern.
Medien und die geopolitischen Entwicklungen
Der erste Konferenztag brachte eine Vielzahl an Beiträgen internationaler und nationaler Expert:innen. Unter anderem diskutierten Natalie Amiri, Hans Mahr und Gerhard Drexel über die gesellschaftspolitische Verantwortung von Wirtschaft und Unternehmen.
Ein Schwerpunkt lag auch auf geopolitischen Entwicklungen und deren medialer Abbildung. In einer von der RTR Medien organisierten Breakout Session sprach der deutsche Medienwissenschaftler Martin Andree, Autor des Buches Krieg der Medien. Seine zentrale These lautete: „Dark Tech bedroht die Demokratie.“ Andree zeigte auf, wie technologische Monopole und undurchsichtige Algorithmen öffentliche Diskurse verzerren und demokratische Institutionen unter Druck setzen können.
Impulse von internationalen Top-Gäste
Weitere Impulse kamen von internationalen Gästen wie Amir Kassaei, Lucy Küng, Rainer Esser, Bernhard Pörksen, Magdalena Rogl und Joanna Zhou. Insgesamt sollen mehr als 100 Fachleute an den beiden Tagen zentrale Fragen zur Zukunft der Medien, zur Finanzierung von Journalismus und zur Rolle von Kommunikation in demokratischen Gesellschaften diskutieren.
Die Medientage werden am 25. September mit weiteren Podien und Vorträgen fortgesetzt.