Vom Nachfrageboom zur digitalen Wende: Neue Technologien, smarte Tools und tokenisierte Investments könnten den festgefahrenen Immobilienmarkt revolutionieren – wenn Politik und Branche jetzt handeln.
Wien wächst, doch der Immobilienmarkt tritt auf der Stelle. Hohe Nachfrage trifft auf stagnierende Bautätigkeit, steigende Baukosten und einen regulatorischen Flickenteppich.
Beim kürzlich veranstalteten Business Breakfast „Immobilien 2025: Trends, Recht und digitale Transformation“ von Engel & Völkers Commercial Wien und der Wirtschaftskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz, gab Christian Sommer, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Wien, gemeinsam mit den CMS-Partner:innen Nikolaus Weselik, Stefan Paulmayer und Mariella Kapoun Einblicke in aktuelle Marktentwicklungen. Dabei wurde deutlich: Wer nicht in Innovation investiert, verliert.
Paradoxer Wiener Markt
„Der Wiener Markt ist geprägt von Paradoxien“, konstatierte Sommer. Trotz wachsender Bevölkerung bleiben Baugenehmigungen rückläufig, Projekte werden verschoben, Transaktionen sinken – der Markt verliert an Dynamik. Hinzu kommt: Kreditvergaberichtlinien sind streng, Reformen rar.
Doch es gibt Auswege – durch Technologie. Digitale Zwillinge, smarte Gebäudetechnik, KI-gestützte Marktanalysen und automatisierte Prozesse sind längst mehr als Zukunftsvision. Sie erhöhen Effizienz, senken Betriebskosten und erfüllen ESG-Vorgaben. Besonders in den Segmenten Mixed-Use, Logistik und Gesundheitsimmobilien erweisen sich digitale Tools als Game Changer.
Blockchain als neues Spielfeld
Ein weiterer Hoffnungsträger: Tokenisierung. Immobilien werden über Blockchain-Technologie in digitale Anteile zerlegt, handelbar gemacht und für neue Investorengruppen geöffnet. Kleinere Beträge, automatisierte Abläufe, volle Transparenz – ein neues Spielfeld, vor allem für Revitalisierungen und komplexe Gewerbeprojekte. „Der rechtliche Rahmen ist da, jetzt braucht es Pioniergeist“, so Sommer.