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Der Rechnungshof überprüfte beispielhaft die Bildungsdirektionen für das Burgenland und Kärnten. Zeitraum dafür waren die Jahre 2019 bis 2024. Weder das Bildungsministerium noch die beiden Bildungsdirektionen wussten, wie viele Fälle krimineller Internethandlungen es an Schulen gab. Auch ein Überblick über präventive Schritte der Schulleitungen fehle. Das kritisierte der RH und führte deshalb selbst eine Online-Umfrage durch. Die Schulleitungen berichteten von 562 gemeldeten konkreten Fällen von Gefahren im Netz. Am häufigsten nahmen sie Fake News, Cybermobbing und verstörende Inhalte wahr.
Ein Viertel gab hingegen an, keine Gefahren wahrzunehmen. Radikalisierung und Datendiebstahl wurden weniger gefährlich eingestuft. Der Rechnungshof empfiehlt, "gemeinsam mit den anderen Bildungsdirektionen die Schulleitungen für Gefahren im Internet verstärkt zu sensibilisieren und ihnen Hilfe bei Vorfällen anzubieten". Er wies zudem auf bestehende spezifische Präventionsangebote des Innenministeriums hin. In Kärnten würden diese Workshops vergleichsweise häufig angeboten, im Burgenland allerdings noch nicht - dort waren die Präventionsprogramme der Bildungsdirektion allerdings gar nicht bekannt.
Der RH kritisierte weiters den Rückgang einschlägiger Lehrveranstaltungen an Pädagogischen Hochschulen im Untersuchungszeitraum. Noch stärker sei die Teilnahme an solchen gesunken. Nur rund fünf Prozent der Lehrkräfte habe sich zum Thema sicheres Internet weitergebildet.
Schülerinnen und Schüler treten im Internet nicht nur als Opfer auf. So zeige die polizeiliche Kriminalstatistik im überprüften Zeitraum einen starken Anstieg der Internetkriminalität bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren. Besonders groß war der Zuwachs bei unter Zehnjährigen, allerdings mit niedrigen Fallzahlen.






